Kapitel 31

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Olive

Der Termin bei der Bank ist nicht wirklich gut gelaufen. Sie wollen mir einfach keinen kurzfristigen Kredit gewähren. Da kam von Alexander zum Glück die Erinnerung, dass die Hochzeit schon nächste Woche statt findet.

Danach kann ich direkt einen Check an Blake schicken und meinen Vater somit mal wieder aus der Scheiße ziehen.

Alexander hat mir jedoch den Tag versüßt, als er mich gefragt hat, ob ich heute Abend Zeit habe. Er will mich zum Essen einladen. Einfach nur so und ohne irgendeiner Veranstaltung.

Nur er und ich.

Ob das ein richtiges Date ist?

Lächelnd schaue ich auf meine Uhr und stelle beruhigt fest, dass ich noch genügend Zeit habe mich fertig zu machen.

Aufgeregt rufe ich direkt Isabella an. Nachdem ich ihr alles erzählt habe, platzt mir fast das Trommelfell. Isabella kreischt aufgeregt.

,,Aber was soll ich anziehen?" frage ich sie hilflos. Sie überlegt kurz. ,,Ich bin in einer Stunde bei dir. Passt das?"

,,Perfekt, bis später" sage ich lächelnd. Auf Isabella ist einfach immer verlass.

xXxXx

Eine Stunde später sitzen Isabella und ich auf meinen kleinen Balkon und trinken einen Kaffee.

,,Und er hat dich echt einfach nur so eingeladen?" fragt sie quietschend. ,,Ja, das hat er jedenfalls so gesagt" antworte ich unsicher und rühre in meinem Kaffee rum. 

,,Ich habe es dir gesagt Süße. Er will dich und das nicht weil er dich bezahlt. Das hat er vielleicht am Anfang so gesehen. Doch dann hast du ihn wohl voll aus seinen Designerschuhen gehauen. Das ist wie in einem Märchen" schwärmt sie verträumt. 

,,In welchem Märchen bezahlt der Prinz die Frau?" frage ich lachend. ,,Das meine ich doch gar nicht so. Der reiche Prinz, den jede möchte, verliebt sich unsterblich in das arme Mädchen und nach einem dramatischen hin und her leben sie bis zu ihrem Lebensende glücklich zusammen. Und nach der traumhaften Hochzeit gibt es ganz viele kleine Prinzen und Prinzessinnen" antwortet sie und stützt ihr Kinn auf ihre Hände.

,,Du hast einen Knall" sage ich liebevoll und knuffe ihr in die Schulter. ,,Doch dafür deswegen habe ich dich so lieb". 

,,Und damit der Prinz dir ganz viele Bambinas machen will, suchen wir dir jetzt was schickes zum anziehen". ,,Ich will keine "Bambinas" machen" sage ich und deute zwei Anführungszeiten in der Luft an. ,,Jetzt noch nicht Schätzchen, aber das kommt schon noch" grinst sie dreckig und zieht mich in meinen Schlafzimmer.

xXxXx

Zwei Stunden später stecke ich in einem engen smaragdgrünen, knielangen Kleid. Der herzförmige Ausschnitt, pusht meine Oberweite an der richtigen Stellen. Dazu trage ich dunkle High Heels. Meine Haare hat Isabella in eine wunderschönen Lockenpracht verzaubert.

Gerade bin ich dabei das Make-up aufzulegen als es an der Tür klingelt. Stirnrunzelnd schaue ich auf die Uhr. Es ist erst kurz nach 18 Uhr. Für Alexander ist es eindeutig zu früh. ,,Gehst du bitte kurz?" frage ich Isabella während ich meinen Lidstrich weiter ziehe. ,,Na klar" sagt sie und verschwindet aus dem Badezimmer.

Gespannt versuche ich zu hören, wer an der Tür ist. Doch als ich die tiefe, raue und ausdrucksstarke Stimme von Alex höre, überzieht sich mein Körper mit einer Gänsehaut.
Aber was macht er schon hier? Habe ich mich mit der Uhrzeit vertan?

,,Hallo ich bin Alexander" stellt er sich höflich vor. ,,Ich bin Isabella, aber wir haben uns schon im Club kennengelernt. Mehr oder weniger" höre ich Isabella antworten.

,,Du bist aber früh dran" merkt Isabella an. Ich muss in mich hinein grinsen. Zwei doofe, ein Gedanke. ,,Ja sorry, ich..ähm..ich.. ich war früher fertig und in der Nähe..". ,,Alles gut" lacht Isabella. ,,Ich will dich nicht verhören. Jedenfalls jetzt noch nicht". Nun höre ich Alexander laut lachen.

Schnell tusche ich meine Wimpern und nach einem kurzen letzten Blick im Spiegel mache ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer um Alexander von Isabella zu befreien. Alexander trägt heute eine dunkle Hose und ein weißes Hemd, was jedoch an den Armen leicht hochgekrempelt ist.'
Dies lässt ihn noch heißer wirken. 

,,Hey" sage ich lächelnd zu Alexander und gehe auf ihn zu. Als er mich erblickt, werden seine Augen groß. ,,Du siehst wunderschön aus" haucht er und gibt mir einen keuschenKuss auf die Wange. 

,,Ich bin dann mal weg ihr beiden hübschen. Viel Spaß heute Abend" grinst sie und wackelt anzüglich mit den Augenbrauen. 

Danke Isabella, denke ich und würde am liebsten die Augenverdrehen.


Brighter Dreams (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt