Everywhere you look

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Julian sitzt wie eingefroren auf dem Sofa. Kai sieht ihn etwas verwirrt an:
„Was-was ist damit? Was ist mit Dortmund? Und warte- meinst du Dortmund Dortmund also die Stadt Dortmund oder BVB Dortmund?" Kais Frage hört sich lustiger an, als es eigentlich klingen sollte.
„Borussia Dortmund" antwortet Julian kühl und immer noch in seiner eingefrorenen Position.
„Was ist mit Borussia Dortmund? Angst gegen die spielen zu müssen?" jetzt sollte es genauso lustig klingen, wie es sich anhört.
„Ich habe ein Angebot bekommen. Borussia Dortmund will mich"
Jetzt ist Kai wie eingefroren:
„Und...was hast du gesagt?"
„Ich- ich hab zugesagt"
Julian schaut Kai an und hofft, eine Reaktion zu bekommen. Kai atmet tief durch.
„Du hast das Angebot angenommen. Ohne vorher mit mir darüber zu sprechen?"
„Ähm warte mal, warum muss ich denn dein okay dafür bekommen? Klar, du bist mein bester Freund aber du bestimmst doch nicht mein Leben"
„Naja mit dieser Entscheidung bestimmst du gerade aber mein Leben"
„Was meinst du denn jetzt damit?"
„Weißt du was, ich hab gerade echt keine Lust drauf. Ich werde zu Jonathan fahren...vielleicht penne ich auch da"
Kai steht auf und geht aus dem Wohnzimmer und die Treppe hoch. Julian kann hören wie Kai anfängt zu telefonieren:
„Ja heyyyy Jonathan! Ja mir geht's ganz okay, wie ist's mit dir so? Ah ja hör mal, kann ich vielleicht-"
Dann ist Kai in seinem Zimmer verschwunden und Julian sitzt auf dem Sofa. Dieses Gespräch hat er sich definitiv anders vorgestellt. Er sitzt weiter wie eingefroren auf dem Sofa, bis er Kai hört, der die Treppen runter läuft. Plötzlich steht er auf und läuft mit höherem Tempo in den Flur:
„Du kannst doch nicht einfach wegfahren"
„Du siehst doch, wie ich das kann"
„Wir sollten jetzt darüber reden"
„Da gibt es nichts mehr Zureden. Ab dem Zeitpunkt, an dem du dieses Angebot angenommen hast war's vorbei mit reden"
„Komm schon Kai, kannst du mich denn gar nicht verstehen?"
Kai schweigt und geht mit einer Tasche aus dem Haus und lässt Julian einfach im Flur stehen.
- Kai kommt bei Jonathan an -
„Heyy" begrüßt ihn Jonathan, als er die Tür öffnet.
„Hey und danke, dass ich heute hierbleiben kann"
„Klar, dafür sind Freunde doch da, willste ein Bier?" fragt Jonathan und zwinkert.
„Ja das wäre super"
„Du, was ist den mit Julian? Habt ihr euch gestritten?"
„Joa so in der Art würde ich sagen"
„Das heißt....?"
„Er hat mir erzählt, das Dortmund ihn will"
„Aber das ist doch ne tolle Chance"
„Ja aber er hat einfach so angenommen, ohne vorher mit mir zu sprechen"
„Naja der braucht ja schließlich nicht deine Einwilligung dafür. Du bist schließlich nicht seine Freundin"
Kai kommt in die Küche, in der Jonathan das Bier aufmacht:
„Haha sehr witzig. Aber wir wohnen in ner WG, da kann man ja schonmal vorher was sagen, wenn man eventuell umzieht. In eine andere Stadt"
„Eine andere Stadt die wie weit mit dem Auto entfernt ist? 1 Stunde? Du bist einfach nur traurig, weil es feststeht, dass er geht"
„Und wenn das so ist? Er ist schließlich mein bester Freund"
„Ja, ich weiß" sagt Jonathan und setzt sich mit den beiden Bierflaschen in den Händen neben Kai an den Küchentisch. Er gibt ihm eine Flasche.
„Danke"
„hör mal, Julian ist dein bester Freund. Und als sein bester Freund solltest du dich doch für ihn freuen. Schließlich ist das eine tolle Chance für ihn."
Kai nippt an seinem Bier: „Ja...du hast ja recht"
Er schaut beschämt auf den Boden: „Ich bin so ein Idiot! Ihn einfach in der WG stehen zu lassen und ihm so ein schlechtes Gewissen einzureden, dass er einfach nur seinem Herzen gefolgt ist und diese Chance nutzen will"
„Ich glaube, das beste ist, wenn du jetzt einfach wieder fährst und ihr das klärt, oder?"
Kai steht wieder auf: „Ja du hast recht, danke"
Jonathan lächelt: „kein Problem"
Kai schnappt sich seine Tasche und läuft wieder zum Wagen.
- währenddessen in der WG -
Julian sitzt wieder im Wohnzimmer und hat den Fernseher angemacht. Netflix. Full House.
🎶Everywhere you look, everywhere you go
🎶there's a heart (there's a heart)
🎶a hand to hold onto
Julians Lieblingsserie ist Full House, Kai ist eher der Typ für Friends. Sie haben sich geschworen, mal die Lieblingsserie des anderen zu gucken. Aber dazu sind sie irgendwie noch nie gekommen. Denn wenn's hart auf hart kommt, greifen beide immer auf ihre eigene Lieblingsserie zurück. Er schaut Staffel 6 Folge 17: Silence is not golden

Plötzlich hört er die Schlüssel im Schloss und springt auf.
„Kai?" fragt er vorsichtig und dreht sich zur Tür. Er geht langsam auf die Wohnzimmertür zu und steht im Flur, als Kai die Tür öffnet:
„Julian, wir müssen reden"

versprochen ist versprochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt