16. Teil

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Leandra POV 

Frau Millington fängt sobald alle im Raum sind an zu reden. 

"Setzt euch bitte alle mit euren Partnern zusammen. Die ersten Paare werden heute ihre Lieder vorsingen. Irgendwelche Freiwillige?" Als Ezra seine Hand hebt, schießt mein Blick sofort in seine Richtung. Warum? Warum muss ich diesen gottverdammten Song mit ihm singen? Ich weiß ganz genau, dass es meine Gefühle für ihn nur vertiefen wird. 

"Super. Mr. Warren, Ms. Horan, zeigen sie uns was sie können." sagt sie lächelnd. Ich stehe mit wackelnden Beinen auf. Sobald ich vor der Klasse stehe, halte ich mich an der Tafel fest um nicht umzufallen. 

Erst fängt die Musik an und dann beginne ich zu singen. Irgendwann steigt dann auch Ezra ein. Ich versuche während wir singen seinen Blick zu meiden, da ich nicht weiß, ob ich ihn standhalten könnte. 

Als das Lied ein Ende findet, applaudieren alle sofort. 

"Wow. Ezra und Leandra. Das war wirklich gut. Ihr habt die Latte auf jeden Fall sehr hoch gesetzt. Mein einziger Tipp ist ein bisschen mehr Gefühl in den Song reinzubringen. Einfach einander in die Augen zu schauen würde schon helfen. Okay. Die nächsten?" Ich setzte mich still wieder auf meinen Platz neben Ezra während die nächsten nach vorne gehen. 

Irgendwann tippt Ezra mich von der Seite an, aber ich ignoriere ich einfach. Doch er hört einfach nicht auf bis ich mich endlich zu ihm umdrehe. 

"WAS? Was willst du?" frage ich genervt. 

"Was ist bloß mit dir los? Warum bist du plötzlich so anders?" Verwirrt guckt er mich an. 

"Nichts. Lass mich einfach in Frieden." sage ich und drehe mich wieder um. Er stört mich die restliche Stunde nicht mehr. Sobald es klingelt, springe ich auf und verlasse das Zimmer schnell. 

Da die Schule jetzt aus ist, suche ich sofort nach Melissa. Ich finde sie schnell und frage sie, ob sie mit mir nach Hause kommen kann. Sie stimmt sofort mit einem besorgtem Blick zu. 

"Ist noch irgendwas passiert?" fragt sie mich auf dem Weg zum Auto. Ich will ihr gerade antworten als ich Milan entdeckt. 

"Ich sag's dir zuhause." flüstere ich ihr schnell zu. Wir steigen alle ins Auto ein, wo wir erst mal Milan begrüßen. Auf der Fahrt nach Hause reden wir nicht viel mit einander. 

Angekommen gehen Melissa und ich sofort in mein Zimmer, wo sie mich zur Rede stellt.  

"Okay. Nachdem ich gegangen bin beim Mittagessen, hatte ich ein kleines Treffen mit der herzallerliebsten Sophia. Sie hat mir ziemlich klar gemacht, dass sie nicht möchte, dass Ezra und ich weiterhin befreundet sind. Sie hat mir damit gedroht etwas zu erzählen. Erinnerst du dich noch an meinen Ex-Freund Mark? Also... ich habe dir damals nicht die ganze Story erzählt warum wir uns getrennt haben. Ich habe rausgefunden, dass er mich nur ins Bett bekommen wollte wegen so einer dummen Wette. Es war alles nur für Show. Ich hatte es dir damals nicht erzählt, weil ich einfach so beschämt war, dass ich auf ihn reingefallen bin. Sophia hat mir gedroht, dass wenn ich mich nicht von Ezra verhalte, sie der ganzen Schule erzählen wird warum wir uns wirklich getrennt haben. Ich könnte mich bei der Schule niemals blicken lassen. Ich sehe einfach keinen anderen Weg außer mich von Ezra fernzuhalten." Inzwischen rollen mehrere Tränen meine Wangen runter. Melissa umarmt mich einfach. 

"Warum hast du mir das denn nie erzählt? Du weißt doch, dass ich dich niemals verurteilen würde. Und dafür musst du dich nicht schämen. Der einzige, der sich schämen sollte ist Mark, dieser Arsch. Ich sehe jedoch leider im Moment auch keine anderen Optionen für dich. Es tut mir leid." Wir verbringen mehrere Minuten in einer Umarmung bis ich mich endlich löse. 

"Ich werde das schon schaffen. Wenn auch nur, weil ich dich habe. Ich könnte mir echt keine bessere Freundin wünschen." Melissa ist kurz davor zu weinen. 

"Lass uns lieber nach unten gehen um etwas zu essen bevor wir hier die nächsten paar Stunden heulend verbringen." lacht sie und wischt ihre Tränen weg. 

Das tuen wir dann auch, da es schon 18 Uhr ist und wir langsam Hunger haben. Ich vergesse immer die Zeit, wenn ich mit Melissa zusammen bin. 

Nach dem Abendessen, bei welchem meine Eltern dieses Mal auch wieder dabei sind, verabschiedet Melissa sich, da sie auch noch Hausaufgaben machen muss. 

Ich gehe auch bald schon ins Bett. Dort liege ich gefühlte Stunden und denke einfach nur nach über die letzten paar Tage. Wieso passiert so eine Scheiße immer mir?

The Story of Leandra and Milan HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt