》29. Kapitel《

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Ich sehe nur verschwommen

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Ich sehe nur verschwommen. Meine Tränen verschleiern mir die Sicht. Als ich sie wegwische, sehe ich einen Schatten.

„Cam?", schluchze ich und versuche weiter, meine Tränen weg zu wischen. "Cam!"

„Nein.„ Es fühlt sich so an, als würde mir jemand in die Brust stoßen. "Ich bin's", höre ich die Stimme von Mike.

Innerlich zerspringe ich, äußerlich verdecke ich bloß mein Gesicht mit den Händen. "Lass mich!"

Ich vermute, dass er seinen Kopf schüttelt. "Nein, Avery. Was ist los?"

Ich versuche mich aufzurichten, stark zu sein. Aber ich schaffe es nicht. "Was machst du hier überhaupt?"

Arme umschlingen meine und ziehen mich hoch, an die Oberfläche. Ich atme wieder, die Tränen verflüchtigen sich. Meine Sicht ist klar. "Ich wohne in der Gegend und konnte nicht schlafen."

„Du wohnst hier auch?" So wie ich. So wie Cam es getan hat.

„Ja, anscheinend." Er mustert mich. "Was ist mit dir?"

Ich schüttle den Kopf. "Nichts, was dich etwas anginge." Damit gehe ich, fliehe. Vor allem und jedem. Ich will davonlaufen, bis mich meine Füße wieder auf den Boden bringen, wenn ich zusammenbreche. Aufs Neue. Immer wieder...

„Avery, jetzt bleib doch mal stehen." Er folgt mir.

„Warum?" Ich bleibe nicht stehen.

Mike rennt neben mir her. "Konntest du auch nicht schlafen?" Ich nicke stur und starre auf die Straße vor mir. Er räuspert sich. "Warum bist du zusammengebrochen? Ich hab dich gesehen, das sah nicht wie ..."

Hastig unterbreche ich ihn. "Hör auf! Hör einfach auf, Mike. Ich..." Ich starre ihn böse an. "Ich kann nicht darüber reden", maule ich.

„Ok", stimmt er zu und sprintet weiter neben mir her. Er stößt ein Keuchen aus und wischt sich seine Haare aus dem Gesicht.

Ich versuche über nebensächliche Themen zu reden. "Und boxt du schon?"

Er nickt. Mir scheint, als wird sein Gesicht entspannter.

„Gut ...„ Ich ziehe die Augenbrauen nach oben. "... und bringt es etwas?"

„Ich denke schon. Es ist befreiend, auf irgendetwas einzuschlagen", gibt er zu und reibt sich den Hinterkopf.

„Das glaub ich dir." Das kann ich sogar sehr gut glauben.

Er wird ernst. "Darf ich dich was fragen?"

Ich schaue ihn von der Seite her an. "Na gut. Aber nur eine Frage", willige ich ein und warte.

"Warum hast du nach Cam gefragt, als du am Boden gelegen hast? Dachtest du ich wäre er?" Er mustert mich.

Ich sehe zu Boden, konzentriere mich nur auf den Asphalt, aufs Laufen, lasse meine Beine nicht langsamer werden. "Ich, war verwirrt, und ... ja. Ich hatte wohl gedacht, hatte wohl die blöde Hoffnung, er..." Ich schlucke. "... er würde wieder an meiner Seite sein." Ich schüttle den Kopf. "Dumm. Es war richtig dumm..."

Die MaskensammlerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt