Magnus
Die Tage und Wochen vergingen wie im Flug. Schon morgen würden Cat und Helen wieder zurück fliegen. Ihr Urlaub ging viel zu schnell herum. Uns blieb nur noch dieser Abend. Aline hatte Helen noch zu einem weiteren Date entführt, was sowohl Cat und auch ich verstanden. Die beiden hatten sich gefunden und bis jetzt wussten sie nicht wie es weiter gehen würde.
Da Alexander und ich uns in den letzten Tagen nur noch abgelenkt hatten in unserem Haus, habe ich ihm die Front überlassen. Ich sollte mich währenddessen nach Deko umschauen, was ich auch machte. Allerdings verbrachte ich auch bereits viel Zeit im Café. Ich hatte alles fertig kreiert und so stand auch die Abreise von Maryse kurz bevor.
"Ich hoffe ihr macht eine Einweihungsparty." Ich half Clary gerade bei dem abendlichen Büffet. Sie war begeistert als sie erfuhr, das Alexander und ich zusammen ziehen wollten. Auch bei ihr gab es gute Neuigkeiten. Jace, der eigentlich immer nur zweitweise im Jahr hier her kam, würde ab nächsten Monat für ganz nach Neuseeland ziehen. "Ich glaube das lässt sich einrichten." gebe ich dann lächelnd wieder, stocke allerdings als ich aus dem Fenster sehe. Cat sitzt etwas weiter weg in dem saftgrünen Gras und schaut dem Horizont entgegen.
Ich runzelte meine Stirn. Irgendetwas stimmte nicht. Schnell schnappte ich mir zwei Eistee Flaschen, entschuldigte mich bei Clary und eilte nach draußen. Cat hat mir heute morgen schon Gedanken gemacht. Mittlerweile waren es morgens nicht mehr drei Tassen heiße Schokolade sondern neun. Cat, Helen, Aline, Jace, Simon und Izzy hatten es sich ebenfalls angewöhnt zusammen mit uns in den Tag zu starten. Cat war dabei der Gute- Laune- Verbreiter. Nur heute nicht. Heute war sie still. Nur entfernt konnte ich mir vorstellen warum.
"Dieser Ort wird sofort zur Heimat, stimmt's?" frage ich sie, bevor ich ihr eine Flasche entgegen halte. Ernst und ohne hinzusehen nimmt sie die Flasche. Ich lasse mich ebenfalls auf das Gras sinken. "Du bist echt nervig geworden. Fast schon so schlimm wie Helen." Ich weiß das sie es spaßig meint aber ich kenne sie schon lange. Dahinter steckt so viel mehr.
"Irgendwann kommt der Richtige." Um Cat aus ihrer Reserve zu locken, muss man Worte verwenden die sie selbst nicht mag. "Ich fürchte, meiner wurde überfahren." Leicht muss ich lächeln bevor ich nachdenklich mit meiner Hand durch das Gras fahre. Es kitzelt meine Hand Innenfläche.
"Irgendwie haben Helen und ich immer nur dir gepredigt einen Neuanfang zu wagen. Ich habe nie gedacht, das ich selbst gar nicht mal so glücklich bin, mit dem Leben was ich führe." In meinem Kopf überlege ich, wann Cat das letzte mal so ernst mit mir gesprochen hat. Die Augenblicke sind selten. "Helen überlegt bereits hier her zu ziehen. Für Aline. Ich würde ihr überall hin folgen."
Ich sehe auf. Die beiden sind miteinander groß geworden. Sie machen alles gemeinsam. Trotzdem wundert es mich etwas, das Cat selbst so einen Schritt für Helen machen würde. Sie liebt Los Angeles abgöttisch. Vor allem die Wohnung und ihre Arbeit im Krankenhaus. Cat hat schon so oft gesagt, das sie dort alt werden möchte.
"Wahrscheinlich hat dieser Ort hier wirklich etwas besonderes." gibt sie dann zu. "Die Leute haben eine gewisse Gelassenheit, die mir manchmal in Los Angeles fehlt und wenn man es kaum glauben mag. Aber auch ich habe hier eine Ruhe gefunden, die ich schon lange vermisst habe."
Sie greift nach meiner Hand. "Ich bin sehr stolz auf dich Magnus. Du hast durch Alexander einen anderen Teil von dir selbst gefunden. Außerdem hast du gekämpft. Ich weiß das es gerade für dich nicht einfach war. Aber deine Entwicklung ist echt schön mit anzusehen."
Meine Herdplatten fangen ganz sanft an zu glühen. Unbeholfen zucke ich mit den Schultern. "Du warst es, die mir beigebracht hat, das es besser ist, ein kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
Sanft lächelt sie. "Ja und im Endeffekt hat uns Helen beigebracht, das wir irgendwann in die Arme eines anderen Schlittern." Ich erinnere mich genau an diesen einen Moment zurück. Cat und ich hielten damals nicht wirklich viel von Liebe. Ich hatte sie nie wirklich erfahren und Cat war einfach nicht so ein Mensch, der gern darüber redete oder nachdachte. Wir konnten und wollten vielleicht das romantische Gerede von Helen nicht verstehen. Solange bis sie diese Worte zu uns sagte und uns wirklich zum nachdenken brachte.
"Irgendwann werdet ihr ihr auch in die Arme eines anderen schlittern. Denn das Gewicht der Welt ist Liebe. Zusammen mit der Last der Einsamkeit. Under Last der Unzufriedenheit. Trotzdem wird das Gewicht was wir tragen, immer die Liebe sein. Also müssen wir zuletzt in den Armen der Liebe ruhen."
Cat und ich drehten uns um. Dort stand Helen mit einer weiteren Flasche Eistee. Wir klopften gleichzeitig in unsere Mitte, wo sie sich dann auch nieder ließ.
"Habt ihr nochmal über die Zukunft geredet?" fragte ich dann vorsichtig. Helen schüttelte nur betrübt den Kopf. "Wir wissen nicht wirklich wie es weiter gehen soll. Wir wollen nicht überstürzen. Tatsächlich sind meine Gedanken so laut und gleichzeitig ist mein Kopf so leer. Ich will gar nicht an morgen denken."
Sie sieht wirklich traurig aus. Cat stupst sie leicht an. "Hey, schön den Kopf oben halten." Helen verdreht die Augen. "Jaja, sonst rutscht die Krone herunter. Der Spruch ist auch schon verbraucht."
Ich betrachte meine zwei besten Freundinnen. Sie werden mir wirklich fehlen. "Nein nur Prinzessinnen richten ihre Krone. Königinnen ziehe ihr Schwert." gibt dann Cat wieder und erstaunt sehe ich sie an. "Und wenn du jetzt den Kopf hängen lässt, dann siehst du diesen wunderschönen, weiten Himmel nicht, der dir zeigt das du dir deine Grenzen selbst aufstellst. Durchbreche sie. Lass den Kopf nicht hängen, sonst siehst du den Sternenhimmel nicht."
Sanft streift Cat, Helen die Tränen weg. "Leute ich bin echt froh, das wir gleichzeitig leben. Ich habe euch sehr lieb."
Zu dritt heben wir unsere Eistee Flaschen und stoßen auf diesen unvergesslichen Moment an. Im inneren behüten wir die Sicherheit, das egal was kommen mag und egal wo wir auf dieser Welt auch sein werden, es wird immer der gleiche Himmel über uns sein. Wir werden immer die selben Sterne sehen. Auch wenn sie nicht hier sind, werde ich sie immer spüren können. Denn sie haben sich tief in mein Herz vergraben.
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Falling in Love - Malec Story
FanfictionMagnus Freund hat mit ihm Schluss gemacht. Dazu hat er noch seinen Job verloren. Durch reines Glück gewinnt er ein Ferienhaus. Da ihn in seiner Heimatstadt Los Angeles nichts mehr hält, packt er, auf anraten seiner besten Freundinnen seine Koffer un...