𝚎𝚒𝚗𝚞𝚗𝚍𝚣𝚠𝚊𝚗𝚣𝚒𝚐

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"Ist es möglich, noch aus dem Deal auszusteigen?", strich ich qualvoll das weiße Kleid an meinem Körper glatt und musterte mich im Spiegel. Es muss Jahre her sein, seit dem ich das letzte Mal ein Kleid getragen hatte.

"Nein. Ein Deal ist ein Deal. Außerdem hast du seit Monaten von dem Midsommerfest gesprochen und erst aufgehört, seit dem du          diese ... Pogues kennst.", erwiderte Mom hochkonzentriert, während sie mir ein paar Blüten in meine kunstvolle Frisur steckte.

Ich sehe einfach nur lächerlich aus.

Lächerlich hübsch.

"Ich mag sie, also bitte akzeptiere das."; zischte ich, als sie provokativ die Haarklemmen fester steckte. Ich wollte da heute nicht hin.

"Was ist eigentlich an deiner Stirn passiert?", sah sie über meine Schulter und versuchte nun selbst mein Kleid zu glätten. Um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft, sie hätte es nicht bemerkt.

"Bin gegen die Tür gelaufen. Kennst mich ja.", lachte ich die Sache ab und schluckte tief. Das war die traurigste Ausrede, die ich in meinem ganzen Leben mir hatte einfallen lassen.

Ich sollte mich schämen.

"Versuch es etwas abzudecken.", sah sie mich nun im Spiegel an und lächelte leicht, ehe sie ein kleines Kästchen vom Tisch zog und es mir in die Hand drückte. "Was ist das?", es war weder mein Geburtstag, noch Weihnachten. "Dabei habe ich an dich gedacht.", küsste sie meine Wange, bevor sie aus dem Raum verschwand.

Vorsichtig zog ich den Deckel des kleinen Kästchens ab und lächelte unwillkürlich. Ein kleiner Ring in Form einer Welle. Ich liebe ihn jetzt schon.

"Brooke, ein Abend mit den Kooks. Nur ein Abend. Mehr nicht. Du schaffst das. Hast du bisher auch, nicht wahr?", steckte ich mir den Ring an einen Finger und sah in den Spiegel.

Gott Brooke, du siehst lächerlich aus.

"Ich wünschte ich wäre niemals in diesen Wagen gestiegen.", murmelte ich und sah auf das große Anwesen. "Muss ich da wirklich rein? Ich meine ich kann auch -" "Du gehst da jetzt rein und zeigst dich von deiner besten Seite. Und -" "Keine Pogues. Ich verstehe. Ich werde einfach so wie vor drei Wochen leben.", seufzte ich ehe ich die Tür aufstieß und meine Tasche zu mir zog.

Es war gemein. Ich musste gehen aber sie nicht.

Gemein.

Ich glaube sogar, das macht sie mit Absicht.

"Brooke", reichte mir Sarah plötzlich ein Glas und stellte sich zu mir auf die Veranda. "Gott sei dank endlich habe ich jemanden normalen gefunden.", atmete sie erleichtert aus und fechelt sich regelrecht Luft zu.

Sie kann mir nicht in die Augen sehen.

Irgendetwas ist passiert.

Schnell ergriff ich ihren Arm und zog sie von der Menge weg. "Okay, ich möchte alles wissen.", grinste ich und sah, wie auch auf ihren Lippen ein verträumtes Lächeln entstand.

"Ich gebe dir höchstens die Kurzfassung: John B - Ich - Ausflug - Zweisamkeit - Regen - Kuss", wow, das ist jetzt viel zum verarbeiten. "OH MEIN -", schnell hielt sie mir eine Hand auf den Mund und schlug mich auf den Arm.

"Ich dachte nicht das du auf die Sorte Typ stehst."; wackelte ich mit den Augenbrauen und hoffte, noch mehr Einzelheiten zu bekommen. Sofort begann sie zu grinsen. "Er ist toll, Brooke. Wirklich - wirklich toll. Aufmerksam. Attraktiv. Er versteht meinen Humor. Ich kann in seiner Gegenwart -" "Du selbst sein. Versteh ich.", beendete ich ihren Satz und sah mich nun um. Ich kann das wirklich verstehen. John ist toll. Aber ... JJ - er ist irgwie... ach fuck.

Ich würde so gerne einfach verschwinden.

"Du verstehst das? Gibt es da etwa -", schlug sie sich erschrocken eine Hand auf den Mund, als ich nicht sofort antwortete. "Sarah, ich warne dich.", lachte ich und nippte an meinem Glas.

"Okay, ich bekomme das oder den jenigen schon irgendwie oder irgendwann aus dir heraus. Doch erst einmal -", sie ergriff grinsend meinen Arm, "gehen wir tanzen."

Um ehrlich zu sein, hatte ich das letzte Midsommerfest anders in Erinnerung. Etwas aufregender. Leuchtender. Vielleicht weil ich einfach andere Sorgen zur Zeit habe. JJ zum Beispiel.

Ich weiß nicht mal wie es ihm geht.

Ich habe nämlich seit gestern nichts mehr von ihm gehört.

Aber er hat einen starken Trieb zur Selbsterhaltung, also wird hoffentlich alles gut sein.

"Sarah, ich kenne dich und weiß daher", schnell entnahm ich ihr das Weinglas, "das du nicht viel Alkohol verträgst.", lachte ich und nippte selbst an dem Glas. "Du jedoch auch nicht.", entnahm sie mir wieder das Glas und kippte sich den restlichen Inhalt hinter.

"Woah Sarah, für heute hast du deine Alkoholgrenze erfolgreich erreicht.", stellte ich das Glas ab und versuchte sie nicht ganz wie eine alkoholisierte sechzehn jährige aussehen zu lassen.

Funktionierte meiner Meinung nach etwas.

"Gib es zu, du hast etwas Spaß.", drehte Sarah mich, jedoch hielt sie mich nicht fest, sondern ließ mich los.

Fuck.

Ich sah eigentlich schon vor meinem geistigen Auge meinen Sturz.

Alle lachen.

Ich verkrieche mich.

Laufe am Strand zurück.

Doch so kam es nicht. Nicht mal annähernd.

"Wow, das du mir so in die Arme fallen würdest, hätte ich nicht gedacht. Es war doch nur ein Tag.", hielt er mich und zog mich an sich. Scheiße. "JJ", hauchte ich erleichtert aus und fiel ihm um den Hals.

Niemals hätte ich gedacht so froh darüber zu sein, ihn zu sehen.

"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, du hast dich nicht - verdammt, was ist mit deinem Auge?!", unterbrach ich mich selbst, nach dem er mich wieder auf den Boden zurück gesetzt hatte und ich ihn erstmals mustern konnte.

Vorsichtig fuhr ich mit meinem Finger darüber. Zischend verzog er das Gesicht und drehte sich kurz von mir. Fuck. Ich hätte doch was unternehmen sollen.

"Ach, war nur mein Dad. Sein rechter Haken.", zuckte er einfach mit den Schultern, wendete jedoch schnell den Blick ab. "Scheiße JJ.", ich schluckte tief und ergriff seine Hand.

"Keine Sorge, ich habs ja überlebt. Außerdem wird das bald sowieso egal sein, weil wir reich sein werden."; hauchte er und begann nun mit mir langsam zu tanzen. Er hat so viele unausgeschöpfte Talente.

"Reich? Wieso?"

"Das Gold. Wir sind wieder im Rennen.", grinste er und zog mich an sich. "Nachspielzeit mit einem extra Spieler.", hauchte er in mein Ohr und deutete auf Sarah zu. Für einen kurzen Augenblick schloss ich meine Augen und genoss seinen Atem in meinem Nacken. Das warme prickeln und das Gefühl das die Zeit - Uhm - Sarah. Zurück zum.. zum Thema.

Ich wusste es irgendwie schon.

Theoretisch konnte ich mir nämlich nicht vorstellen, das nach John B's und Sarah's kleinem Abenteuer sie nicht dazu gehört.

Schnell zog er einen Zettel aus seiner Hosentasche und lief ohne große Aufmerksamkeit zu erregen auf sie zu.

Sie grinste nur.

Sie mochte John B.

Ich kann mir auch gut vorstellen, das er gut für sie ist.

"Okay, ich muss jetzt wieder 'an die Arbeit'- sehen wir uns nachher?", kam er schnell zurück zu mir und griff nach meiner Hand. Seine starren blauen Augen blickten mich an.
Fuck.

"Ich werde hier sein und auf dich warten."

together alone × 𝐨𝐮𝐭𝐞𝐫 𝐛𝐚𝐧𝐤𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt