•20• Staring •20•

103 12 3
                                    

"Aber du hast einen Gnom im Garten."

PoV

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

PoV. Jin

"Du bist also derjenige, der meinen besten Freund fast umgebracht hat.", richtete sich Jimin nach einer Ewigkeit an den Vampir, nachdem er den Blonden nur misstrauisch mit verschränkten Armen und zusammengekniffenen Augen angestarrt hatte, während ich nur in der Mitte der beiden saß, nicht wusste, was ich mit mir selbst anfangen sollte.

Namjoons Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Misstrauen und Nervosität.

"Ja, aber ich werde Jin ab jetzt kein Haar mehr krümmen. Ich habe einen guten Freund, der für mich Tränke herstellt, die meinen Hunger unterdrücken.", erklärte der Vampir, der links neben mir saß. Jimin quittierte seine Worte nur mit einem ungläubigen "Aha..." und erneut begann ein Starrwettkampf.

Langsam hielt ich diese angespannte Stimmung zwischen meinen beiden Freundin nicht mehr aus. Energisch sprang ich auf und setzte ein aufmunterndes Lächeln auf.

"Möchte jemand ein Stück Kirschkuchen?"

Ohne auf eine Antwort zu warten, machte ich mich auf den Weg in die Küche. Dort angekommen zog ich erstmal die nun rote Schürze aus, die ich noch immer anhatte und hängte sie an einen der Eisenhaken an der Küchentür.

Der Kuchen war noch warm, als ich ihn anschnitt. Vorsichtig drapierte ich drei Stücke auf drei Teller und legte auf jeden der Teller noch eine Kuchengabel. Schließlich nahm ich das Porzellan auf und trug es zum Tisch. Dort starrten sich die zwei noch immer an.

Augenverdrehend stellte ich einen der Teller vor Jimin ab, er sich die Gabel schnappte und sich ein Stück des Kuchens in den Mund schob, jedoch ohne sein Gegenüber auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Ich stellte auch einen Teller vor Namjoon ab und setzte mich dann wieder auf meinen Stuhl. Verwundert beobachtete ich Namjoon, der keine Anstalten machte zu essen zu beginnen, sondern den Kuchen nur seufzend anschaute.

"Was ist los?", fragte ich stirnrunzelnd und legte meine Gabel beiseite.

Der Blonde wandte sich mir fast schon ein wenig traurig zu. "Tut mir leid Jin, aber wenn ich den Kuchen essen würde, würde ich nichts schmecken. Ich kann nur Blut schmecken. Es wäre eine Verschwendung, wenn ich das essen würde.", meinte er seufzend und zeigte auf den Kirschkuchen vor sich.

"Das muss ja unglaublich frustrierend sein... Das tut mir leid für dich..." Mitfühlend legte ich eine Hand auf seine eiskalte. Er schaute mich aus seinen tiefbraunen Augen an und seine Mundwinkel zogen sich minimal nach oben.

Inzwischen war es Abend. Die Straßenlaternen warfen ein schummriges Licht auf die verlassene schmale Straße, so wie immer. Ich hatte Namjoon noch zur Tür begleitet und stand nun ihm gegenüber im Türrahmen.

"Tut mir leid.", entschuldigte ich mich für Jimins über fürsorgliches Verhalten. "Aber Jimin ist immer sehr misstrauisch gegenüber Fremden. Dazu kommt natürlich noch der Fakt, dass du ein Vampir bist." Der Vampir winkte ab.

"Ich kann das absolut nachvollziehen. Wäre ich an Jimins Stelle, würde ich mir auch Sorgen machen. Man trifft ja nicht alle Tage auf ein übernatürliches Wesen." Ein zustimmendes Lachen verließ meine Lippen.

"Also, ich mache mich dann mal wieder auf den Weg nachhause.", meinte der Blonde und sah mich lächelnd an, sodass ich ein Stück seiner spitzen Eckenzähne sehen konnte. Mein Herz schlug für eine Sekunde schneller und ich bemerkte, dass ich rot wurde.

Was war denn jetzt auf einmal los?

Ich konnte mich nicht zurückhalten und umarmte den Größeren zum Abschied. Nur einen Moment später löste ich mich wieder von ihm und strich meinen Pullover glatt. "Ähm...ja, also dann komm gut nachhause.", stammelte ich und wich seinem Blick so gut es ging aus.

Gott, ich verhielt mich gerade wie das größte Teenagermädchen seinem Schwarm gegenüber. Was war nur los mit mir?!

Jetzt noch viel breiter lächelnd drehte Namjoon sich schlussendlich um und verschwand in der Dunkelheit, jedoch nicht ohne sich noch einmal umzudrehen und mir einen schönen Abend zu wünschen.

Da soll noch einmal jemand sagen, dass Vampire nichts als blutlechzende Gestalten sind. Namjoon bewies, dass sie auch anders sein konnten und das war was zählte.

Mit klopfendem Herzen schloss ich die Haustür und begab mich zurück zu Jimin, der es sich auf das große Sofa im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatte. Kaum hatte ich mich neben ihn gesetzt fing er auch schon an zu reden.

"Na gut, Namjoon ist ganz in Ordnung denke ich. Für mich macht er jetzt nicht den Eindruck, dass er dich bei einer passenden Gelegenheit aussaugen würde.", ließ er mich sein Resultat wissen.

"Also ist er offiziell Jimin-approved?", hakte ich grinsend nach. Feierlich nickte mein bester Freund. Glücklich darüber, dass der Vampir den Test bestanden hatte, lehnte ich mich entspannt zurück.

Hätte ich hier einen Fernseher, würden wir jetzt wohl einen Netflix-Marathon starten, aber an Internet konnte man hier nicht mal im Traum denken. Schon traurig, wenn man bedachte, dass mich dieses Haus fast ein kleines Vermögen gekostet hatte. Wenn ich es mir recht überlegte, war es ziemlich günstig gewesen, dafür, dass es sehr groß und aus massivem Stein war.

Genau genommen war der frühere Eigentümer ziemlich froh darüber es loszuwerden. Naja, wird schon nichts dran sein an der Sache.

Jimin und ich verbrachten den Rest des Abends noch damit über alles mögliche zu reden, bis es schließlich schon sehr spät war und er beschloss sich auf dem Heimweg zu machen. Auch ihn begleitet ich zur Tür und beobachtete, wie sein orangener Haarschopf im Auto verschwand und er wegfuhr. Gähnend betrat ich das Haus und machte mich bettfertig. Müde fiel ich ins Bett und schlief beinahe sofort ein.

•Desperate Vampire• ~ NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt