"Und, wie hast du es angestellt, deine Informationen zu bekommen?", wollte Clint gespannt wissen, als wir uns einen Weg durch das Meer von Stripperinnen bahnten.
"Ich habe da so meine Methoden", schmunzelte ich und amüsierte mich darüber, wie blass der Agent auf einmal geworden war.
Was der sich bloß dachte...
"Ich habe ihn ein Messer an den Hals gelegt und damit gedroht, ihn wegen sexueller Belästigung anzuzeigen", klärte ich ihn auf.
"Ah", machte er, bis er das Gesagte verarbeitet hatte. "Warte mal, er hat dich belästigt?"
"Äh, ja. Ein Blick in den Ausschnitt hier, eine Hand auf meinem Knie da. Und andauernd bot er mir Sex an", zuckte ich mit den Schultern, als wir auf die Straße gingen.
Da Clint die Anstalten machte, wieder in den Club zu stürmen und Boyle zu verprügeln (wogegen ich eigentlich nichts hatte), hielt ich ihn am Arm fest.
"Nicht, wir haben etwas anderes zu tun. Außerdem hatte Boyle heute schon genug Stress." Ich grinste böse. "Wir müssen zu Boyle nach Hause und den Bericht holen. Und ich habe auch schon eine Idee, wie wir das anstellen."
Mürrisch verschränkte Clint die Arme vor der Brust.
"Und wie stellen wir das an?"
"Lass dich überraschen", schmunzelte ich.
Es dauerte relativ lange, bis wir in der Coral Street ankamen, denn erstens war das in Waterloo und damit am anderen Ende der Stadt und zweitens brauchten wir Ewigkeiten, bis wir Nummer 26 gefunden hatten.
Dieses mal hatte mich Clint überredet, dass er doch nun mal fahren könnte, aber ich sah ihm an, dass er einfach nur Stress abbauen wollte und sich einen Spaß daraus machte, langsame Autofahrer anzuhupen.
"Das macht man in England nicht", hatte ich gesagt.
"Mir egal", hatte Clint daraufhin gebrummt.
Als der Wagen zum Stehen kam und er ausstieg, blieb ich sitzen.
"Ich will schlafen", quengelte ich und lehnte mich in meinem Sitz zurück.
"Das wirst du aber erst, wenn wir hier fertig sind", mahnte er und versuchte mich heraus zu zerren. "Und jetzt komm endlich raus!"
Widerwillig verließ ich das Auto dann auch mal nach einigen Diskussionen und wir konnten weiter machen.
Erstaunlicherweise war es echt leicht in das Gebäude einzudringen. Allerdings gab es da auch keine Allarmanlage (wieso auch immer), weswegen wir so laut wie wir nur sein konnten einbrechen konnten.
Clint hatte jedoch darauf bestanden, dass wir das leise machen sollten. Gott bewahre, wer da noch alles lebte!
Da Boyle ja eine genaue Beschreibung des Ortes, wo er den Bericht versteckt hatte, gegeben hatte, hatte ich ihn ziemlich schnell in der Hand.
Wir wollten uns gerade wieder davon machen, als mir auf dem Schreibtisch noch etwas anderes auffiel.
War das ein Sexspielzeug?
Igitt, Gott. Meine Augen! Wo ist die Augendusche aus den Chemieräumen in der Schule, wenn man sie mal braucht?
Das Gesicht verziehend wandte ich schnell den Blick ab, bevor ich mir Boyle mit diesem Teil-
Nein, zu spät. Das Bild hatte sich in mein Gehirn eingepflanzt und ich bekam es einfach nicht los.
Verfluchter Mist.
"Hast du ihn?", fragte Clint, der gerade in's Büro hinein kam.
Verstört blickte ich geradeaus und versuchte, all meine Willenskraft auf zu kriegen, damit dieses Bild verschwand.
Antworten tat ich nicht, was Clint sicher komisch fand, denn er wedelte mir mit der Hand vor den Augen.
"Alles in Ordnung?", hackte er nun besorgt nach.
Stumm zeigte ich auf den Dildo auf dem Schreibtisch.
"Was,hast du das noch nie gesehen?"
"Doch", antwortete ich knapp. "Aber ich musste mir Boyle damit vorstellen."
"Okay, wir gehen", bestimmte er das Gesicht ebenfalls verziehend. "Offensichtlich hast du ja unser gesuchtes Objekt."
Als wir wieder angeschnallt im Auto saßen, knallte Clint auf einmal den Kopf auf den Lenker.
"Das werde ich nie wieder los", grummelte er nun ebenfalls verstört.
"Nicht wahr?"
Wir hatten also nun den Obduktionsbericht unseres Mordfalls Ray Collins von vor einer Woche.
Ursprünglich hatten wir vorgehabt, dass wir uns den Bericht schnappen und dann die restlichen Akten durchgehen würden.
Nur leider war es so unglaublich spät und ich schlief fast auf meinem Sitz ein.
Als wir gerade tanken mussten - ja, auch mein tolles Auto musste tanken - hatte ich ein komisches Gefühl, welches mich schon seit der Abfahrt bei Boyles Wohnung begleitete.
Ich fühlte mich beobachtet.
Sonst hätte ich das auf meine Paranoia, die ich mir leider im Laufe der Zeit angeeignet hatte, geschoben, doch seit den jüngsten Ereignissen war es gar nicht so unwahrscheinlich, dass uns jemand verfolgte.
Sehr beruhigend, ich weiß.
Jedenfalls, während Clint tankte, da das ja so ein Männerding war (qatsch, ich war einfach nur zu faul aufzustehen), saß ich auf meinem Sitz und beobachtete ihn dabei.
Natürlich nur zur Sicherheit. Was dachtet ihr denn?
Je länger er draußen war, desto nervöser wurde ich.
Mein Blick fiel auf eine vermummte Frau, die immer mal wieder zu Clint hinüber schielte und schließlich in ihre Tasche griff.
Plötzlich war ich hellwach. Noch bevor Clint erwas mitbekam, öffnete ich ruckartig die Tür und stellte mich schützend vor ihn.
Der Schuss fiel. Meine Metallhaut hielt die Kugel davon ab, in mein Fleisch einzudringen.
Ein weiterer Schuss fiel. Wieder hielt ich es davon ab, Clint zu treffen.
Dieser hatte mittlerweile seine Waffe gezückt und schoss nun auf die Frau, die, als ihr Tuch abfiel, keine andere als Lola Gonzales war.
Sie schoss sich das Magazin leer und versuchte dann die Flucht zu ergreifen. Und dann traf Clint sie an der Wade und sie knallte auf die Fresse.
Während ich auf sie zu rannte, trennte Clint mein Auto von der Zapfsäule.
Leider hatte ich meine Metallhaut schon verschwinden lassen. Gerade, als ich nur noch 5 Meter von ihr entfernt gewesen war, sah ich genau, wie sie mit der Pistole auf Clint zielte.
Lola wollte auf ihn schießen. Dieses kleine Biest.
Ich hätte nicht zu ihr gelangen können, bevor sie abgefeuert hätte.
Ohne groß zu überlegen sprang ich in die Schusslinie - leider ohne Metallhülle.
Die Kugel bohrte sich in meine Schulter.
Clint, der gerade den Blick auf mich gewendet hatte, öffnete geschockt die Augen.
Kaum hatte er Lola gefesselt und geknebelt, damit sie uns weder vollquatschen, noch abhauen konnte, knickten meine Beine ein und ich musste mich gegen irgendein Auto lehnen.
"Alles in Ordnung?", wollte er besorgt wissen.
"Alles bestens", brachte ich hervor, doch wir beide wussten, dass das gelogen war.
Mir ging es dreckig und wenn nicht bald die Blutung gestoppt würde, würde ich verbluten.
"Wieso hast du das gemacht? Ich meine, warum hast du dir eine Kugel für mich eingefangen?"
Leicht zuckte ich mit den Schultern, da das immer noch total weh tat.
"Ruf den Krankenwagen und melde zwei Verletzte", verlangte ich stattdessen.
Meine Sicht fing an zu verschwimmen.
"Und sag ihnen, sie sollen sich beeilen."
DU LIEST GERADE
Marvel's Catastrophe² ~ The Missing Killer
FanfictionBUCH 2 »sʜᴇ ᴀɪɴ'ᴛ ᴡᴀɪᴛɪɴɢ ғᴏ ʟᴜᴄᴋ, ɴᴏ ᴡɪsʜғᴜʟ ᴛʜɪɴᴋɪɴɢ sʜᴇ's ɢᴏɴɴᴀ ᴅᴏ ɪᴛ ᴏɴ ʜᴇʀ ᴏᴡɴ« - ʟɪᴛᴛʟᴇ ᴍɪx, sᴛᴀɴᴅ ᴅᴏᴡɴ Wieder versucht Bella ein normales Leben zu führen. Aber auch in England macht SHIELD nicht halt, um ihr weiter das Leben zu versauen. E...