Marvel's Catastrophe² ~ The Missing Killer

Ich bin besessen

Clint fuhr mein Auto sofort nach Hause und kam noch mit in's Haus rein, um mich vor die Wohnungstür zu bringen.

"Tut mir leid", nuschelte ich.

"Wieso?", wollte er stirnrunzelnd wissen.

"Dass ich dich angeschrien habe. Sowas macht mich nur so wütend", erklärte ich und lehnte mich gegen ihn.

Kaum merklich spannten sich seine Muskeln an.

Ich fühlte mich ein wenig betrunken - wieso auch immer. Schließlich hatte ich nichts getrunken.

Unkontrolliert fing ich an zu kichern. Das war doch absurd!

"Wieso lachst du?", runzelte Clint irritiert die Stirn.

"Keine Ahnung", brachte ich heraus, als ich plötzlich inne hielt.

Das Lachen verebbte, als ich starr geradeaus starrte.

So weit ich mich erinnern konnte, konnte ich mich erst wieder bewegen, als ich auf der Couch lag.

Aber wie war ich da bitte hingekommen?

Auf der Lehne saß ein verwirrter und besorgter Clint.

"Was ist passiert?", krächzte ich und richtete mich auf.

Sofort überkam mich ein Schwindelgefühl und ich sackte wieder zurück.

Hä?

"Dein Vater hat die Kontrolle über dich genommen", erklärte er sichtlich irritiert, als hätte Dad ihm irgendetwas unangenehmes gesagt.

Toll, jetzt war ich auch noch von meinem Vater besessen gewesen. Konnte diese Welt noch verrückter werden?

"Was hat er gesagt?", wollte ich stirnrunzelnd wissen.

"Nichts. Er hat nur gesagt, dass du nichts davon mitkriegst, wenn er in dich rein fährt", meinte er schnell.

"Erstens, das hört sich komisch an. Zweitens, mein Vater hat mich besessen, um das zu sagen?"

Beschwichtigend nickte Clint.

Alles klar, er verschweigt mir was.

Da er jedoch eh nicht nachgeben würde, ließ ich erst einmal davon ab.

"Hast du mich reingetragen, oder habe ich mich selbst auf die Couch gelegt?", war das nächste, wonach ich fragte.

"Ich hab' dich reingetragen. Du bist nach dem kleinen Besuch deines Vaters einfach zusammengebrochen."

Verstehend nickte ich und stand schlussendlich auf, als ich mich dazu bereit fühlte.

Seltsamerweise fühlte ich mich ziemlich ausgeschlafen.

"Hast du Lust, noch etwas zu unternehmen?", fragte ich.

"Es ist 23 Uhr und du warst gerade bewusstlos!", protestierte Clint entgeistert.

"Na und? Ich fühl' mich prima. Wohin kann man noch gehen? Ich ziehe mich kurz um."

Und damit stolzierte ich an Clint vorbei in mein Zimmer, um aus diesem Kleid raus zu kommen.

In einer bequemen Jeans und weinrotem T-Shirt kam ich zurück.

Das aufwendige Make-Up hatte es irgendwie geschafft, noch weiter auf meinem Gesicht zu kleben, und ich war zu faul, es einfach abzumachen.

"Hast du schon 'ne Idee?", fragte ich, als ich im Wohnzimmer ankam.

Gerade fiel mir auf, wo war eigentlich Juliet?