•3• Bittersweet Chocolate •3•

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"Da bist du ja, sonst bist du doch immer mindestens eine halbe Stunde vor mir da.", meinte eine sehr bekannte Stimme.

", meinte eine sehr bekannte Stimme

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PoV. Jin

Jimin erschien hinter der Theke und sah mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht an. Bei seinen Worten musste ich erneut an das Zusammentreffen mit der Gestalt in Gloom Park denken und sofort musste ich schlucken. Mein bester Freund bemerkte, dass etwas nicht stimmte und kam besorgt auf mich zu. Er legte seine rechte Hand auf meine Schulter. Sein Lächeln war verschwunden. "Ist etwas passiert?", fragte er vorsichtig. Ich überlegte. Sollte ich ihm davon erzählen? Ich wollte ihm keine Angst einjagen. Aber ich wollte irgendwie darüber reden und außerdem erzählte ich ihm wirklich alles. Ich holte tief Luft.

"Hast du heute morgen die Zeitung gelesen?" Jimin nickte verwirrt. "Auf der letzten Seite war eine Anzeige. Dort suchte ein Vampir nach einem Blutspender." Ein Licht schien in Jimin aufzugehen. Er zog seine Hand wieder von meiner Schulter. "Achso, du meinst diesen blöden Scherz. Welcher Schwachkopf stellt sowas in die Zeitung und denkt auch noch, dass irgendjemand darauf reinfällt. Diese Adresse gibt es wahrscheinlich noch nicht mal.", machte er sich darüber lustig und verdrehte die Augen. Ich blieb ernst und machte ihm klar, dass ich darüber nicht lachen konnte. Mein bester Freund stoppte und fuhr sich verlegen durch die Haare.

Schließlich kramte ich den Zettel aus meiner Jackentasche und hielt in Jimin hin. Er nahm in entgegen und las ihn durch. "Wo hast du den denn her?" "Ich bin heute, wie jeden Morgen, durch Gloom Park geflogen. Und ich habe etwas gesehen. Auf einer Lichtung habe ich eine Gestalt mit rot leuchtenden Augen gesehen. Ich konnte nicht viel erkennen, da sie in Nebel gehüllt war, aber als sie mich entdeckte, kam die urplötzlich in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf mich zu gerannt und an mir vorbei im Schatten verschwunden. Als ich mich umgedreht habe, ist dieser Zettel zu Boden gefallen. Ich glaube die Gestalt hat ihn verloren oder wollte, dass ich ihn bekomme. Jimin, ich habe nie etwas von den ganzen Gerüchten gehalten, dass es in Gloom Park spukt, aber jetzt glaube ich, dass da tatsächlich etwas dran sein könnte. Diese Geschwindigkeit war nicht menschlich und auch die Augen. Ich... ich habe mir das nicht eingebildet. Und ich habe heute morgen nachgeschaut. Die Adresse Gloom Gardens 11a existiert wirklich." Meine Stimme blieb ruhig, fing aber gegen Ende hin an ein wenig zu zittern. Jimins Gesichtsausdruck war wie versteinert und er brachte anscheinend kein Wort heraus.

Ich fuhr mir durch meine erdbeerblonden Haare und seufzte verzweifelt. "Was soll ich denn jetzt machen, Jimin, ich muss später wieder durch den Park fahren um nachhause zu kommen. Was, wenn die Gestalt dort auf mich wartet?! Denkst du, es war tatsächlich ein Vampir?" Mein bester Freund schüttelte den Kopf um seine Gedanken wieder zu sortieren. Dann setzte er einen ernsten Gesichtsausdruck auf und packte mich an den Schultern. "Versprich mir eins, Jin. Du wirst nicht, unter keinen Umständen, zu dieser Adresse fahren. Du bist mein Hyung und nebenbei auch mein bester Freund und mein Chef. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Wir wissen, was sich die Leute über diesen Park erzählen, also bitte, versprich mir, dass du sofort zu mir kommst, wenn dir etwas komisch vorkommt, ruf mich zumindest an oder schreib mir." Jimin umarmte mich nach seiner Bitte fest.

Kurz darauf löste er sich wieder von mir und klatschte auffordernd in die Hände. "Und jetzt lass uns die Küche unsicher machen. Pralinen machen sich nicht von selbst." Auf dem Absatz machte mein bester Freund kehrt und lief zurück in die Küche. Ich folgte ihm langsamer. Ja, ich hatte einen Pralinenladen. Aber man konnte hier nicht nur normale langweilige selbstgemachte Pralinen kaufen. Wir hatten auch viele Variationen und färbten dafür die Schokolade zum Beispiel blau. Wir fügten auch allerlei bunte Zuckerperlen und Glitzer hinzu. Daher kam auch der Name Magic Shop, denn die Pralinen sahen tatsächlich auf eine gewisse Weise magisch aus. In der Küche angekommen nahm ich mir meine Schürze von dem dafür vorgesehenen Haken und band sie mir um die Hüfte. Ich wusch mir gründlich die Hände und fing an die Zutaten für pinke Glücks-Pralinen zusammen zu suchen. Weiße Schokolade, pinke Lebensmittelfarbe, rosa Glitzerpulver und weiße Zuckerperlen. Schließlich fing ich damit an die Schokolade in einem Wasserbad zu schmelzen.

Es war 19 Uhr am Abend. Wir hatten heute insgesamt drei verschiedene Pralinenvariationen gemacht. Gerade drehte ich das Schild, auf welchem in geschwungener Schrift "Geöffnet" stand um und zog meine Schürze aus. Jimin hatte leise Musik angemacht und wir räumten die letzten Sachen in der Küche in die Schränke. Die Pralinen würden wir morgen schön verpacken und dann in die Regale vorne im Laden platzieren. Den ganzen Tag über war ich so auf meine Arbeit konzentriert, dass ich gar nicht über meinen Heimweg nachgedacht hatte. Doch jetzt kam das flaue Gefühl in meinem Magen wieder. Ich würde einfach ganz schnell fahren und nicht nach links und rechts schauen, wenn ich Gloom Park durchquerte. Vielleicht war die gruselige Gestalt auch gar nicht mehr im Park oder würde mich zumindest nicht bemerken, wenn ich mich beeilte. Leise verabschiedete ich mich nach erledigter Arbeit von Jimin, welche mich nochmal daran erinnerte, dass ich ihn anrufen sollte, wenn ich zuhause wäre. Ich nickte und ging dann nach draußen, wo ich mich auf mein Fahrrad schwang und losfuhr.

Es war bereits stockdunkel, aber was sollte man in dieser Jahreszeit auch anderes erwarten. Die Straßenlaternen erleuchteten die Straßen. Die Umgebung veränderte sich allmählich und in weiter ferne sah ich das alte, teilweise verrostete Eisentor welches die Stadt von Gloom Park trennte. Ich schluckte und beruhigte mich selbst, indem ich wie ein Mantra die selben Worte immer wieder wiederholte. "Alles wird gut, Jin, Alles wird gut, Jin."

PoV. ???

Hunger. Das war das Einzige was ich die letzten Tage verspürte. Und es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Was habe ich mir eigentlich erhofft, als ich diese Anzeige in die Zeitung stellte?! Dass die Menschen bei mir Schlange stehen würden? Sie hielten das alles wahrscheinlich alles nur für einen blöden Scherz. Dabei wussten sie nicht, welche Qual ich durchmachte. Der Hunger war schon fast schmerzhaft und langsam verlor ich die Kontrolle. Ich brauchte Blut. Jetzt.

Plötzlich nahmen meine empfindlichen Ohren ein Geräusch wahr, welches immer lauter wurde. Etwas näherte sich mir. Ich vernahm den verführerischen Geruch von menschlichem Blut. Und ich roch, dass es süß war. Ich hatte noch nie ein Blut getrunken, welches so verlockend roch. Ich spürte, wie der Hunger immer mehr Überhand gewann. Meine Beine liefen wie von selbst los in Richtung dem Hauptweg, von welchem das Geräusch sowie der Geruch kam. Dann sah ich ihn. Es war der junge Mann welchen ich auch schon heute morgen gesehen hatte. Ich erinnerte mich, wie er stehen blieb und mich ungläubig anstarrte. Jeder normale Mensch wäre schreiend weggelaufen, bei meinem Anblick. Doch er war einfach nur stehen geblieben. Dies machte ihn zu etwas Besonderem. Sein süßes Blut war mich jedoch nicht aufgefallen. Ich musterte ihn genauer. Er war unglaublich hübsch.

Ich wollte ihm nicht wehtun, aber mein inneres Ich zwang mich schließlich doch dazu es zu tun.

•Desperate Vampire• ~ NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt