<Mary>
Lange sahen wir uns einfach nur stumm an, bis er auf einmal tief Luft holte und sprach "du darfst gehen". "Was?" Ich glaube ich habe mich verhört. "Pack deine Sachen, und fahr hin". Mit den Worten verließ er emotionslos den Raum. Ich stand total perplex da, aber als seine Worte zu mir durchdrangen, strahlte ich übers ganze Gesicht. "Ich bin wieder frei", grinste ich und innerhalb der nächsten 5 Minuten war ich auf den Weg zu meiner Wohnung gesprintet. Als ich diese aufschloss, blieb ich abrupt stehen. Ich hatte gar kein Auto... Wie sollte ich denn bitte zu meiner Mama kommen ohne ein Auto? Ich konnte schlecht zu Fuß da antanzen von wegen "Hey Mom, ich dachte mir, ich komme zu Fuß, da mein Auto letztens von genau der Gangsterbande in die Luft gejagt wurde, die ich verfolge. Auch sonst läuft alles bei mir soweit gut, und bei dir?" Ne, also das konnte ich nun wirklich nicht bringen. Ich beschloss erst mal über meinen Computer nach einem Bahnticket zu schauen und dann den Rest zu Fuß zu laufen oder einen Bus zu nehmen.
Als Ich den Computer hochfuhr, sah ich, dass es frühestens in 3 Tagen gehen würde. Das ist zu spät, dachte ich mir. Ich schaute, ob Busse fuhren oder irgendwas anderes. Nichts... alles erst so spät." Ich nehme mir einfach ein Taxi", kam mir auf einmal der Gedanke. Und schon war ich dabei, das wichtigste zusammen zu packen. Ich machte mir Essen, packte Klamotten, Hygieneartikel und natürlich Wertsachen in meine Reisetasche und verließ die Wohnung als das Taxi klingelte. Ich sprintete runter und wir fuhren sofort los. Es war so beruhigend einfach wieder aufs Land raus zu fahren. Die Häuser wurden immer kleiner und ländlicher. Hier war alles so ruhig und vertraut. Nach 1,5 Stunden fuhren wir vor mein altes Zuhause. Ich bezahlte den Taxifahrer und klingelte mit riesen Vorfreude. Als meine Mama mir öffnete fiel ich ihr heulend und gleichzeitig überglücklich um den Hals. Auch meine Mama brach in Tränen aus. Wir setzten uns in die Küche und tranken einen Tee. "Mary mein Schatz, du siehst so fertig aus", platzte es meiner Mama hervor, "wird dir die Arbeit vielleicht doch zu viel?". "Nein nein Mama, das ist es nicht", versuchte ich sie zu beruhigen, "es... es ist kompliziert". "Ist es dieser Mann?", fragte sie auf einmal. Ich fuhr hoch. Was sollte ich sagen? "Nein.. nein er ist-" "Mary, ich kenne dich seit über 27 Jahren. Ich weiß, wenn du lügst. Also was ist mit ihm? Misshandelt er dich, droht oder erpresst er dich?" Ich atmete tief durch. Ja.. was war das eigentlich mit mir und Thomas gewesen? Er war der Anführer den ich ins Gefängnis bringen wollte. Er war der Mann, der mich gefangen hielt und auch der Mann, in dem ich mich verliebt hatte, so ungern ich das auch zu geben möchte.
"nein Mom", brachte ich schließlich zustande, "Ich habe mich wirklich in ihn verliebt. Ich... Es ist einfach nur noch etwas schwierig zwischen uns beiden. Aber er ist wirklich liebenswert und nett" Und ich wünschte, ich könnte dir die ganze Wahrheit sagen, beendete ich in Gedanken den Satz. Meine Mama lächelte erleichtert, "Kind, das freut mich so für dich. Aber sollte er dir irgendwann mal Schaden zufügen, kannst du jederzeit zu mir kommen", strahlte Sie mich an. Eine Weile herrschte zwischen uns seltsame Stille, bis Ich leise hauchte "Ich will Dad sehen...". Meine Mama sah mich mitfühlend an. "Ich weiß Liebling, aber wir dürfen erst morgen wieder. Heute sind die Besuchszeit vorbei, aber wir beide können uns einen schönen Abend machen. Wie lange hast du denn Urlaub bei der Arbeit eingereicht?" Oh fuck! Die Arbeit... "Mom, ich muss noch kurz mit meinem Chef telefonieren, ok? Danach machen wir uns einen schönen Abend und ratschen bis in die Nacht und morgen besuchen wir Dad.". Mit dem lächelnden Gesicht mit dem ich sie auch kannte, verließ ich den Raum und ging vor die Tür. Ich wählte die Nummer meines Chefs und er ging nach dem dritten Mal klingeln ran "Chief Marno, Hallo?". "Sir, hier ist Mary, ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich-" "Miss Deavons, wissen Sie eigentlich, dass es so etwas wie abmelden gibt auf unserer Arbeit?". "Sir, ich wollte-" "Hätte Luke mir nicht gesagt, dass Sie einen Autounfall gehabt haben, dann hätte ich bis jetzt noch nichts von Ihnen gehört". Mein Chef war sauer.... sehr sauer. "Sir, bitte glauben Sie mir, ich hätte mich so früh wie möglich abgemeldet, aber ich war dabei meine Aufgabe weiter auszuführen und-" "Mary, wir reden übermorgen in meinem Büro. Bis dahin ruhen Sie sich noch aus. Da besprechen wir alles weitere. Bis dann", sprach er schnell und ausdruckslos und schon war aufgelegt.
"Mom... mein Chef hasst mich", schmolle ich auf der Couch . "Ach nein, Liebes. Aber dein plötzlicher Kontaktabbruch hat deinen Dad und mich auch ziemlich mitgenommen und wir haben uns riesige Sorgen gemacht. Dein Dad war sogar so besorgt und ist mitten am Abend losgefahren, um zu schauen, ob du in deiner Wohnung oder auf der Arbeit bist... aber dann kam der andere Wagen", flüsterte meine Mutter und ihre Stimme wurde von Tränen erstickt. Ich war wie in Trance und nahm sie in die Arme. Er ist losgefahren wegen mir. Weil er sich so Sorgen gemacht hat. Weil Thomas mich entführt hatte. Seinetwegen ist er im Krankenhaus. Er ist Schuld.... und das wird er mir büßen.
<Thomas>
"Sir, bitte essen Sie etwas. Oder reden Sie mit mir", bat mich Erik. "Ich habe keinen Hunger", rief ich wütend durch den Raum. Erik nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben mich. "Sir, Sie wissen, Sie hätten Mary nicht ewig hier festhalten können". "Genau das ist der Punkt, Erik. Ich habe sie gehen lassen. Sie hat sich so gefreut... du hättest sie lachen hören müssen. Sie hat hier nie etwas anderes als ihre Gefangenschaft gesehen. Sie hat MICH nie als jemand anderen gesehen! Ich dachte wirklich, es gäbe jemanden, der-". Meine Stimme brach ab. Erik legte mir seine warme Hand auf die Schulter. "Sir, Sie wissen, dass Mary Sie sehr gerne mag. Geben Sie ihr etwas Zeit. Ich glaube Sie kommt von alleine zurück." Ich lachte emotionslos, "Schön wär's". Ich sah herunter auf die ganzen Papiere, "Es war alles ein Fehler. Sie war ein Fehler. Ich darf Mary nicht mehr sehen. Sie tut mir in meiner Stellung nicht gut.". Mit den Worten atmete ich tief durch und wollte weiter mein Ziel ausfeilen, als Erik ergänzte: "Im Gegenteil, Sir. Sie waren seit so langer Zeit nicht mehr so menschlich und lebensfroh wie Sie es waren, als Mary da war. Sie lieben sie." Meine Augen wurden feuchter und mein Hals schnürte sich zu. "Erik, ich bin ein Gangsterboss.... ich leite die gefürchtetste Gruppe New Yorks. Wie sollte sich eine Polizistin, die ich entführt habe, gefangen gehalten habe und verletzt habe mich je lieben?". Die betonten Wörter sprach ich lauter und verzweifelter aus als beabsichtigt war.
Eine Sache, warum ich Erik so liebe? Er bleibt immer ruhig und nett. "Sir, Sie wissen, Mary sieht viel mehr in Ihnen als das. Und das sind Sie auch. Viel mehr als..", er machte eine ausschweifende Handbewegung, womit er das ganze Quartier einschließen wollte, "das alles hier". "Er hat meine Eltern ermordet... Er hat Lisa auf dem Gewissen und dafür wird er büßen". Wir wurden aus unserem Gespräch herausgerissen, durch ein knurrendes Geräusch. "Sorry Sir, ich gehe wohl mal etwas essen", entschuldigte sich Erik grinsend und wolle den Raum verlassen, als ich ihn zurückzog. "Wartest du noch kurz? Ich würde gerne mitkommen", fügte ich hinzu. Sein Lächeln wurde breiter. "Wissen Sie, warum ich Sie so mag, Sir?", strahlte Erik mich an. "Warum Erik?", fragte ich interessiert während ich aufstand, "weil man immer mit Ihnen reden kann und Sie auch immer zuhören können". Mit den Worten verließen wir den Raum und er nahm mich an die Hand, wie er es schon getan hat, als ich noch ein kleiner Junge war.
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Call me danger, babe (Deutsch)
RomanceEr hasst sie. Er kennt sie. Er weiß alles über sie. Er sieht sie. Er holt sie sich. Er verliebt sich in sie... Willkommen in dem ersten Teil der „Call me Reihe" :) Die junge Mary zieht mit 27 endlich von Zuhause aus, da sie von ihrer Arbeit nach New...