No. 3

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Ich trockne mir die Hände ab und hänge das Handtuch wieder auf. „Und du hast wirklich keine Ahnung, von wem die Päckchen sind?", will meine bester Freundin von mir wissen und steht noch immer an der Theke und pustet in ihrem Tee. Ich schüttle den Kopf. „Noch mal: Kein Absender. Keine Unterschrift. Nichts!", lasse ich sie wissen und öffne die kleine Spülmaschine um die benutzen Teller und Tassen hinein zu stellen, bevor ich sie schließe und auch direkt an mache.

Zwischen Kaffee oder Tee kochen und servieren, habe ich der Blonden heute von dem Komischen Päckchen erzählt, welches Niall gestern für mich angenommen hat und von dem zweiten, welches heute morgen vor meiner Wohnungstüre stand. Einfach so. Wieder ohne Absender.

Statt es einfach in die Wohnung zu stellen, habe ich es heute morgen tatsächlich einfach mitgenommen. Eigentlich wollte ich es Penny heute in Ruhe erzählen und mit ihr zusammen in das zweite Packet schauen, allerdings habe ich das Gefühl, dass sämtliche Kunden die eigentlich immer ihr Kaffee, Sandwich oder Kuchen to go mit nehmen, alles hier essen. So verdammt voll war es schon lange nicht mehr. Mittwochs ist eigentlich immer der ruhigsten Tag in der Woche, wo es eigentlich kein Problem ist, den Laden alleine zu schmeißen, weshalb meine Mutter an diesem Tag meist immer ein paar Besorgungen oder wie unsere Aushilfen frei macht. Auch den Montag morgen schmeiße ich allein, wohin gegen der Donnerstag- und Freitagmittag bei mir für die Buchhaltung freigeräumt ist und ich Samstag immer Frei habe - genauso wie Sonntags da wir da generell geschlossen haben.  Mum und ich  sind ein super Team und ich genieße es noch immer, mit ihr das Café zu führen, auch wenn wir gerade in den letzten Wochen einige Differenzen haben.

„Ich finde es total süß.", lässt mich Penny wissen. Ich schließe die Spülmaschine wieder, verschränke die Arme vor der Brust und lehne mich an den Schrank hinter mir. „Süß? Ich finde es eher gruselig.", erwidere ich und sehe wie sie die Augen verdreht. „Du bist so unromantisch." Ich nicke und zeige ihr einen Vogel. „Erst süß. Jetzt auch noch romantisch. Was läuft bei dir heute eigentlich schief?" „Man Finnja, jeder der dich kennt weiß, dass für dich das Jahr gut und gerne schon am letzten Novembertag enden könnte.", gibt sich von sich. Ich nicke, es stimmt. Ich hasse den Dezember. Ich hasse den Winter. Ich hasse den Advend. Ich hasse Weihnachten. Wobei Hass ist ein ziemlich übles Wort. Ich mag diese Verdammte Zeit einfach nicht, weswegen sie in den letzten Jahren auch ziemlich klein gehalten wurde.

„Kommt da jetzt noch mehr?" „Hey, wenn dieser jemand dir wirklich in den nächsten Tagen vierundzwanzig Päckchen schickt und das ganze dazu führt, dass du nicht mehr so griesgrämig um die Weihnachtszeit bist, ja dann finde ich die ganze Aktion, süß.", stellt sie nun klar und trinkt von ihrem Tee. „Also wieder süß. Nicht romantisch." Sie stöhnt, knüllt ihre Servierte zusammen und wirft mich damit ab. „Du bist blöd." Ich strecke ihr die Zunge raus und widme mich dann den Kunden der eben rein gekommen ist.

„Hast du denn eine Idee, vom wem die Päckchen sein könnten?", will meine beste Freundin von mir wissen, als ich ein Kaffee to go vorbereite. „Nop. Wie siehts mit dir aus?", frage ich sie, stelle den Kaffee auf den Tresen und kassieren ab.

Kurz schaut sie mich nachdenklich an. „Mir würden da schon ein paar Leutchen einfallen." Ich verschränke wiederholt die Arme vor die Brust. „Schieß los." „Deine Mutter.", ist ihr erster Vorschlag, woraufhin ich direkt den Kopf schüttle. „Die hat für so ein Unsinn überhaupt keine Zeit." „Vielleicht will sie das du mit nach Liverpool gehst.", gibt sie von sich, allerdings schüttle ich wiederholt den Kopf. „Zum einen würde sie einfach Fragen und zum anderen ist es ihr absolut nicht wichtig, ob ich nun dabei bin oder nicht. Immerhin hat sie nun eine neue Familie, die voll auf den ganzen Quatsch steht und bei der sie es ausnahmsweise auch voll Durchziehen will.", kommentiere ich. „Sei nicht so gemein. Deine Mum liebt dich." Ich verdrehe die Augen und gebe bloß ein jaja vom mir.

Christmas? No, thanks!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt