29. Teil

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Leandra POV 

Es sind mehrere Wochen vergangen seit ich Milan zuletzt gesehen habe. Nach dem Vorfall hat Mama eine Therapeutin gefunden, die in so etwas spezialisiert. Da ich ja nicht wirklich zu Hause leben kann ohne Milan andauernd zu sehen, bin ich in eine Anstalt gezogen. Am Anfang war es sehr gewöhnungsbedürftig. Die meisten Leute, die dort mit mir sind, haben wirkliche mentale Probleme. Ich habe mich einfach nicht berechtigt gefühlt da zu sein. 

Wochenlang habe ich intensive Sitzungen gehabt, in denen wir größtenteils über meinen Traum gesprochen haben. Am Anfang war ich einfach nur verzweifelt, da ich nicht verstand warum Milan, Melissa und Ezras Gesichte so einen Einfluss auf mich haben, aber meine Therapeutin hat mir wirklich viel geholfen. Ich kann jetzt inzwischen Bilder von ihnen sehen ohne komplett durchzudrehen. Trotzdem habe ich öfters Panikattacken. Jetzt ist sie der Meinung, dass ich bereit bin wieder zurück nach Hause zu ziehen. 

"Sind Sie sich wirklich sicher?" frage ich zögerlich. 

"Die letzten paar Wochen hast du einen riesige Fortschritte gemacht, also ja. Ich bin mir sicher." bestätigt sie. 

Ich hoffe einfach, dass sie recht hat. Nach unserer letzten Sitzung gehe ich zu meinem Zimmer und packe meine Sachen, da meine Mutter mich demnächst abholen wird. Vielleicht ist es ja eine gute Sache. Vielleicht ist ja jetzt alles wieder okay. Außerdem habe ich inzwischen schon so viel Schule verpasst, dass ich mich sehr anstrengen werden muss um wieder aufzuholen. Das zweite Semester hat letzte Woche ohne mich begonnen. 

Auf einmal öffnet sich meine Zimmertür und meine Mutter taucht auf. 

"Hey Schatz. Bist du bereit nach Hause zu gehen?" erkundigt sie sich lächelnd. Zögerlich nicke ich. 

Während der kurzen Fahrt starre ich aus dem Fenster und versuche zu verdrängen, dass ich Milan gleich zum ersten Mal wiedersehen werde. Und dann kommen wir auch schon an. 

Genau wie letztes Mal sitzt Milan im Wohnzimmer als wir reinkommen. Offensichtlich nervös steht er auf und guckt mich vorsichtig an. 

In meinem Hinterkopf höre ich die Beleidigungen wieder, doch ich konzentriere mich einfach auf den jetzigen Moment, wie meine Therapeutin mir beigebracht hatte, und schon verschwinden sie. 

Erleichtert atme ich aus. Vorsichtig gehe ich auf ihn zu und umarme ihn schließlich. 

"Ich habe dich irre vermisst", nuschelt er in meine Haare. 

"Ich dich auch", flüstere ich zurück. 

Nach unserem tränenreichen Zusammenkommen verbringen wir noch ein wenig Zeit bis ich dann schließlich nach oben in mein Zimmer gehe. Sofort werfe ich mich aufs Bett. Das habe ich glaube ich am meisten vermisst. Na ja, es ist auf jeden Fall in den Top Drei. 

Nachdem ich mich endlich wieder dazu bringen kann aufzustehen, packe ich meine Tasche aus. Morgen werde ich wieder zurück zur Schule müssen. Ich hoffe einfach mal, dass alles genauso gut verlaufen wird wie heute mit Milan. Ich hoffe, dass ich es schaffen werde, den Tag zu überleben ohne zusammen zu brechen. 

Am Abend gehe ich früh schlafen, um mich schon mal seelisch auf den morgigen Tag vorzubereiten. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 08, 2020 ⏰

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The Story of Leandra and Milan HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt