》5. Kapitel《

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Heute ist Freitag

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Heute ist Freitag. Ich sitze schon im Unterricht und bereite mich auf die ersten zwei Stunden Kunst vor. Wir bekommen Farbe bereitgestellt und sollen uns kreativ austoben, sagt zumindest unsere Kunstlehrerin. Ich finde es gibt bessere Wege kreativ zu sein, als etwas abzuzeichnen. Klar müssen wir auch noch Farbe draufklatschen, aber, wenn man etwas von Grund auf Neues erschaffen kann, ist das bei weitem ... freier.

Trotzdem macht es, wie immer, Spaß und ich vergesse alles um mich herum. Ich tauche in eine Welt voller Farbe ein und lasse mich treiben. Mein Gesicht wird angespannt, aber dieses Mal nicht vom Gespött, sondern weil ich mich ganz aufs Malen konzentriere und meine perfektionistische Ader zum Vorschein kommt.

Trotz allem spukt mir die ganze Zeit ein Gedanke im Kopf herum: Dass ich keine Lust mehr habe. Nicht vom Malen, davon nicht. Aber von Vivien und ihren Genossen. Ich weiß nicht, warum ich auf einmal so fühle, ganz zu schweigen weiß ich noch nicht mal, wie ich es beenden soll. Aber eins ist klar, ob ich es nun schlimmer oder besser machen werde, ich zahl es ihnen heim.

Mit diesem Entschluss male ich weiter und es schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

~☆~

Alles ist vorbereitet. Mein Handy liegt umgedreht neben einem Buch und ist auf Aufnahme gestellt.

Ich bin bereit und sitze auf meinem Platz in der Bibliothek. Da wo Mike, immer glaubt er wäre der Boss. Pech gehabt! Ich habe mich dazu entschlossen, sie alle einzeln dranzunehmen, weil es mir so leichter fällt. Und jetzt bin ich bereit. Meine Nase ist wieder in einem Buch versteckt. Es kann los gehen.

Auch wenn ich mich innerlich frage, was mich auf so eine hirnrissige Idee gebracht hat, bleibe ich sitzen. Ich unterdrücke, den Impuls mich aus dem Staub zu machen.

Es dauerte keine drei Minuten, da sehe ich seinen braunen Haarschopf aufblitzen. Mir ist von Anfang an klar gewesen, dass es gefährlich werden könnte, vor allem nach gestern. Da ist er ja ganz schön ausgeflippt. Aber es ist Mike und er wird jetzt seine Revenge bekommen.

"Na, Schickimicki-Maske, ohne ihre schöne Schickimicki-Maske. Immer noch? Wie traurig!", begrüßt er mich mit Spott.

Da ich ihn so am meisten provozieren kann, beachte ich ihn nicht. "Weißt du was? So jemanden wie dich hab ich noch nie getroffen, wie kann man nur so dumm im Hirn sein?", meckert er mich von der Seite her an.

Meine Augen schweifen immer noch nicht hoch und ich beiße meine Zähne fester zusammen. Ich atme aber gleichmäßig.

"Sieh mich an, du Bitch!" Er schäumt schon beinahe vor Wut. Seine Hände sind drohend zusammengeballt und einsatzbereit.

Ich muss ein siegessicheres Lächeln unterdrücken. Dann fixieren meine Augen seinen Blick. "Was ist es heute schon wieder? Hast du wie immer Langeweile, oder was?"

Sein Gesicht ist verkrampft. "Mir ist nie langweilig." Er knirscht mit den Zähnen. "Ich hab nur eine Überraschung für dich." Dann packt er mich am Arm und zieht mich hoch.

Die MaskensammlerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt