Kapitel 29

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Olive

Die Nacht und der Morgen waren wundervoll. Und der gefühlvolle Sex unter der Dusche war noch die Kirsche auf der Sahne.

Aber ich muss wissen, was das zwischen uns ist. Ich kann mir nicht mehr einreden, dass es nur der Sex ist.

Für mich ist es definitiv mehr. Viel mehr.

Ich folge Alexander in die Küche und muss schwer schlucken. Ja, ich habe Alexander mehr als einmal nackt gesehen. Aber trotzdem haut mich sein Anblick immer wieder um.
Nur ein Handtuch hängt tief auf seiner Hüfte.

Er steht vor der Kaffeemaschine und trommelt mit seinen Fingern auf die Arbeitsplatte. Ist er nervös?

Ich gehe näher auf ihn zu und setze mich auf einem der Barhocker. ,,Alexander?" frage ich leise. Er kommt mit den Kaffeetassen zu mir und setzt sich neben mich. ,,Ja?" fragt er lächelnd.

Jetzt oder nie Olive.

,,Was ist das jetzt zwischen uns?" frage ich unsicher und knetet nervös meine Hände.

Alexander schluckt schwer und er schaut hochkonzentriert auf seinen Kaffee.

,,Ich weiss nicht was ich sagen soll" antwortet er zögerlich. Diese Antwort enttäuscht mich.

,,Ist es für dich nur Sex?" hake ich nach, das ich noch nicht aufgeben möchte.

,,Nein, der Vertrag..." setzt Alexander an, doch ich unterbreche ihn direkt. ,,Willst du mir jetzt mit dem Vertrag kommen?" frage ich ungläubig. Ich merke wie mein Blut langsam vor Wut zu kochen beginnt.

,,Hör mir doch erstmal zu Olive" sagt Alexander genervt und dreht sich mir zu. Anschließend dreht er auch meinen Hocker zu sich.

,,Ich wollte sagen, dass der Vertrag auch keine Bedeutung mehr für mich hat. Ich mag dich Olive. Doch das ist alles was ich weiss. Ich bin nicht so gut in solchen Dingen. Wie du weisst, habe ich mich noch nie wirklich fest gebunden. Von daher kann ich dir nichts versprechen" antwortet Alexander schaut mir tief in die Augen

Ich bin erleichtert, dass es auch für ihn mehr ist als Sex und das der doofe Vertrag keine Bedeutung mehr für ihn hat.

Aber ich habe mir doch mehr erhofft. Hat er einfach nur Angst davor? Ich habe das Gefühl, dass es nur die halbe Wahrheit ist.

Nickend versuche ich mich wieder zum Trehsen zu drehen, doch Alexander hält mich davon ab.

,,Was ist es für dich?" fragt er und wirkt fast schüchtern dabei. Man merkt, dass es tatsächlich was ganz neues für ihn ist. Bis auf Sex, ist Alexander nie weiter mit einer Frau gegangen.

Was will er jetzt von mir hören? Ich möchte nicht wie eine Klette klingen und ihn in die Enge treiben.

,,Mir geht es genauso" sage ich daher und greife nach meiner Kaffeetasse und nehme einen Schluck.

Alexander sieht ein wenig enttäuscht aus. Oder täusche ich mich? Doch er fasst sich schnell wieder und nickt langsam. ,,Dann lass uns einfach eine schöne Zeit haben" sagt er und trinkt ebenfalls einen Kaffee.

Ich nicke zögerlich und beschließe erstmal einfach nur abzuwarten. Auch wenn es mir schwer fällt und ich definitiv mehr für ihn empfinde. Aber man kann ja nichts erzwingen oder?

Wir trinken beide schweigend unseren Kaffee, als ein Handyklingeln uns aus den Gedanken reißt. Der Klingelton verrät mir, dass es meins ist.

Ich hechte zu meiner Handtasche und fische es gerade noch rechtzeitig heraus. Ohne auf das Display zu schauen, nehme ich den Anruf entgegen.

,,Olive Sawyer" gehe ich keuchend ran. ,,Hallo Livy" begrüßt mich mein Bruder und es klingt als würde er dabei lächeln. ,,Hey Oliver" begrüße ich ihn.

Ich schaue zu Alexander und bemerke, dass er mich mit zusammen gekniffenden Augen beobachtet.

Ist er vielleicht Eifersüchtig?

,,Wie geht es dir Schwesterherz?" reisst Oliver mich aus meinen Gedanken und ich lasse mich auf Alexanders Sofalandschaft fallen. ,,Mir geht es gut. Das Studium ist zwar zeitintensiv, aber es macht Spaß" lüge ich meinen Bruder an, denn meine Familie weiss nicht, dass ich als Escortgirl nebenbei arbeite und mein Studium aktuell viel zu kurz kommt.

,,Und wie geht es dir? Ist mit Dad alles in Ordnung?". Oliver antwortet nicht sofort und ich merke, dass irgendwas nicht stimmt. ,,Oliver?" hake ich nochmal nach.

,,Hier ist alles gut Livy. Mach dir keine Sorgen". Doch ich merke, dass nicht alles gut ist. ,,Lüg mich nicht an Oliver. Irgendwas ist doch. Was hat Dad verbockt?".

,,Dad hat wieder mit Blake gezockt" rückt Oliver endlich mit der Wahrheit raus.

Ich fasse es nicht.

Seufzend fahre ich mir durch die Haare. ,,Wie viel diesmal?" frage ich und gucke zu Alexander. Dieser schaut mich besorgt an, kommt zu mir auf das Sofa und greift nach meiner freien Hand.

,,30.000 Dollar" sagt Oliver hilflos.
,,30.000? Wie konnte das denn passieren? Ich dachte er spielt nicht mehr". ,,Ich weiss es nicht Livy. Er hatte es auch lange im Griff" antwortet Oliver. Er wirkt hilflos und verzweifelt.

,,Bis wann?" frage ich rau. Rauer als beabsichtigt, denn Oliver kann ja nichts dafür. ,,4 Wochen" seufzt Oliver.

Ich schüttel in Gedanken meinen Kopf. ,,Ich kümmere mich darum. Machs gut Oliver und pass bitte auf dich auf" antworte ich und lege auf.

Brighter Dreams (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt