IX

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In meinem Zimmer besetzten Amy und Trish hatten das Bett in der Mitte, Leela und ich saßen auf ihrem Bett und auf meinem breiteten sich die drei Jungs aus, als sie nur zwei Minuten später nachkamen. Alle drei hielten Knabberzeugs in den Händen, Chipstüten, Tafeln Schokolade, Gummibärchen, Nussmixe...

„Hoffentlich sind da keine Erdnüsse drin", bemerkte Jay, doch keiner konnte so richtig über die Anmerkung lachen.

„Ich bin froh, dass ich keine Allergie habe", warf ich in den Raum, „der arme Junge muss doch Todesangst gehabt haben, als sein Rachen zugeschwollen ist."

„Ich hab eine Allergie gegen Bienenstiche", eröffnete Noah, „ich wurde allerdings bisher nur zweimal gestochen – einmal als Kind, daraufhin hat man die Allergie festgestellt und einmal vor ungefähr einem Jahr, als ich in eine Biene getreten bin. Bei mir schwillt aber nur die Einstichstelle relativ dolle an."

„Ich hab nur Heuschnupfen", Leela machte es sich gemütlich und legte ihren Kopf in meinem Schoß ab, „und das ist mit Nasenspray und Augentropfen eigentlich auszuhalten."

Bevor wir weiter über Allergien sprechen konnten, schwang die Tür auf und Mila kam mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht herein. Natürlich gesellte sie sich zu Amy und Trish auf das Doppelbett und gab ihrer Freundin einen flüchtigen Kuss, bevor sie sich und die Schwarzhaarige in die Bettdecke einwickelte.

„Hört mir zu!", forderte sie, „Ich weiß, was genau vorhin beim Abendessen los war."

Sofort sahen wir alle gebannt zu Mila, die sich entspannt zurücklehnte und es sichtlich genoss, uns auf die Folter zu spannen.

„Also, eine aus meinem Zimmer ist mit einer befreundet, die mit einer befreundet ist, die mit einer befreundet ist, die mit einer befreundet ist – und so weiter und so fort – und von der weiß ich, dass der Elf vorhin – der heißt übrigens Collin – tatsächlich eine Erdnussallergie hat", ratterte Mila los, „er hatte zwar die Nudeln, aber offenbar ist bei der Spielerei mit dem Essen etwas von den Nüssen auf seinem Teller gelandet. Ich habe gehört, dass seine Allergie wohl nicht so schlimm sein soll, solange er die Nüsse nicht isst. Auf jeden Fall hat irgendwer wohl gesehen, wie er draußen mit zwei Sanitätern mitgegangen ist, er ist jetzt also wohl im Krankenhaus."

„Aber er ist auf eigenen Beinen gegangen?", wollte Leela wissen, woraufhin Mila jedoch nur die Schultern hochzog.

„Ich hab's nicht selbst gesehen", wiederholte sie, „aber es schien ihm nach dem Antiallergikum vorhin wieder besser zu gehen, also vermute ich mal, dass er auf eigenen Beinen gegangen ist."

„Was meint ihr, wie lange wird er wohl im Krankenhaus bleiben müssen?", fragte Leela besorgt nach.

„Ich denke mal nicht allzu lange", beruhigte Amy sie und schenkte der Jüngeren ein breites Lächeln, „es ist ja immerhin bekannt, was die Reaktion ausgelöst hat und er wird wahrscheinlich nur über Nacht bleiben müssen, damit sichergestellt ist, dass er nicht noch einen anaphylaktischen Schock bekommt."

„Anaphylaktischer Schock?", Cole hob eine Augenbraue, „Was ist das?"

„Irgendwas mit Allergien", versuchte ich mich an einer Erklärung, „ich glaube, er hatte vorhin auch einen. Eigentlich ist das glaub ich einfach eine heftige allergische Reaktion, die auf den Kreislauf geht oder so."

Da keiner meiner Freunde versuchte, mich zu korrigieren, ging ich davon aus, dass meine Erklärung relativ in Ordnung gewesen war – oder aber es wusste nur niemand, was ein anaphylaktischer Schock wirklich war.

Wir unterhielten uns noch eine Weile, quatschten, lachten und alberten herum bis kurz vor die Nachtruhe. Leela war bereits eingeschlafen, als die Jungs sich schließlich verabschiedeten und in ihre eigenen Zimmer zurückkehrten. Mila blieb heute Nacht bei uns und kuschelte sich zu Amy auf die Matratze. Ich löste mich vorsichtig unter Leela hervor, deckte die Jüngere behutsam zu und machte mich dann gemeinsam mit Amy, Trish und Mila bettfertig. Eine Weile später lagen wir alle in unseren Betten. Von Leelas Bett kam nur Stille, doch im Doppelbett wurde noch fleißig herumgehampelt.

FeuerkampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt