<Mary>
"Und hier ist unser Gemeinschaftsraum", sprach Thomas während er die letzte Tür öffnete. Mir blieb die Luft weg, so viele Leute waren da drinnen. "Seid ihr so viele?", flüsterte ich ihm zu. Er sah mich überrascht an, "Das hier ist nur die Hälfte von unserer Größe". Ich schluckte und sah mich um. Also hatten wir Recht, dass 200 Leute gut hinkommen würden. Hier gab es einen kleinen Boxring, eine Küche, die abgegrenzt war, Stühle und Tische zum Essen und ein kleiner Trainingsbereich für Nahkampf, so groß war der Raum. "Hey Leute!", schrie Thomas in die Menge und sofort verstummten alle und sahen ihn an. Er deutete auf mich "Das ist Miss Mary Deavens, die neue Polizistin unter uns. Unsere neue Gefangene". Sofort schossen alle Blicke auf mich. Verachtung, Erleichterung, und Wut erkannte ich in den Blicken. Ich sah ihn an "Sag mal bist du bescheuert?!", flüsterte ich ihm zu, nachdem die anderen ihren Beschäftigungen wieder nachgegangen waren. Seine Miene verdunkelte sich "Pass auf wie du mit mir redest". Ich funkelte ihn an "Sonst was?", fragte ich bissig zurück. "Sonst-" "THOMMYYY!", kreischte auf einmal eine Frau dazwischen, fiel ihm um den Hals und begann ihre Lippen auf seine zu drücken "Oh babe ich habe mich so nach dir gesehnt".
Mir wurde bei dem Anblick ganz schlecht. Wie kann man nur so bitchig sein? Er drückte sie leicht weg und sagte "Gleich Schatz, gleich bekommst du was du willst", er zwinkerte ihr kurz zu und sie verschwand dann. "Neidisch, Süße?", fragte er mich. "Wohl kaum", antwortete ich ihm angeekelt, "Bald hast du eine andere und diese fällt dann am besten nicht vor meinen Augen über dich her und will dir alle Klamotten vom Leib reißen". Er grinste "dann wohl eher eifersüchtig". Ich begann sarkastisch zu lachen "Eifersüchtig? Auf was? Eine von tausenden zu sein? Nein danke, ich bin glücklich", damit wollte ich gehen, doch er rief mir hinterher "Allein zu sein?". Ich funkelte ihn an, Wut kochte in mir auf und ich schluckte den Kloß runter der sich in meinem Hals gebildet hatte "Was weißt du schon von allein sein?!", ging ich ihn an und verließ, auf seinem überraschenden Gesichtsausdruck den Raum. Was bildete der sich eigentlich ein? Er kann gerne mit jedem anderen so reden aber nicht mit mir! Ich bin weder sein Untertan noch weiß er irgendwas über mich. Ich versuchte danach einfach meinen Raum wiederzufinden was sich als schwerer herausstellte als ich gedacht hatte.
Ich wollte aber auch nicht fragen also ging ich erstmal in den 1. Stock, da ich von dort ja auch gekommen bin. Und nach ungefähr 20 Minuten hatte ich dann auch mein Zimmer gefunden. Ich setzte mich auf das Bett und ließ die Beine baumeln. Mir war langweilig... und so beschloss ich mein Zimmer einfach mal zu erkunden. Ich sah aus dem Fenster und sah die Stadt... es wäre nur ein ganz kurzer Weg.... ich muss es nur rechtzeitig schaffen. Aber wie? Der Eingang ist bestimmt immer noch bewacht und selbst wenn, mich kannten durch Thomas Ansage viel zu viele. Jeder würde mich erkennen wenn ich einfach durch den Eingang hinaus spaziere. Es sei denn.... Oh Gott ich bin so lebensmüde. Ich machte mein Fenster auf und sah runter. Okay... da unten ist hohe Wiese... ich würde gut fallen. Es ist nur der 1. Stock. Unter mir ist bestimmt auch ein Fenster.... das müsste ich erstmal abchecken. Ich schloss mein Fenster und hatte etwas Hoffnung, dass ich hier rauskommen kann, während Thomas noch mit seiner Freundin beschäftigt ist. War sie überhaupt seine Freundin? Ich schüttelte den Gedanken schnell ab, da es mich gar nicht interessiert und versuchte die Lage des Zimmers mir einzuprägen. Ich lief dann den mir eingeprägten Weg die Treppen runter ins Erdgeschoss und blieb vor der Tür stehen. Ich entschied mich einfach mal die Tür auf zu machen und so zu tun, wie als würde ich in mein Zimmer gehen. Das Zimmer sah sehr modern aus. Es war groß und dunkelblau gestrichen. Es war bestimmt ein Männerzimmer. Aber das Beste daran: Es war niemand drinnen. Ich sprintete sofort hoch zu meinem Zimmer und machte das Fenster auf. Ich stopfte mir noch die paar Kissen vom Bett unter mein T-Shirt und an den Nacken und dann sprang ich....
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Der Boden unter mir war hart... härter als gedacht, aber ich lebte noch und hatte nichts gebrochen. Ich konnte die Stadt sehen... Jetzt einfach nur noch zum Auto rennen und zum Revier fahren, nebenbei noch den Chef anrufen und..- Mist, ich hatte kein Handy.... das mussten sie mir abgenommen haben. Okay egal, erstmal rennen. Ich lief und lief der Stadt entgegen und drehte mich niemals um. Vielleicht hatten sie schon gemerkt dass ich weg war, vielleicht aber auch noch nicht und das verschaffte mir einen gewaltigen Vorsprung. Ich erreichte ohne Zwischenfall mein Auto und atmete erleichtert auf. Sie hatten es nicht gemerkt...Ich griff meinen Autoschlüssel und wollte aufsperren, da gab es eine riesen Explosion. Mein Auto wurde in tausend Teile zerrissen und ich wurde gegen die Hauswand geschleudert. Mir verschwamm die Sicht und die schlechte Luft durch das Feuer machte die Sache nicht gerade leichter. "Miss? Miss geht es ihnen gut?", fragte mich eine ältere Frau. Ich nickte "Ja, alles okay. Hoffen wir dass niemand verletzt ist." Ich sah mich um, "Sie müssen die Polizei informieren, bitte. Ich weiß wo sich die Bloody's Gangsters befinden und ich muss es der Polizei melden". Die Frau sah mich mit riesen Augen an. Dann nickte sie und ging in eine Richtung. Hoffentlich hat sie sich das auch gemerkt... Aber darüber konnte ich nicht länger nachdenken also lief ich einfach zur Polizei Station. Ich lief gerade völlig außer Atem in die Halle rein und blieb wie angewurzelt auf der Stelle stehen. Luke saß da und sah mir erschrocken direkt in die Augen. Mist....ich musste mit den anderen reden. Sie hatten gerade Sitzung, da war ich mir sicher.
Ich machte einen Schritt, da kam Luke hinterm Tresen hervor. Er schüttelte nur stumm den Kopf. Er würde vor mir bei der Tür sein, es sei denn... Ich begann zu sprinten, das tat er allerdings auch und da Sport nie mein bestes Fach war, ist es auch keiner Wunder wer zuerst an der Tür war. Er versperrte mir den Weg "Ich kann dich da nicht reinlassen Mary", sprach er. "Geh zur Seite Luke", sprach ich kalt. Er sah mich verletzt an und sprach dann "nein, das kann ich nicht". "Ist mir egal ob du es kannst oder nicht aber ich werde da jetzt reingehen". Mit den Worten versuchte ich ihn bei Seite zu schieben, was allerdings nach hinten losging. Also überlegte ich. Es gab Einsatzwagen auf der anderen Seite der Straße. Jedes hatte ein Funktelefon, was direkt an den Chef weitergeleitet wurde. Ich atmete tief durch "Okay.., ich werde nicht reingehen, zufrieden?". Er sah mich prüfend an "Du wartest hier bis ich Thomas verständigt habe. Er soll dich abholen". Mit den Worten schleifte er mich hinter sich her zu seinem Arbeitsplatz wo er sich auf seinen Platz setzte und sein Handy nahm und Thomas anrief, allerdings lag neben dem Handy noch etwas... was mir sehr bekannt vorkam "Ist das nicht meine Waffe?!", fragte ich ihn, während sein Handy noch wählte. Er sagte nichts dazu "Du wusstest ich würde da unbewaffnet reingehen... du hättest mich sterben lassen, ist es nicht so?", fragte ich ihn. "Nein, nein, von sterben war nie die Rede, nur von gefangen halten", verteidigte er sich und wollte noch so viel mehr dazu sagen, als Thomas abnahm. Den Moment der Abgelenktheit nutzte ich. Der Weg war relativ kurz. Wenn mir Luke nicht sofort folgen würde könnte ich es schaffen. Mit den Gedanken machte ich zwei Schritte nach hinten. Als er nicht reagierte rannte ich los....
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Call me danger, babe (Deutsch)
عاطفيةEr hasst sie. Er kennt sie. Er weiß alles über sie. Er sieht sie. Er holt sie sich. Er verliebt sich in sie... Willkommen in dem ersten Teil der „Call me Reihe" :) Die junge Mary zieht mit 27 endlich von Zuhause aus, da sie von ihrer Arbeit nach New...