Ich ließ meinen Kopf auf JJ's Schulter fallen und konnte mir kein Grinsen verkneifen als wir in Richtung Ausgang liefen. "Meintest du das eigentlich ernst?", unterbrach er unsere Stille leise, als wir schon den Van einige Meter vor uns sahen und deshalb kurz hielten.
"Was meinst du?", ich konnte ihm ansehen, das ihm schon die letzten Minuten etwas auf der Zunge lag er es jedoch nicht aussprechen konnte. "Von gerade eben.", nickte JJ in Richtung des Schiffes, auf welchen wir noch vor Augenblicken standen.
Ich spürte wie meine Mundwinkel nach oben zuckten. Er war wirklich süß wenn er nervös war. Auch wenn ich diese Seite bisher noch nicht gesehen hatte. "Das war vielleicht die einzige Wahrheit in dem Chaos gerade.", erwiderte ich leicht lächelnd, ehe ich mich abwandte und zum Van lief.
Die Sonne war schon unter gegangen, als wir wieder im Zentrum ankamen, jedoch dieses Mal nicht zu John B fuhren, sondern zum besten Restaurant hier auf der Southside: dem Wrack.
Es gehörte Kie's Eltern, weshalb sie auch zu den Kook's gehörten, würde JJ mir eine Beschreibung von ihnen geben. Wahrscheinlich würden die Jungs auch sagen, das sie nicht wüssten, wieso gerade Kiara jeden Tag mit ihnen abhängt und deren Stimmung anhebt, doch ich weiß es; denn sie ist aus dem selben Grund wie ich hier.
Ich weiß nicht wie Kie es geschafft hatte, ihren Vater nach gratis Essen zu fragen, doch nur wenige Minuten später saßen wir mit dem Reste Essen auf der Veranda.
Und es war köstlich.
Musik lief.
Wir hatten Spaß.
Genossen es.
"Brooke, fang!", warf Kiara eine Pommes über den Tisch, die ich sofort mit meinem Mund fing und somit alle begannen zu jubeln. "Jetzt ich!", fuhr JJ fort, so dass auch kurz darauf eine weitere goldgebrannte Fritte über den Tisch flog.
Irgendwann begannen Kie und Ich zu tanzen, als auch die letzten Gäste verschwanden und wir die gesamte Veranda für uns hatten. Die Musik lief leise im Hintergrund, während wir uns um die Tische herum bewegten, beinahe so, als wären wir in einer Art Hindernisparkour und dürften sie nicht berühren.
Wir lachten. Ich war glücklich. Seit einer langen Zeit mal wieder.
Irgendwann kamen John B und JJ dazu und bewegten sich ebenfalls leicht hin und her. Ich hatte in diesem Moment nichts zu befürchten. Ich blendete alles aus. War für einen Moment im hier und jetzt.
Wie erwartet gingen wir danach noch alle bei Laune zu John B und redeten über all möglichen Scheiß, bis auch wir einschliefen. John B in seinem Zimmer, Pope auf der Couch auf der Veranda, JJ und Ich auf der Klappcouch und Kiara ebenfalls einer Couch gegenüber von uns.
Es war schon morgen, als ich aufwachte und die lauwarmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut spürte. War es schon immer so warm früh morgens? Ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal so früh wach war.
Langsam und ohne ein lautes Geräusch zu machen, stand ich auf und sah mich um. Sie schienen noch alle zu schlafen. Wie sie alle so ruhig und friedlich da lagen - so kannte ich sie gar nicht. Doch schon als ich den nächsten Schritt wagte, knarzte die erste Holzpalette unter mir, weshalb ich mich schnell zu JJ drehte, der sich just in diesem Moment bewegte.
Ich hielt meinen Atem an. Ich will wirklich nicht wissen, wie JJ bei seinem gestörten Schlaf reagieren würde. Doch schon als ich sah, wie er weiter ruhig atmete lief ich hinaus.
Nicht weg. Nur hinaus. An den Steg.
Ich will hier nicht weg. Ich will nicht nach Yale. Das ist das erste Mal, dass ich mich hier wohl fühle.
"Hey", ertönte eine verschlafene Stimme sanft neben mir, weshalb ich lächelnd zu ihm sah. Ich hatte gar nicht gemerkt, das er gekommen war. "Hey", erwiderte ich auch leicht lächelnd und sah zurück zum Haus. "Keine Sorge, die anderen sind noch nicht wach.", lachte John und stellte sich nun neben mich.
Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Wir haben die letzten Stunden kaum miteinander geredet. Doch ich fühlte mich auch nicht unwohl. Eher fand ich seine Gegenwart auf eine gewisse Art und Weise beruhigend.
"Wegen letztens", begann er plötzlich und riss mich somit wieder in die Realität. Sofort weiteten sich meine Augen. Bitte nicht. "Ich will dich zu nichts zwingen. Du musst es mir nicht sagen. Ich weiß das es manche Sachen gibt, die Zeit brauchen um ausgesprochen zu werden.", ich atmete erleichtert aus. "Irgendwann sage ich es dir. Versprochen.", sah ich ihn lächelnd an, was er erwiderte, ehe er plötzlich dem Wasser näher kam und sein Shirt auszog.
Brooke, nicht starren. Nicht starren.
"Kommst du?", meinte er das ernst? Ich kann nicht - ich meine, ich - weiß nicht ob ich kann. Doch woher soll er das wissen. Kann er nicht. Oder? Will er - Stop.
Zum Glück hatte ich meinen Bikini von gestern noch an. Aber ich glaube wenn ich hier meine nächste Zeit verbringe, muss ich immer einen anziehen.
Schnell zog ich mein Shirt aus und lief auf ihn zu. Es ist lange her. Viel zu lange.
"John B", hielt ich ihn davon ab weiter zu gehen und sah ihn verzweifelt an. Fuck! Seufzend fuhr ich durch meine Haare und sah ihn an. Ich spürte, wie mein Herz wie ein Hammer gegen meine Brust schlug. Ich kann das nicht - ich meine, ich bin nicht bereit dazu.
"Alles okay?", kam er wieder einige Schritte auf mich zu und blieb vor mir stehen. Ich vertraue ihm. Er sollte es wissen. Vielleicht sollte ich es dann auch den anderen sagen. "Weißt du wieso mein Vater im Knast sitzt?", richtete ich meinen Blick auf ihn und versuchte mein zittern zu unterdrücken. Verneinend schüttelte er den Kopf.
Vor zehn Jahren habe ich das letzte Mal mit jemanden darüber geredet. Nicht einmal Peterkin habe ich das erzählt, sie wusste es nur vom Jugendamt.
"Er - Er hat mich versucht zu ertränken. Ich war ungefähr 5.", versuchte ich die Tatsache mit einem schwachen Lachen zu überwinden und sah von ihm ab. "Oh Gott", hauchte er nur und kam einige Schritte auf mich zu. Das Wasser schwallte an ihm ab. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, habe ich mein ganzes Leben schon mit Gewalt zu tun. Kein Wunder das dann ne Wand durchbrochen wird, wenn Rafe - nun ja.
Ich konnte nicht glauben was ich hier tat. Was tat ich verdammte scheiße noch einmal hier?!
"Vielleicht kannst du deshalb nachvollziehen, weshalb ich noch nie im - also kannst du möglicherweise nachsichtiger sein?", er brauchte einen Moment um sich zu fangen, ehe er auf mich zukam und mich einfach in den Arm nahm.
Nicht auf die romantische Art, sondern auf die das-brauchst-du-jetzt-Art.
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together alone × 𝐨𝐮𝐭𝐞𝐫 𝐛𝐚𝐧𝐤𝐬
Fanficpogue life Ein Schicksalsschlag veränderte ihr Leben, ein Orkan tat es ein zweites Mal. Brooke Delancey. Ein Mädchen, welches nur versucht mit einer prägenden Vergangenheit ein fast normales Leben zu führen und ihren letzten Sommer zu genießen. ...