Sirius PoVDie Jungs lachten laut, die Mädchen tuschelten und einer der Jungen stieß Remus höhnisch seinen Ellenbogen in die Seite. „SnitchyMoony" kicherte er und ich hätte ihm am liebsten eine gescheuert. Remus stand bloß regungslos da und blickte auf den Boden, sodass seine Haare vor sein Gesicht hingen. Seine Schultern zuckten unkontrolliert hoch und runter und ich bemerkte Lily, die vorsichtig seine Hand nahm und sie leicht drückte, was zur Folge hatte, dass er langsam seinen Kopf anhob. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen und er wirkte nicht als wolle er etwas sagen, sondern nur James diesen Blick widmen. Jeder andere hätte sich jetzt gefragt, was mit dem Jungen psychisch nicht stimmte und warum er jetzt so krank grinste, doch niemand außer mir schien ihn wirklich anzusehen. Sein Körper zitterte, seine Augen waren verschleiert und seine Mundwinkel verkrampft. Sein ganzer Körper hatte sich angespannt und entschlossenen Schrittes ging ich auf ihn zu. Er ging leicht einen Schritt zurück, als ich ihm näher kam und schien sich erst wehren zu wollen, doch ließ mich dann machen. Ohne etwas zu sagen legte ich meine Arme schützend um ihn und drückte ihn fest an mich.
Ich spürte nun deutlich die Schluchzer, die durch seinen Körper zuckten und es dauerte eine ganze Weile, bis sein Körper sich in meinen Armen etwas entspannte und er seinen Kopf in meine Halsbeuge legte, sodass niemand mehr sein Gesicht sehen konnte. Seine Arme legten sich vorsichtig um mich und es symbolisierte mir, dass er keines Falls wollte, dass ich ihn hier und jetzt wieder los ließ. Sein Atem ging schnell und ich hörte ihn nun deutlich an meiner Schulter weinen. Sein Körper zuckte ununterbrochen in meinen Armen und ich strich ihm nur beruhigend über den Rücken „Hey shhh, es wird alles gut Remus." flüsterte ich sanft in sein Ohr und ich hörte, wie er laut aufschluchzen musste, als ich seinen Namen sagte. Es interessierte mich nicht, was die Leute um uns herum dachten, oder mit welch gespielt desinteressiertem Blick James gerade zu vertuschen versuchte, dass er ein schlechtes Gewissen hatte. Alles was mich interessierte, war der Junge, der in meinen Armen lag. Der, dessen Mauern grade gebrochen waren und der, der mir die Welt bedeutete. Es schien, als würde alles von ihm abfallen, was sich über die letzten Wochen aufgestaut hatte und er weinte ununterbrochen, ich konnte ihn gar nicht beruhigen. Nach einer Weile legte ich schließlich meine Hand in seine Haare und strich ihm immer wieder beruhigend durch diese. „Habt ihr alle nichts besseres zu tun? Es ist schon spät, verzieht euch!" schrie Lily währenddessen die anderen an und vermutlich wäre es der einzige Satz aus ihrem Mund, den ich jemals für gut befinden würde. Die Schaulustigen verschwanden teilweise die Treppen hinauf, andere verließen den Raum noch durch das Portrait, doch es leerte sich langsam aber sicher.
Wir standen hier mittlerweile sicher schon seit etwa 15 Minuten und es machte nicht den Anschein, als würde Remus sich beruhigen und jede einzelne Träne auf meiner Haut und jedes einzelne Schluchzen in meinen Ohren bereitete mir Schmerzen in der Brust. Nie wieder würde ich zulassen, dass es ihm so schlecht geht, dass sich so viel bei ihm ansammelt, dachte ich und drückte ihn noch ein wenig enger an mich, auch wenn das kaum möglich war. „Wir lassen euch mal ein wenig alleine" sagte Lily nur ruhig zu mir und verließ mit ihren letzten Freundinnen den Gemeinschaftsraum, sodass nur noch James, Remus und ich dort waren. „Ich denke es ist besser du gehst jetzt auch." sagte ich mit einem scharfen Unterton und sah ihn dabei nicht einmal an. Mit dieser Aktion hatte er einen Fehler gemacht. Er hatte Moony zum Weinen gebracht und wer das tat, der bekam Probleme mit mir. Ich weiß nicht, seit wann diese Regel existierte, oder ob ich sie gerade erst aufgestellt hatte, aber sie war definitiv unumgänglich.
Wie ein geprügelter Hund schlich er die Treppen hinauf und ich legte vorsichtig, aus Angst davor ihn zu verschrecken, meinen Kopf ebenfalls auf seine Schulter und flüsterte an sein Ohr: „Wir sind jetzt alleine, heyy es wird alles gut, wir kriegen das hin, egal was es ist" Bei meinen Worten begann er nur noch lauter zu weinen und so langsam überkam mich ein Hauch von Verzweiflung. „Wollen wir uns hinsetzen?" fragte ich vorsichtig und ließ mich dabei auf das Sofa fallen, wobei ich vorsichtig nach seiner Hand griff um nicht gänzlich den Körperkontakt zu verlieren. Wortlos setzte er sich neben mich, winkelte die Beine an und lehnte sich zu mir rüber, nur um sein Gesicht wieder an meine Schulter zu legen. Ich zögerte leicht, legte dann jedoch erneut meine Arme um ihn und fuhr mit meiner Hand seinen Rücken entlang. Langsam wurde sein Atem ruhiger und auch sein Schluchzen hatte nachgelassen, woraus ich schloss, dass es besser wurde. Es dauerte noch einige Zeit bis es gänzlich verschwunden war und wir einfach nur so da saßen.
Sanft drückte ich ihn ein wenig von mir weg nur um ihn dann liebevoll aufmunternd anzusehen, beziehungsweise seinen Kopf, denn er hatte schnell zu Boden geschaut. „Remus?" fragte ich ruhig, nicht auf seine Antwort wartend. „Du brauchst dich vor mir nicht schämen, du wirst es nie müssen." sagte ich leise aber deutlich und legte behutsam meine Hand an sein Kinn. „Heyy, sieh mich an." Er zögerte kurz, hob dann aber nach einer Weile sein Gesicht und sah mir ängstlich direkt in die Augen. Sein Anblick zerriss mich auf eine Art und Weise von innen, die ich noch nie vorher gefühlt hatte und spätestens in diesem Moment schwor ich meinem Inneren es nie wieder so weit kommen zu lassen. Eine Weile saßen wir einfach nur so da, ich streichelte immer noch seinen Rücken und er blickte mir in die Augen, wie ich ihm. Es war keine unangenehme Stille, oder eine die entstand, weil wir nicht wussten was wir sagen sollten, nein eher eine die entstand, weil wir beide genau wussten, was wir sagen wollten. „Danke" nuschelte er nach einiger Zeit mit brüchiger Stimme und seine Mundwinkel hoben sich leicht zu einem minimalen Lächeln. Ich musste so breit grinsen, wie seit Wochen nicht mehr und ein Gefühl des Glücks überkam mich. Wie konnte jemand bloß so wunderschön lächeln? Schockiert über meine eigenen Gedanken schüttelte ich mich kurz kaum merklich und gab mir schließlich einen Ruck. „Wollen wir reden?"
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𝐇𝐈𝐒 𝐄𝐘𝐄𝐒 | wolfstar
Fanfiction» so deep, yet so pure, my heaven lies in your eyes ☆⋆。𖦹°‧★‧°𖦹。⋆☆ Niemand ist so viel Sturm und Ruhe in einem wie er. Und niemand macht, dass ich diesen Sturm so sehr spüren möchte, wie er. Denn sein Sturm ist perfekt, er ist perfekt für mich und...