"Yoongi hat dich gefunden..."
PoV. Jin
Die Tür wurde aufgerissen und ich fing an zu weinen.
Die Panik breitete sich rasant in mir aus und ich zitterte am ganzen Leib. Ich war unfähig irgendetwas zu machen und so starrte ich den Vampir vor mir nur an und beobachtete, wie er sich über die spitzen Zähne leckte.
Er hatte schwarze Haare und seine Augen leuchteten gefährlich rot. Egal was ich tun würde, ich würde nicht einen Schritt weit kommen.
"Na was haben wir denn da? Eine süße Delikatesse hast du da in deinem Schrank.", ertönte nun wieder die leise Stimme des Vampirs, welche mir einen Schauer über den Rücken jagte.
Immer mehr Tränen rollten über meine Wangen und ich schluchzte verzweifelt.
Die Gestalt vor mir reckte nun seinen Kopf in meine Richtung und sog tief die Luft ein. "Sein Blut riecht so gut... Teilen wir ihn uns Namjoon?" Das Grinsen wurde breiter und angsteinflößender.
Der Vampir streckte nun seine Hand nach mir aus und packte mich an den Haaren. Er zerrte mich auf die Beine, während ich anfing panisch zu schreien.
Stolpernd kam ich in der Mitte des Raumes zum Stehen und wurde kurz darauf auf den Boden geworfen.
Dort kauerte ich mich schluchzend zusammen und sah flehend zu Namjoon, der einige Meter weit von mir weg stand. "N-Namj-Joon... b-bitte hilf m-mir..."
Ich war mir nicht sicher ob er mich gehört hatte, denn meine Stimme war nicht mehr als ein kraftloses Hauchen gewesen.
Unter größter Anstrengung versuchte ich in seine Richtung zu kriechen, aber ich kam nur quälend langsam voran.
Würde Namjoon mich jetzt im Stich lassen? Er machte im Moment nicht das kleinste Anzeichen, dass er mir hier raus helfen würde, sondern beachtete mich kein Stück und starrte mit leerem Blick zu dem anderen Vampir.
Ächzend streckte ich meine zitternde Hand nach seinem Bein aus. Jedoch bekam ich es nicht zu fassen und sank keuchend auf dem Boden zusammen. Tränen rollten unaufhörlich meine Wangen herunter. Ich musste wohl einen erbärmlichen Anblick abgeben.
Mein Peiniger blickte mit einem selbstgefälligen Grinsen auf mich herab, während er entschlossen zu mir lief und leckte sich die Lippen. Seine spitzen Zähne blitzten im Licht. Langsam kniete er sich hin und beugte sich über mich.
Verzweifelt heulte ich auf. Es gab kein Ausweg für mich. Ich starrte direkt in das Gesicht einer dunklen Gestalt, an deren Existenz ich vor einigen Tagen noch nicht mal im Traum glaubte, und die nach meinem Blut lechzte.
Dann endlich schien Namjoon aus seiner Starre zu erwachen und knurrte bedrohlich. Seine Stimme klang auf einmal eine Oktave tiefer und ich bekam Gänsehaut auf meinem ganzen Körper.
"Fass ihn nur einmal an und ich werde dich zerfetzen, sodass du dir wüschst damals nicht wieder aus deinem Sarg gekrochen zu sein!", donnerte er, doch der Vampir über mir schien den Ernst der Drohung nicht zu realisieren. Namjoons Gesichtsausdruck war unmissverständlich. Er würde seine Worte zur Realität werden lassen. Diese Erkenntnis ließ mein Herz einen kleinen Satz machen.
Ein winziger Hoffnungsschimmer zeigte sich. Dieser wuchs und wuchs, als sich der wütende Vampir mit den dunkelroten Augen und braunen Haaren mit wehendem Jackett auf seinen Nachbarn stürzte, sodass dieser von mir herunter und außer Reichweite geschleudert wurde.
"Was zur Hölle ist in dich gefahren?!! Er ist doch nur ein kleines Menschlein! Nichts worüber man sich streiten muss?!" Ein Ächzen meines Peinigers war zu hören, als Namjoon ihn auf dem Boden festnagelte und die Zähne bleckte.
"Niemand krümmt ihm auch nur ein Haar! Er gehört mir und NUR mir!" Es schauderte mich, als ich seine Worte hörte. Was meinte er damit? Ich gehörte ihm? Ich war doch kein Gegenstand, den man einfach so hin und her schieben konnte! Und schon gar nicht war ich jemandes Besitz!
"Jin!", wandte sich Namjoon jetzt an mich. "Schnell, renn weg!", forderte er mich auf. Ich, gefangen in meiner Panik, hatte aber den Weg nach draußen vergessen und sah ihn nur hilflos an.
"Na los!", rief er mit wachsender Dringlichkeit in meine Richtung, während er gerade von seinem Nachbarn überwältigt und auf den Rücken gedreht wurde. Das bekam er aber schnell wieder in den Griff, indem er ihn mit beiden Händen am Hals packte und kräftig zudrückte, sodass sein Gegenüber würgen musste.
Versichert, dass Namjoon es alleine schaffen würde, rappelte ich mich mühevoll auf, nahm meine Beine in die Hand und rannte auf die Tür zu. Schlitternd kam ich im Gang davor zum Stehen und sah hektisch nach links und rechts.
In diesem Moment sah für mich alles gleich aus. Die Angst schien mir in den Kopf gestiegen zu sein, denn jetzt, als ich von diesem schrecklichen Vampir weg war, realisierte ich erst in welcher Gefahr ich eben schwebte.
Dass ich mich fast zu Tode erschreckte und schrie wie ein Mädchen, als plötzlich Hoseok aus der Wand gegenüber schwebte, war deswegen nicht sehr verwunderlich.
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•Desperate Vampire• ~ Namjin
Fanfic"Verzweifelter Vampir sucht lieben Blutspender. Bei möglichem Interesse melden Sie sich bitte bei folgender Adresse: Gloom Gardens 11a" Die Anzeige stand Donnerstag Morgens in der Zeitung. Jin war sich sicher, es wäre nur ein dummer Scherz. Doch das...