No.5

48 5 1
                                    

Schon wieder ein wenig durchgeweicht, am frieren und etwas genervt, verlasse ich zusammen mit Flöckchen den Fahrstuhl und ziehe meinen Haustürschlüssel aus meiner Jackentasche. An solch schlechten Tagen verfluche ich meine Entscheidung mir einen Hund angelegt zu haben - nicht das ich Flöckchen unter irgendwelchen Umständen jemals missen will, nur wäre es schon schöner, wenn er nicht ständig bei Wind und Wetter raus wollen würde.

„Ihr habt ja wieder kein Schirm mitgenommen.", höre ich Nialls Stimme. Lässig steht er bei sich in der Tür mit verschränkten Armen und schüttelt den Kopf. „Ich hab dir vorgestern schon erzählt, dass er kaputt ist, als du mich am Café abgeholt hast. Er hat Löcher und die eine Stange ist gebrochen. Lieber werde ich nass, als mit so einem Teil herum zu laufen.", lasse ich ihn wissen und sehe wie er weiterhin mit dem Kopf schüttelt.

„Und als du gerade doch im Supermarkt warst, obwohl ich dir gestern Abend noch versichert habe, mein Kühlschrank sei für ein Frühstück gewappnet, konntest du dir kein neuen Schirm kaufen?", will er von mir wissen. Ertappt schaue ich ihn an. Zugegeben irgendwie wollte ich seine Worte von gestern Abend, sein Kühlschrank sei gefüllt, nicht wirklich vertrauen schenken.

Statt nur zum Bäcker zu gehen und wie versprochen ein paar Brötchen und Croissants zu kaufen, habe ich kurz entschlossen dann auf unsere morgendliche Runde doch noch einen kleinen, kurzen abstecher in den Supermarkt gemacht. Joghurt, frische Milch, Eier und ein wenig Obst haben den Weg in meine Einkaufstüte gefunden. Eigentlich wollte ich auch noch Frischkäse und Lachs kaufen, beschloss dann allerdings meinen Nachbarn vielleicht nicht ganz so sehr verärgern zu wollen und hoffte eigentlich Niall würde meine Einkaufstasche überhaupt sehen.....

„Nein, weil ich nicht dran gedacht habe.", gebe ich kleinlaut von mir und sehe wie er die Augen verdreht. „Dann seh zu, dass du aus deinen nassen Klamotten raus und dann rüber kommst. Ich koche derweil frischen Kaffee.", bestimmt er. Ich nicke nur kleinlaut, schließe die Tür auf, trete ein und schließe sie dann direkt wieder. Ich streife mir die Schuhe von den Füßen, ärgere mich ein wenig, dass ich dies nicht bereits draußen gemacht habe und den ganzen Dreck so mit rein geschleppt habe, stelle die Tüte ab und schnappe mir das Handtuch, welches ich zu jeder Jahreszeit immer an der Garderobe hängen habe und trockne Flöckchen schnell ab, bevor ich die Leine löse.

Ich tappse ins Badezimmer, nehme mir ein frisches Handtuch für meine Haare, welches ich mir wie ein Turban umbinde und ziehe meine nasse Jacke, Hose und die Socken aus. Vielleicht sollte ich meinen freien Tag heute nutzen um mir ein paar neue Winterboots und tatsächlich einen neuen Regenschirm zu kaufen - allerdings müsste ich für beides an diesem Mistwetter noch mal das Haus verlassen.....

Ich trockne mir die Haare einigermaßen, binde sie mir dann zu einem hohen Dutt zusammen und ziehe mir eine dicke Leggings an, bevor ich meinen Rollkragenpullover gegen ein Knielanges Strick Oberteil tausche. Nachdem ich mir noch ein paar Socken angezogen habe, füttere ich Cupcake mit dem bereits aus dem Kühlschrank geholte Gemüse und schnappe mir dann, meinen Haustürschlüssel, die Tüte, den Hund und verlasse dann, auf Socken wohlbemerkt, meine Wohnung.

Bevor ich bei meinem Nachbarn klopfen kann, höre ich dir Tür des Aufzugs und drehe mich deshalb um, bloß um den Paketboten zu entdecken. „Ich habe ein Päckchen für sie.", lässt er mich wissen, was ich mit einem für mich kommentiere. Er nickt und reicht mir das Päckchen, woraufhin ich es entgegen nehme und dann bei Niall klopfen will, allerdings öffnet er bereits vorher die Tür.

„Soll ich dir etwas abnehmen?", will er von mir wissen und hat in der nächsten Sekunde schon die Tüte in der Hand. Mein kleiner weiser Wollknoll flitzt als erster an uns vorbei in die Wohnung, dreht seine Runde und kommt wieder zurück um Niall dann doch kurz zu begrüßen. Kommentarlos stelle ich das Paket auf die Kommode im Wohnzimmer und staune nicht schlecht als ich tatsächlich einen reichlich gedeckten Frühstückstisch sehe. „Warst du gestern nochmal extra einkaufen, nachdem wir das mit dem Frühstück ausgemacht haben?", will ich von ihm wissen. Er zuckt mit den Schultern. „Vielleicht das eine oder andere, aber das meiste hatte ich tatsächlich schon da. Liam kam gestern morgen schon und da sind wir erst mal los um ein wenig einzukaufen - also musste ich nur noch ein paar Kleinigkeiten holen.", erzählt er mir.

Christmas? No, thanks!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt