Heute ist Montag. Die Zeit, als Cameron da war, scheint schon wieder Monate her zu sein, auch wenn es erst vor ein paar Tage war. Umso besser, dass heute wieder Schule ist.
Ich bin bereits umgezogen in meinem Üblichen Schwarz und fertig zum Fahren. Meine Erkältung hat sich verflüchtigt und das Kopfweh, das mich gestern noch heimgesucht hat, ist verschwunden. Und so tragen meine Beine mich zielsicher in die Küche zu Loren und Sus, die noch frühstücken.
Als Susan mich entdeckt reicht sie mir ein Croissant und meinen Rucksack: "Geh schon mal zur Tür, ich komm gleich!"
"Na gut..." Heute ziehe ich meine Schwarz-violetten Sneakers an und spare mir eine Jacke, da es warm werden soll. Meinen Rucksack werfe ich mir über meine Schulter. Dann landet ein Bissen vom Croissant in meinem Mund und ich seufze. Doch ich werde von dem leckeren Genuss abgelenkt, als es an der Tür klingelt.
Sofort kommt Sus um die Ecke. "Mach auf!", beschwert sie sich und grinst. Was ist denn jetzt los?
Verwirrt sperre ich die Tür auf und öffne sie. Doch auf das, was ich dabei erblicke, bin ich keine Sekunde vorbereitet. Mein Mund klappt auf und ich vergewissere mich nochmal, ob ich auch nichts Falsches sehe. Aber es stimmt. Er steht vor mir. Schon wieder. Er scheint mir nicht mehr von der Seite zu weichen. Was ich nicht schlimm finde...
"Hey, Avi!", begrüßt mich Cameron und steckt die Hände in die Hosentasche.
"Was machst du denn hier? Solltest du nicht in der Schule sein?" Ich blicke über die Schulter zu Sus, die nur schmunzelt.
"Er fährt dich heute zur Schule!", erklärt sie und hat voll den Überblick.
"WAS?" Mein Kopf schnellt zu Cam und mein Croissant fällt mir aus der Hand und plumpst auf den Boden. "Du fährst mich?"
Er nickt.
Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. "Bist du verrückt! Du bist den ganzen Weg hierhergefahren und musst jetzt auch noch zurück, Cam!!! Ist dir das bewusst???"
"Ich weiß. Komm, sonst kommen wir zu spät!", verlangt er seelenruhig und hebt mein Frühstück auf, nimmt meinen Rucksack und schlendert zum Auto.
"Sus!!!", schimpfe ich, auch wenn wenige Sekunden später mein Gesicht ein Lächeln ziert. Sie haben mich überrumpelt und insgeheim freue ich mich ja auch.
Als sie mich aus dem Haus treibt, kichere ich und flitze zum Auto. Gerade kann ich noch die Tür zuschmeißen, da startet Cam auch schon seinen Wagen.
"Also, ... Lust mit mir heute, deinen Tag zu verbringen?" Keine Sekunde weicht sein Blick von der Straße.
Ich schüttle ungläubig den Kopf. "Habt ihr beide das eingefädelt?"
"Klar, was denkst du denn?..." Seine Augen schielen zu mir herüber. "Also?"
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Die Maskensammlerin
Teen Fiction~Ein Funke, der nur noch Anstoß brauchte um zu leuchten ~ Die junge Avery Grant lebt zurückgezogen.Seit dem Vorfall der ihr Gesicht zerstört hat, trägt sie in der Öffentlichkeit nur noch Masken. Sie versinkt in ihrem Selbstmitleid und ist in der Sch...