𝚍𝚛𝚎𝚒𝚞𝚗𝚍𝚣𝚠𝚊𝚗𝚣𝚒𝚐

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Sanft hatte er schon vor Stunden seine Arme um mich gelegt und mit mir einfach aufs Meer hinaus gesehen.

Ich spürte wie sein Herz gegen meinen Rücken pochte und auch, wie ab und an sein Atem meinen Nacken streifte.

Gänsehaut.

Er ist nicht gegangen. Er ist bei mir geblieben.

Die ganze Zeit.

"Denkst du er wird wieder?", hauchte ich in die Stille und begann mit meinen Fingern an seinen Händen zu spielen. Er war der einzige, der nicht gegangen ist.

"John? Klar. Außerdem weißt du was die Ärzte gesagt haben.", erwiderte er leise und lehnte seinen Kopf über meine Schulter. Jaja, ich weiß. Alles halb so schlimm. Leicht zuckten meine Mundwinkel nach oben, ehe ich mich an ihn lehnte.

Mein Blick wich hinaus auf das Meer und wie sich der Himmel langsam rötlich färbte. Sonnenaufgang. Wie lange sitzen wir hier eigentlich schon?

"JJ", begann ich und drehte mich zu ihm. Seine Augen waren schwer und fielen ihm beinahe von alleine zu, dennoch lächelte er mich leicht an. "Wieso bist du geblieben?", verschluckte ich mich beinahe und sah ihn an. Mein Herz pocht wie wild. Fuck.

"Du fragst wieso ich nicht nach Hause bin, so wie die anderen, stimmt's?", wendete er seinen Blick ab und fuhr er sich durch seine blonden Haare, ehe seine blauen Augen wieder meine fingen. wow.

Ich meine, er hätte ja alles tun können was er wollte, doch er ist hier geblieben. Bei mir.

"Weil ich", begann er und streckte eine Hand nach mir aus und strich kurz beruhigend über meine Wange, ehe er eine meiner Haarsträhnen hinter mein Ohr steckte, "niemals es mir hätte verzeihen können, wenn ich dich so zurück gelassen hätte. Außerdem", wieder stockte er, jedoch bemerkte ich, wie sein Blick von meinen Augen abfiel und sich auf meine Lippen richteten, ehe auch sein Daumen sanft über sie strich.

Gänsehaut überzog meinen Körper und ich hielt kurz den Atem an, während ich ihn musterte.

So - so hatte ich ihn noch nie gesehen. "Außerdem genieße ich deine Anwesenheit Brooke.", ich schluckte kaum merklich und verfolgte seine Bewegungen.

Was -

Ich konnte nicht einmal diesen Gedanken zu Ende sprechen, da lagen auch schon seine Lippen auf meinen. Ohne zu zögern.

Seine Hand hatte er an meinen Hinterkopf gelegt und mich somit näher an ihn gedrückt.

wow. Ich weiß nicht was er da tat, doch ich wollte das es niemals endet.

"Um ehrlich zu sein, wollte ich das schon ne ganze Weile machen.", löste er sich irgendwann von mir, so dass ich jedoch nicht anders konnte, als unwillkürlich zu lächeln und ihn noch einmal zu mir heran zu ziehen um seine Lippen auf meinen zu spüren.

"Okay, ich muss jetzt wirklich los.", murrte er und löste sich von mir, als er die ersten Surfer neben uns ins Wasser gehen sah. Doch er ließ mich dennoch nicht los.

"Aber ich will nicht.", schloss er jammernd die Augen und zog mich mit zurück auf den warmen Sand. Er könnte sicherlich einen guten Schauspieler abgeben.

"Du solltest gehen. John B wird dich sicherlich brauchen. Sowie Pope und Kiara...", sofort schlugen sich seine Augen auf als ich immer leiser wurde. Um ehrlich zu sein, jetzt wenn ich mit JJ an diesem Punkt angelangt bin, erinnere ich mich immer öfter an seine Blicke an Kiara.

Irgendwie.

"Ist da jemand eifersüchtig?", grinste er mich an und sah mich mit großen Augen an. "Lass das", legte ich meine Hände auf mein Gesicht und versuchte, nicht so lächerlich auszusehen, wie ich mich gerade fühlte.

"Du solltest jetzt gehen. Die anderen werden schon auf dich warten.", zog ich ihn auf die Beine und lächelte leicht. "Sehen wir uns nachher?", oh Gott wie süß er ist.

"Mal sehen, ich finde euch schon irgendwie.", um ehrlich zu sein, habe ich heute mein erstes von zwei Vorstellungsgesprächen bei den Yale anwerbern, wo Mom mich persönlich hinfahren wollte.

Und umso mehr ich daran denke, umso schlechter fühle ich mich.

"Und schlag John B von mir, da er mir so einen Schrecken eingejagt hat.", grinse ich nach dem JJ einige meiner Strähnen aus meinem gesicht gestrichen hatte. "Das werde ich, glaub mir.", lachte er erwidernd, ehe er sich langsam auf machte zu gehen.

Ich wandte mich dem Meer zu. Ich werde es vermissen.

Plötzlich spürte ich einen starken Griff an meinem Arm und wurde herum gedreht, so dass ich kurz darauf schon JJ's Lippen auf meinen spürte.

Das ist ja so kitschig. Aber so niedlich.

"Jetzt werde ich gehen.", lachte er und rannte auch schon zurück zu seinem Motorrad. Ich sah ihm nach. Eine ganze Weile. Auch wenn er schon Weg war. Wow.

Ich hatte seit Jahren einen Plan für mein Leben. Es war geplant bis ins kleinste Detail. Yale. Abschluss. Vielleicht einen guten Beruf. Ein Haus in New York. In sieben Jahren eine Familie.

Alles war geplant.

Doch dieser Plan stammte nie von mir.

"Sarah?", öffnete ich verschlafen die Tür, nach dem ich versuchte noch einige Stunden zu schlafen. Was mir offensichtlich nicht gelang denn jede halbe Stunde wollte jemand was von mir.

"Was machst du hier?" "Dich abholen. Zu deinem Vorstellungsgespräch. Was sonst?", grinste sie mir entgegen, weshalb ich aufstöhnte.

Jetzt kann ich Mom nicht mal umstimmen auf dem Weg dort hin.

"Zieh dich um, du hast noch zwanzig Minuten.", klatschte sie fordernd in die Hände, weshalb ich zusammenzuckte und schnell in mein Zimmer rannte.

"Kann ich dir was sagen und du darfst mich nicht verurteilen?", drehte ich mich fünfzehn Minuten später in ihrem Auto mich zu ihr und musterte sie. "Sicher, was ist los?", oh Gott, sie wird es nicht verstehen.

"Ich will nicht nach Yale.", urplötzlich bremste sie und hielt mitten auf der Straße an. Der Schock stand ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben.

Sie starrte einige Sekunden nur auf die Straße, ehe sie geschockt den Kopf schüttelte und tief durchatmete. "Aber das war doch dein Traum. Seit Jahren.", jetzt versucht sie auch schon mich umzustimmen.

"Ich kann nicht hier weg. Es geht nicht.", lächelte ich vorsichtig und sah, wie auch ihre Mundwinkel zuckten. "Es ist wegen den Pogues, habe ich recht?", sie kannte mich einfach schon viel zu gut.

"Dank ihnen habe ich meine Angst vor dem Meer überwunden und nur wegen ihnen in den letzten Tagen mehr Spaß gehabt, als in meinem bisherigen Leben. Dank...John B ist das alles zu stande gekommen. Ich kann in ein paar Wochen nicht einfach so gehen.", was wäre wohl passiert, hätte er mich nicht den einen Tag an den Docks umgerannt?

Sarah ergriff meine Hand und sah mich an.

"Okay, ich habe deiner Mom versprochen dich dort abzusetzen. Wenn du willst, geh zu deinem Vorstellungsgespräch. Wenn nicht, dann geh nicht.", zuckte sie mit den Schultern und grinste.

So kannte ich sie gar nicht.

Schnell startete sie wieder den Motor und setzte mich vor einem kleinen, unscheinbaren Haus ab. "Danke Sarah.", lehnte ich mich durch das Fenster und lächelte ihr leicht zu, ehe sie wieder fuhr.

Gut Brooke, jetzt liegt es bei dir welchen Weg du gehen willst.

Yale oder - oder JJ.

together alone × 𝐨𝐮𝐭𝐞𝐫 𝐛𝐚𝐧𝐤𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt