𝚊𝚌𝚑𝚝

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Ich hielt nicht an.

Ich lief immer weiter.

Kiara sagte mir, das eine Meile östlich von mir eine Straße im Wald sei, die niemand befährt und ich dorthin kommen soll.

Und das tat ich mit dem größten Vergnügen.

Dennoch hatte ich das Gefühl, dauernd Schritte hinter mir zu hören, obwohl ich mir fast sicher bin, das ich paranoid werde. Doch das mit Rafe - das war zu viel. Ich werde sicherlich nie wieder in Ruhe schlafen können. Fuck!

Irgendwann hielt ich inne und atmete tief ein und aus. Es schien mir fast so als wäre es eine art Befreiung hier zu sein und nur Wald um mich herum zu haben. Nur ich und das Dickicht.

In welcher verfickten Weld lebe ich eigentlich, wo ich Angst haben muss, umgebracht zu werden? Ohne Witz, was wäre passi8ert, wenn ich die Vase nicht ergriffen hätte? Hätte er mich erwürgt?

Sofort fuhr ich mir unwillkürlich an meinen Hals und schluckte schwer. Ich bekam selbst nicht mit, wie ein Auto hinter mir hielt. Erst, als ich das Knallen einer Tür hörte, drehte ich mich um.

"Brooke", hauchte er nur aus und kam mit schnellen Schritte auf mich zugerannt und nahm mich schnell in seine Arme. Ich hatte gar nicht bemerkt, das ich geweint hatte, doch jetzt, wo er, gerade er, hier war, konnte ich es nicht mehr verhindern.

"Hey, Shh, ist alles okay, ich bin hier. Alles ist gut.", fuhr er beruhigend über meinen Rücken und zog mich noch enger an sich, so dass ich mich an seiner Brust abstützte und seine Wärme um mich genoss. Ich musste es. Obwohl ich ihn gerade am wenigsten sehen wollte, war er der einzige den ich jetzt brauchte.

Auch die anderen schienen hier zu sein, denn schon kurz darauf hielten sie alle neben uns und sahen mich an. Ich dürfte es ihnen nicht erzählen. JJ würde eskalieren und doch noch einen Einsatz für seine Knarre finden. Und ich nehme stark an, das die anderen davon nicht abgeneigt wären.

"Oh Gott, es tut mir Leid das ihr hierher kommen musstet.", löste ich mich irgendwann von John B und wischte mir über mein verheultes Gesicht. "Hey, nein, was auch immer passiert ist, es ist gut das wir hier sind.", erwiderte Kiara sofort und schenkte mir ein klitze kleines Lächeln.

"Ich bin zwar nicht so der Gefühlstyp, doch Brooke scheint eine Pause zu brauchen - und die sicherlich nicht hier im Nirgendwo.", zeigte JJ auf den kleinen Bus, so dass alle leicht lächelten, ehe Pope, Kiara und JJ schon in Richtung dessen verschwanden.

"Soll ich deine Mom anrufen?", legte John B eine Hand leicht auf meinen Hinterkopf und zwang mich so, ihn anzusehen. Oh Gott. Mom. Nein, sie dürfte davon nichts erfahren. "Nein, bitte nicht. Ich, ich ruf sie später an um ihr zu sagen das ich nicht mehr zu Hause bin.", entgegnete ich gleich und schüttelte hektisch den Kopf, ehe auch wir beide in den Bus sprangen.

Eine ganze Weile später saßen wir auf John's Veranda und schwiegen uns an. Ehe er plötzlich aus dem Haus kam und eine Ansage machte, die mich verwirrte.

"Ich will das ganze abblasen, okay? Peterkin sagte, sie hilft mir mit dem Jugendamt, wenn ich nicht rausfahre.", Mom?

"und du glaubst ihr?", ja, ich kann nachvollziehen, das JJ ein Problem mit Polizisten hat und ihr deswegen nicht vertrauen würde. Doch was hat John mit ihr zu tun?

"Ja, ich vertraue ihr JJ."

"Einer Polizistin John!? Du traust einem Cop?"

"Ich soll nur für ein paar Tage vom sumpf fern halten und sie hielft mir dafür.", wow, John B klingt ziemlich optimitisch. Das von einem Pogue, die eigentlich nie etwas mit der Polizei zu tun haben wollen.

"Es war nicht sehr hilfreich das du die Waffe abgefeuert hast!", warf er den Stock den JOhn zuvor in den Händen hielt zur Seite und sah JJ vorwurfsvoll an.

"Ja, ich hätte lieber zulassen sollen, dass Topper dich ertränkt.", warf JJ nun vorwurfsvoll ein und warf währenddessen einen Stein in den Sumpf.

Sofort schluckte ich schwer. Wieso gehen sie alle so easy damit um?

"Als ob der mich hätte etränken können!", John, es reicht.

"Ja, es sah sehr danach aus! Hast du heute schon mal in den Spiegel geguckt?", eine Anspielung von John B's Veilchen, bravo JJ.

Danach ging es erst richtig los. JJ's Rede gegen die Kooks. Sofort wurde mir unwohl und ich hatte das dringende Bedürfnis hier wegzurennen, Kiara schien dies zu bemerken, hielt sich jedoch zurück, immerhin gehörte sie Teils auch zu "uns".

Schlussendlich lief es darauf hinaus, dass John B auf das Boot der Cameron's gehen soll um sich deren Tauchausrüstung "auszuleihen", um damit zu dem Wrack zu tauchen, welches wir vor ein paar Tagen gefunden hatten. Ich hatte es um ehrlich gesagt schon wieder vergessen, doch scheinbar ist es für sie wertvoll.

Ich hielt mich aus deren Sache raus, denn ich hielt meine Meinung, das es eine dumme Idee wäre dorthin zu gehen, lieber für mich. Ich werde nicht nach Hause gehen und auch nicht zu Sarah. Hier, ist der einzige Ort, bei dem ich bleiben kann.

"Hey Brooke, Lust auf ein kleines Abenteue mit den berühmt berüchtigten Pogues?", lachte JJ und schnappte sich seine Tasche, nach dem John B zu dem Boot der Cameron's gefahren ist. "Wie könnte ich dazu nein sagen?", lachte ich und stieß mich von dem Stützpfeiler ab und lief auf Kiara zu.

"Willst du wirklich mitkommen, ich meine -" "Solange ich auf dem Boot bleibe, wird nichts passieren.", unterbrach ich sie schnell und lief auf den Holzsteg zu. Wahrscheinlich ist es eine dumme Idee mitzufahren, doch lieber bin ich auf einem Boot im Sumpf, als möglicherweise Rafe über den Weg zu laufen. DIe Chance das er mich findet ist also ziemlich ziemlich gering.

"Die hier ist leer. Du hast leere Flaschen mitgehen lassen?", kam es von Kiara, nach dem John uns abgeholt hatte und wir nun über dem Wrack waren, welches ich gefunden hatte.

"Die hier ist noch viertel voll.", seufzte ich und ließ das Termostat wieder sinken und sah in die Runde. "Reicht auf jeden Fall nur für einen." fuhr Kiara fort und sah zuerst zu John und dann zu den anderen beiden.

"Super wenn ein Plan aufgeht.", nicht hilfreich Pope. Nicht hilfreich.

"Kann irgendjemand tauchen? Irgendjemand?", stellte Kiara die silberne Suaerstoffflasche zur Seite und sah sich wieder um. Tauchen. Unter Wasser. Schon bei dem Gedanken bekomme ich eine Panikattacke.

"Das ist ne Kook's Sportart.", zuckte JJ mit den Schultern, so dass die anderen nur aufseufzen. "Brooke?", sofort schrillten alle meine Alarmglocken. "Oh nein, ich kann nicht tauchen.", wimmelte ich sie schnell ab und atmete tief durch.

Als dann jedoch Pope begann zu erzählen, was passieren könnte, wenn man falsch auftaucht und man daran sterben könnte, wurde mir noch mulmiger zu mute. Sterben? Beim Tauchen? Oh Gott oh Gott.

"Ich kann tauchen. Ich meine, so schwer kann das doch nicht sein, oder?", platzte John B plötzlich heraus und sah in die Runde, wie die anderen zuvor auch. Sein ernst? Ich habe keine Lust ihn zu verlieren nur weil er ne "Ahnung" hat, wie man taucht.

Doch es dauerte nicht lange, da hatte er auch schon die Taucherausrüstung an und Pope belehrte ihn, was er beachten müsste, dank seiner Berechnungen.

"Atme flach, nicht zu viel Sauerstoff verbrauchen, sonst kommst du nicht hinunter bis zum Wrack.", zog ich die Strippen von der Tauchweste fester und sah ihn dann an. "Ich glaube, das schaffe ich.", grinste er, ehe er an den Rand des Bootes ging und sich rücklings reinfallen ließ.

Um ehrlich zu sein finde ich die Idee, das John, gerade er, nicht einmal 24 Stunden nach seinem fast-ertrinken, wieder an die Grenze gehen soll, nicht gerade prickelnd.

Doch gerade, als ich dachte es kann nicht Schlimmer werden, ertönten hinter uns Sirenen, die uns allen sehr vertraut waren. "Scheiße, das sind Bullen.", spricht JJ unser aller Gedanken aus und beginnt auf dem Boot hin und her zu laufen. "Wir werden sowas von erwischt.", fährt er fort, weshalb ich mich vor ihn stelle und ihn somit anhalte. Hätte nicht gedacht, dass das funktioniert.

"Vertraust du mir JJ?"

together alone × 𝐨𝐮𝐭𝐞𝐫 𝐛𝐚𝐧𝐤𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt