》24. Kapitel《

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 Es ist Samstag, ein schöner, sonniger Tag

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Es ist Samstag, ein schöner, sonniger Tag. Die Hitze treibt die Leute in Schwimmbäder oder in den Garten. Zumindest nach draußen, irgendwo in den Schatten. Natürlich kann man auch im Haus bleiben. Rollos heruntergezogen, damit es schön kühl bleibt. Und genau das habe ich gemacht. Ich bin zuhause geblieben, im Bett und habe es den ganzen Tag nicht verlassen.

Meine Augen sind den ganzen Vormittag immer wieder zum Brief geschweift, nachdenklich, traurig, immer noch unfassbar. Ich frage mich, was Cam gerade tut, wie es ihm geht. Aber diese Frage erübrigt sich wohl ... nämlich Scheiße. Mehr als das.

Ich kann ihm nicht helfen, kann den Tot seines Bruders nicht rückgängig machen. Aber ... ich kann zurückschreiben. Ihm sagen, dass der Unfall eben genau das war, ein Unfall, dass er keine Schuld trägt. Ich kann ihn zusammenscheißen, dass er sich nicht selbst bemitleiden soll und noch so viel mehr.

Meine Tür geht auf und Susan kommt hineingeschlichen. Ich kann sie nicht genau sehen, da es dunkel in meinem Zimmer ist. Aber ich merke wie es ihr geht. Sie ist besorgt. Besorgt um mich! Und das kann ich nicht ertragen. Also erhebe ich meine Stimme. "Jetzt hör schon auf mich zu bemuttern. Geh lieber mit Meli nach draußen, in den Park!" Ich hoffe inständig, sie wird mich in Ruhe und den Tag nicht verstreichen lassen...

„Avery! Ich kann dich doch jetzt nicht alleine lassen." Sie nimmt neben mir Platz. "Weißt du, er..." Sie stockt. Ich weiß, dass sie von Cam redet, auch wenn sie seinen Namen nicht erwähnt. "Ich hab seine Adresse."

Ich fahre hoch. "Was?", brülle ich schon fast, zügle dann aber meine Stimme. "Woher???"

„Ganz ruhig." Sie hält mich an der Schulter fest. "Sie war noch im Postkasten, ich hab sie aber erst heute entdeckt. "Vielleicht, solltest du..."

„Ihm schreiben?", frage ich und schlüpfe aus meiner Decke hervor, als ich meine Überlegung in die Tat umsetzen will. "Das ist eine großartige Idee!"

„...Ja, vielleicht solltest du das", stimmt sie zu und richtet sich mit mir auf.

„Wo?" Frage ich ohne Widerrede. Natürlich werde ich ihm schreiben, wenn das das Einzige ist, das er mir nicht verboten hat. Auf einmal werde ich ganz hippelig und kann nicht mehr stillstehen.

Meine Tante fasst sich in die Hosentasche und reicht mir einen Zettel. Ich will ihn mir nehmen, als sie ihn auf halber Strecke wieder zurückzieht. "Aber..."

„Sus!"

„Schon gut." Sie reicht ihn mir. "Aber, Du gehst raus in den Garten. Da kannst du auch schreiben."

Ich stöhne. "Aber, hier drinnen ist es so schön..."

„Nichts aber, solange du noch nicht 18 bist, habe ich ..." Ich schalte ab. Diese Karte hat sie noch nie ausgespielt.

„Gut, ich geh raus." Ich schnappe mir mein Zeug und flitze aus der Tür. Erst als ich im Garten bin, atme ich durch, und lasse mich wiederwillig auf einen Stuhl fallen. Ich ziehe mir ein Plastiktischchen heran und setze meinen Stift an.

Die MaskensammlerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt