•19• Cherrypie •19•

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Die Erschöpfung übermannte mich und ich glitt in einen traumlosen Schlaf.

Die Erschöpfung übermannte mich und ich glitt in einen traumlosen Schlaf

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PoV. Jin

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker nicht. Ich hatte ihn am Abend zuvor ausgestellt und Jimin eine Nachricht geschickt, dass ich heute nicht zur Arbeit kommen würde, da es mir nicht gut ging.

Mein Kopf war noch zu voll von so vielen Fragen, auf die ich keine Antwort hatte, dass ich mich mental einfach nicht in der Lage fühlte heute mit dem Fahrrad zum Magic Shop zu fahren.

Wenn ich es tun würde, würde es nur in einem Desaster enden.

Die Schokolade würde mir im Topf anbrennen, die Milch überkochen und die ganze Küche wäre voll von Glitzer.

Nein, darauf konnte ich getrost verzichten.

Stattdessen würde ich etwas tun, was ich schon sehr lange Zeit nicht mehr gemacht hatte: Kirschkuchen backen!

Meine Oma hatte immer ihren legendären Kirschkuchen gebacken, als ich sie besuchte. Irgendwann hatte sie endlich ihr geniales Rezept rausgerückt und ich konnte ihn endlich selber machen.

Da ich natürlich keine frischen Kirschen hatte, vor allem nicht in dieser Jahreszeit, musste ich wohl oder übel Kirschen aus dem Glas nehmen.

Gähnend schälte ich mich aus meiner angenehm warmen Bettdecke und schwang meine Beine über die Bettkante.

Gott... ist der Boden vielleicht kalt...

Auf Zehenspitzen ging ich zu dem großen Kleiderschrank der gegenüber von meinem Bett stand.

Aus einer der Schubladen zog ich ein paar Kuschelsocken und zog sie mir gleich darauf über. Schon besser. Ich holte noch einen dicken Pullover aus dem Schrank und eine Jogginghose.

Vollgepackt mit Klamotten machte ich mich auf den Weg in das Badezimmer und machte mich fertig für einen Tag, den ich sowieso nur auf dem Sofa verbringen würde.

Wer jetzt glaubt ich würde Netflix schauen... ja... nein. Diese Gegend ist so alt, hier gibt es nicht mal Kabelfernsehen. Von der Qualität der Internetverbindung wollte ich gar nicht erst anfangen.

Manchmal fragte ich mich warum zur Hölle ich überhaupt nach Mistfall gezogen bin.

Naja, das ist ja nicht mal so schlimm. Das Schlimme war, dass ich in die alte und vor allem gruselige Gegend dieser Stadt gezogen bin.

Kann man Mistfall überhaupt als Stadt bezeichnen? Gut, vielleicht sollte ich meine Wohngegend als Vorstadt bezeichnen. Hier standen schließlich eh nur große Villen aus massivem Stein herum.

Egal, ich sollte mir nicht noch mehr unnötige Gedanken machen.

Ich ging nach unten in die Küche und schaltete erstmal die Kaffeemaschine an. Eine Tasse Kaffee war die Voraussetzung für einen guten Tag. Ohne den Koffein war ich eh zu nichts zu gebrauchen und der Kuchen würde nicht nach Kirschen sondern nach sonst was schmecken.

Der Kaffee war fertig als ich mit einem Glas Kirschen aus dem Keller kam.

Nach und nach trank ich die Tasse aus, währenddessen ich alle Zutaten, die ich für den Kuchen brauchen würde, aus Regalen und Schränken zusammensuchte.

Kurzerhand band ich mir noch eine weiße Schürze um und fing an die Zutaten zusammen zu rühren.

Ich rührte die Butter und fügte nach und nach die Eier dazu. Danach rührte ich den Zucker unter. Leise summend ließ ich das Mehl Löffel für Löffel in den Teig rieseln und vermischte es.

Nun fehlten nur noch die Kirschen. Das Glas stand noch unberührt auf der Küchenablage.

Ich holte es zu mir und versuchte vergeblich es zu öffnen. Verdammt, war das Teil fest zugedreht!

Und es kam wie es kommen musste. Mit einem großen Ruck sprang der Deckel auf und die rote Suppe schwappte über den Glasrand und versaute meine komplette Schürze.

Na toll... warum bin ich auch so dumm und ziehe ausgerechnet heute die gute weiße Schürze an!

"Wow Jin...wirklich wow...", verfluchte ich mich selbst und schüttelte über meine Ungeschicklichkeit den Kopf. Auch meine Hände waren voll mit dem Kirschsaft.

Gerade wollte ich mir die Hände waschen gehe, als es auf einmal an der Tür klingelte.

Super, gerade jetzt bekam ich Besuch oder was? Ich erwartete doch gar niemanden.

Seufzend wandte ich mich vom Waschbecken ab und wischte mir die Hände einfach an der Schürze ab. Die war eh schon komplett versaut. Da konnte man nicht mehr viel kaputt machen.

Ich lief also zur Haustür und öffnete sie ohne zu Zögern.

Überrascht erblickte ich Namjoon, der einen schwarzen Hoodie anhatte, dessen Kapuze er sich tief in das Gesicht gezogen hatte.

Was machte er denn hier? Vor allem tagsüber.

Er lächelte mich an, wobei man seine Grübchen erkennen konnte. Das Lächeln verschwand jedoch sofort, als er meine jetzt rote Schürze erblickte.

Zischend atmete er ein, packte mein Handgelenk und zog mich so heftig hinter sich, dass ich beinahe das Gleichgewicht verlor.

"Was zum...", fing ich an, wurde aber von dem Vampir unterbrochen. "Wo ist er?! Ich bringe ihn um! Wie kann er es wagen dir wehzutun!!"

Hektisch schaute er sich um und seine nun roten Augen blitzten wütend. Mit schnellen Schritten ging er in den Flur und schaute in jedes Zimmer, während er mich hinter sich her schleifte.

Stolpernd versuchte ich mit seinem Tempo mitzuhalten und versuchte gleichzeitig seinen kräftigen Griff zu lösen.

"Wovon zur Hölle sprichts du, ich..." Sein Griff wurde nur noch fester. "Namjoon du tust mir weh, lass mich bitte los.", brachte ich hervor.

Daraufhin blieb der Vampir vor mir endlich stehen und drehte sich zu mir um, während er endlich von mir abließ. "Tut...tut mir leid..."

Schuldbewusst sah er mir dabei zu, wie ich mein Handgelenk mit meiner anderen Hand umschloss. Autsch... der Typ war echt ziemlich stark. Hoffentlich ist er niemals wütend auf mich.

Sich von mir abwendend wollte er gerade wieder damit anfangen das Haus zu durchsuchen, als ich ihn an der Schulter packte und ihn abermals zu mir umdrehte.

"Was denkst du eigentlich was du da machst?! Hör auf irgendwelche übernatürlichen Wesen zu suchen, die es hier nicht gibt. Ich backe Kirschkuchen und habe mir Saft über die Schürze gekippt. Das ist kein Blut, das würdest du doch sonst riechen.", versuchte ich ihm zu beruhigen.

Ich konnte förmlich hören, wie es in seinem Kopf ratterte und er in Zeitlupe den Mund öffnete, während seine Augen wieder einen Braunton bekamen.

"Oh...", kam über seine Lippen.

"Aber du hast einen Gnom im Garten."

•Desperate Vampire• ~ NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt