Marvel's Catastrophe² ~ The Missing Killer

Ungeschminkt und bereit einen Mord zu begehen

Ich war so müde, dass ich sofort eingeschlafen war, sobald mein Körper das Bett berührt hatte.

Dementsprechend hatte ich das Kleid noch nicht ausgezogen und so war das am nächsten Tag ziemlich zerknittert.

Auch meine Haare sahen nicht viel besser aus, was ich aber mit einem Haargummi glücklicherweise hatte bändigen können.

Mein Schlaf war mal wieder relativ unruhig, aber das war ich ja mittlerweile gewohnt.

Dass ich noch lebte, war ein gutes Zeichen. Wenigstens war SHIELD schon mal sicherer, als sonst wo.

Ach ja, und das bedeutete auch, dass wir nicht verfolgt wurden.

Meine Kleidung glattstreichend sah ich in den Spiegel, der im Raum hing.

Mein Make-Up war verständlicherweise ziemlich verschmiert und verteilte sich über mein ganzes Gesicht.

Ich konnte es vollständig abwaschen, aber um neues drauf zu packen fehlte mir meine Tasche mit den Utensilien für's Schminken, welche sich in meinem Auto befand.

Oh, verdammt.

Mir blieb also nichts anderes übrig, als ungeschminkt zu gehen.

Ich hoffte bloß, dass ich nicht alle verschrecken würde.

Meine Laune sank erheblich, als mich Clint schon mit dem Blick begrüßte, der hieß Wir müssen reden. Selten hieß das etwas gutes.

"Wir haben noch was zu besprechen", sagte er direkt.

"Nein, du möchtest etwas besprechen", korrigierte ich ihn. "Und so lange es nicht um unser kleines Problem geht, bin ich nicht bereit, in irgendeiner Weise mit dir zu kommunizieren. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss etwas essen."

Damit ließ ich ihn einfach stehen, um in den Aufzug zu gehen. Clint musste sich wirklich beeilen, um noch hinein zu kommen, bevor die Türen sich schlossen.

Schweigend bewegten wir uns in's Parkhaus.

"Oh, du meintest das ernst?", stellte er irgendwann fest.

Ich hob eine Augenbraue, antwortete aber nicht.

Bevor ich nicht etwas zu Essen und einen Kaffee hatte, würde ich ihm nicht zuhören.

Sonst könnten Tote passieren.

Deswegen sah das für die Agenten, die zur frühen Stunde schon bei der Arbeit waren, so aus, als wäre Clint mein kleines Schoßhündchen.

Ich konnte mir Clint mit einem Halsband auf allen vieren vor mir gut vorstellen und-

Okay, warte. Stopp! Was war das denn?

Bevor ich diesen Gedanken weiter vertiefen konnte, schob ich ihn lieber beiseite. Das war ja gruselig!

Stattdessen war ich bereits an meinem Auto angekommen und stieg auf der Fahrerseite ein.

Kurz darauf schlug auch die Tür des Beifahrers zu.

Der einzige Grund, warum ich noch nicht Clint aus meinem Auto geschmissen hatte, war, weil ich eine Mission hatte und sehr verantwortungsbewusst war.

Und irgendwie genoss ich auch seine Gesellschaft, auch wenn er manchmal echt nervig war.

Gerade wollte er den Mund aufmachen, doch ich hielt ihm die Hand vor den Mund.

"Wenn du noch ein Wort sagst bevor ich etwas gegessen habe-", drohte ich, doch Clint unterbrach mich.

"Dann willst du wieder die Tür aufmachen und auf die Straße springen?", riet er scherzend.