𝐇𝐈𝐒 𝐄𝐘𝐄𝐒 | wolfstar

Chapter Four [ÜA]

Sirius PoV

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Gelangweilt lege ich meinen Kopf in meine Arme. Geschichte hat mich, wie so ziemlich jedes andere Fach auch, noch nie wirklich interessiert und da Binns sich auch keinerlei Mühe gibt seinen Unterricht auch nur ansatzweise spannend zu gestalten, gebe ich mir eben auch keine Mühe aufzupassen. 

Die Sache ist ganz einfach. Das ist verschwendete Lebenszeit. Nicht jeder kann, wenn er abnippelt, wie Binns als Geist weiter durchs Leben wandern und Schülern zum eigenen Spaß die Hölle heiß machen. Auch wenn ich mir echt schönere Sachen für mein Leben nach dem Tod vorstellen könnte. 

Ich versuche seine Stimme so gut es geht auszublenden und schließe unauffällig meine Augen. So unauffällig das halt geht - also gar nicht. Das Einzige, was mich jetzt noch davon abhält, ein kleines Nickerchen zu halten, was ich nur zu gerne tun würde, ist, dass Remus sein Bein scheinbar auf den Tod nicht still halten kann. 

Das ist irgendeine neue Angewohnheit von ihm, keine Ahnung, jedenfalls nervt es mich gewaltig. Sein Stuhl wackelt, der ganze Tisch wackelt, meine Arme wackeln und wenn das so weiter geht habe ich bald eine Gehirnerschütterung. Und nein, das ist überhaupt nicht überdramatisch dargestellt.

Nach unzähligen Versuchen ihn mit einem kleinen Stups oder Tritt zum Aufhören zu bewegen habe ich es jedoch aufgegeben. Scheinbar ist das eine überlebenswichtige Tätigkeit für ihn, naja, jedem das seine. Ich für meinen Teil, würde einfach gerne schlafen. 

Gerade als ich es auf wundersame Weise schaffe, dass meine Lider schwerer und schwerer und meine Ohren immer unzulässiger für Binns langweilende Stimme werden, zuckt neben mir etwas, oder besser gesagt jemand zusammen, was mich ebenfalls hochschrecken lässt. 

Gerade möchte ich Moony genervt fragen, was denn heute los ist und ihn dafür verantwortlich machen, dass mein Einschlaffortschritt, an dem ich die gesamte letzte halbe Stunde gearbeitet habe, jetzt für die Tonne ist, als ich merke, dass alle anderen ihn ebenfalls anstarren, Binns inklusive. Hat er wirklich so doll mit dem Bein gewackelt? Vermutlich nicht.

„Wie ich sehe haben sie keine Antwort auf meine Frage Mister Lupin?" fragt der Professor mit einem scharfen Unterton. Remus schaut ihn nur völlig geschockt an, er sieht beinahe aus wie versteinert. „N-Nein Professor" stammelt er dann und man merkt das Binns wütend wird. 

Woran man merkt, dass Geister wütend werden? Ich kann es euch nicht sagen, aber wenn ich eine Momentaufnahme von Binns machen und sie euch zeigen könnte, wüsstet ihr es. 

„5 Punkte Abzug für Gryffindor, für mangelnde Konzentration so kurz vor den Prüfungen, ich bin maßlos enttäuscht, Mister Lupin!" keift er dann und ich sehe fassungslos zu Remus. Man kann es auch übertreiben, am liebsten würde ich aufstehen und ihn in Schutz nehmen, aber ich lasse es lieber. Zu unser aller Wohl.

Ich gehe jetzt fast sechs Jahre auf diese Schule und dass Moony Punktabzug wegen Unaufmerksamkeit bekommt ist mir mehr als neu. Das passiert eigentlich nur wenn James und ich ihn in die Scheiße reiten, aber diesmal habe ich nichts damit zutun. Ich schwöre auf Dumbledores Zitronenbrausebonbons. - Und die sind echt verdammt lecker. Woher ich das weiß? Es ist jetzt nicht so, als müsste ich dauernd in seinem Büro auflaufen, um ihm irgendwelche Zwischenfälle zu erklären, nein, nein. Absolutes Allgemeinwissen.

Remus sieht nach unten, spielt beschämt mit seinen Händen rum und ich beobachte ihn stumm. Seine hellbraunen Haare hängen ihm matt in die Stirn und vereinzelt in die Augen, wodurch man seinen Blick nur schwer lesen kann. Ich mache mir Sorgen um ihn. 

Er sieht zwar bei weitem besser aus, als heute morgen, aber ich weiß, dass etwas nicht stimmt. Ich kenne Remus seit wir auf unserer ersten Fahrt im Hogwarts Express beide eine von Bertie Botts Bohnen mit Popelgeschmack erwischt haben, ich kenne jeden seiner Gesichtszüge, ich weiß wann es ihm schlecht geht und wann ihn etwas beschäftigt und eigentlich kann ich Remus so gut lesen, wie niemand anderen. Sollte man zumindest meinen.