No. 15

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Niall: Sorry Finnja, ich habe total verschlafen. Wir müssen unseren Ausflug etwa zwei Stunden verschieben.

Finnja: Oh nein! Wir können es auch ganz ausfallen lassen, ich würde es verstehen - immerhin musst du erst Mal richtig wach werden, Frühstücken, Duschen und deine Wäsche unbedingt waschen.

Niall: Netter Versuch, aber abgemacht ist abgemacht. Es ist doch schnuppe, wann wir los gehen - außerdem könnte ich zu not auch noch nachher meine Wäsche waschen. Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber ein paar frische Sachen habe selbst ich noch.

Finnja: Wie du meinst, aber das Beschwerde Büro schließt hiermit - beschwer dich also nachher nicht bei mir. Nicht, weil es zu schnell dunkel wird. Nicht, weil es zu voll ist. Nicht, weil wir anstehen müssen. Und auch nicht weil du keine frischen Sachen mehr hast.

Niall: Okay, okay. Ich werde mich beeilen. Versprochen!

Gut vier Stunden später, sind wir unterwegs zur Eislaufbahn. Mit wenig Lust, aber trotzdem irgendwie gute Laune, immerhin ist das Wetter heute wirklich Mega schön - eiskalt, aber die Sonne scheint. Meine Handschuhe und der Schal, sind tatsächlich trocken geworden. Lediglich bei der Mütze müsste ich Abstriche machen und habe mich stattdessen mit ein paar Ohrenschützer zufrieden gegeben.
Mittlerweile sind wir auf den Weg zur Eisbahn.

"Niall ich schwöre dir, so einen kitschigen und hässlichen Pullover habe ich noch nie gesehen und dennoch hat er irgendwas.", lasse ich meine Begleitung wissen. "Kitschig und hässlich zugleich und dennoch hat er irgendwas? Ich habe wirklich keine Ahnung, was du mir damit sagen willst.", lässt er mich wissen und hört sich ein wenig Belustigt an. Auch heute ist das Päckchen nicht ausgeblieben. Diesmal habe ich einen Weihnachtspullover bekommen. Mit einen Elch Kopf vorne und ein paar Weihnachtskugeln hinten. Ich war heute Morgen so verdammt belustigt über das Geschenk, dass ich vom ganzen Lachen Bauchweh bekommen habe. Anscheinend kenn mich dieser Typ doch nicht so gut, wie es bisher den Eindruck gemacht hat... aber eins muss man ihn schon lassen, kreativ ist er - ob es diesmal allerdings mein Geschmack getroffen hat, das ist durchaus eine andere Sache.

"Na, also irgendwie ist er wirklich hässlich, aber auch komisch..... und keine Ahnung. Ich werde dieses Teil sicherlich niemals anziehen.", versuche ich Niall zu erklären. "Bist du dir sicher? Vielleicht mutierst du ja tatsächlich noch zu einen kleinen Weihnachtsfreak.", erwidert er. Ich schüttle den Kopf. "Nein, ganz sicher nicht. Da muss schon mehr kommen als ein wenig Deko und ein Weihnachtspullover.", stelle ich klar. Überrascht schaut er mich an. "Du hast den Weihnachtsmarkt und das Plätzchenbacken vergessen.", gibt er von sich. Ich verdrehe die Augen. "Wir haben nicht einen keine Weihnachtsplätzchen gebacken - schon vergessen?" Er zuckt mit den Schultern und zieht seine Mütze ein wenig mehr über die Ohren. "Vanillekipferle gehören ja schon irgendwie zu den Weihnachtsgebäcken.", kontert er nun. "Ja schon, aber die waren ja anfangs überhaupt nicht geplant. Flamingos und Co gehören nun aber nicht wirklich zu Weihnachten.", halte ich dagegen. "Okay, gut. Da hast du natürlich recht, aber mal ehrlich backst du im Jahr irgendwann anders Plätzchen außer zu Weihnachten?", fragt er mich nun. "Nein, aber ich habe seit Jahren auch nicht mehr zu Weihnachten gebacken. Dieses Jahr habe ich es nur auf deinen Wunsch hin mit durchgezogen. Was nicht bedeutet, dass es nicht unheimlich spaß gemacht hat.", antworte ich ihm. "Gut überzeugt.", höre ich ihn sagen, allerdings hört es sich ein wenig komisch an.

"Du wirst diesen Pullover, also niemals anziehen?", schlussfolgert er nun. Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung. Vielleicht zum schlafen oder ich schenke ihn Penny, die steht voll auf solche Teile.", lasse ich ihn wissen. "Es ist ziemlich unhöflich, Geschenke weiter zu Verschenken.", wirft er ein. Ich wiederhole die Schulter Bewegung. "Genauso unhöflich ist es, Päckchen zu verschenken, ohne einen Hinweis auf den Absender zu hinterlassen.", kontere ich. Niall schüttelt lediglich mit dem Kopf. "Komm endlich drüber weg, dass er sich nicht zu erkennen geben will, Finnja. Es ist ja nun auch kein Drama und bereits in ein paar Tagen vorbei.", gibt er nun von sich und hört sich ziemlich genervt an.

Überrascht schaue ich ihn an. Wo kam diese laune denn plötzlich her? "Okay.", ist das einzige, was ich darauf antworte.

Irgendwie ist die gute Stimmung dahin, während wir schweigend weiter im Richtung der Eisbahn gehen.

"Versuchst du zumindest ein wenig Spaß zu haben?", will Niall von mir wissen, als wir an der Bahn angekommen sind und uns Schlittschuhe ausleihen wollen - allerdings stehen wir wie geahnt in einer Schlange. "Ich versuche es, aber ich kann definitiv nichts versprechen.", antworte ich ihm und lasse den Typen im Häuschen wissen, dass ich Größe vierzig benötige. Als ich die Leihgebühr zahlen will, hält Niall mich auf und zahlt tatsächlich für mich mit. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Hatten wir das Thema mit dem Zahlen nicht erst vor einigen Tagen?", hake ich nach und sehe wie er mit den Schultern zuckt. "Meine Idee, meine Aufgabe zu zahlen." Ich verdrehe die Augen und lasse ihn wiederholt wissen, dass er einfach unmöglich ist...

Nachdem wir uns die Schlittschuhe angezogen haben stehen wir eine ganze Weile an der Bande und schauen den andern ein wenig zu. "Was sagtest du, wann warst du das letzte Mal Eislaufen?", will ich von meiner Begleitung wissen und ahne bereits, dass ich mich gleich ziemlich Blamieren werde. "Haben wir darüber überhaupt schon gesprochen?", stellt er die Gegenfrage. Ich zucke wieder mit dem Schultern. "Keine Ahnung. Kann mich nicht dran Erinnern. Hast du mir denn gesagt wir gut du Schlittschuhe laufen kannst?", frage ich ihn.

Grinsend schaut er mich an. "Wohl eher nicht, denn dann hättest du dich sicherlich mit Händen und Füßen gewehrt." "Weil du dieses Jahr so oft auf dem Eis warst, dass ganze beherrscht und ich mich gleich bis auf die Knochen blamieren werde?", will ich von ihm wissen. "Neeee, wohl eher nicht." "Also bist du genauso schlecht wie ich?" Diesmal ist es Niall der mit den Schultern zuckt und sich Richtung Eis auf macht. "Das finden wir nur heraus, wenn wir hier nicht noch länger herum stehen.", antwortet er mir und begibt sich tatsächlich aufs Eis. Ich schaue seine ersten ziemlich unsichere Schritte etwas belustigt an.

"Du bist die ganze Zeit so scharf darauf Eislaufen zu gehen und kannst selber nicht richtig fahren?", werfe ich ein und beobachte ihn dabei, wie er auf mich zu läuft. "Es macht Spaß, also sei kein Hase und trau dich auch endlich.", entgegnet er und hält mir seine Hand hin. Skeptisch schaue ich ihn an. "Wir werden beide sowas von im Krankenhaus landen, ich dachte du kannst mich vielleicht ein wenig retten.", gebe ich zu bedenken und sehe wie er mich belustigt anschaut.

Ich mache dicke Wangen, gebe dann aber tatsächlich nach und wage mich aufs Eis. Ich greife Nialls Hand und mache die ersten Schritte aufs Eis, wie nicht anders erwartete, gerade ich ziemlich schnell ins schlittern, was der Ire allerdings zumindest diesmal anfängt.

Schweigend und hoch konzentriert wagen wir gemeinsam die ersten Schritte und stellen uns gar nicht so. "Siehst du, ist doch überhaupt nicht so schwer.", sagt Niall und hat es noch gar nicht richtig ausgesprochen, bevor wir uns auf unsere Hintern setzen.

"Hast du dir sehr doll weh getan?", will er von mir wissen. Ich schüttle den Kopf und stelle ihm dieselbe Frage und erhalte die selbe Kopf Bewegung. Ein wenig ungeschickt kommen wir wieder auf die Beine und schaffen es danach unbeschadet eine große Runde zu fahren.

Im Gegensatz zu Niall, der von Schritt zu Schritt besser tut, stelle ich mich noch immer ziemlich ungeschickt an - halte mich allerdings auf meine Beine, wenn vielleicht auch Niall eine sehr gute Stütze ist.

"Pause, bitte, bitte Pause.", gebe ich nach einer weiteren halben Runde von mir und ziehe ihn im Richtung der Bande. "Ich glaube die Schuhe sind ein wenig groß", lasse ich ihn wissen. Schon die ganze Zeit habe ich das Gefühl, ein wenig zu schlappen. "Hast du sie denn stramm genug zugezogen", will er von mir wissen. "Ich denke schon, aber wenn ich mich hier jetzt runter beuge dann ist vorbei.", gebe ich von mir. "Da vorne ist eine Tür, die wenn du magst können wir uns dort kurz auf eine Bank setzen, allerdings musst du mir versprechen gleich wieder aufs Eis zu kommen.", schlägt er vor. Ich schaue mir die die Entfernung an und schüttle den Kopf, um dann meine Beine über die Bande zu schwingen und so direkt das Eis zu verlassen.

Schnell habe ich mir die Schuhe fester gezogen. Ich wackle mit meinen Füßen. "Besser?", fragt Niall mich. "Viel besser.", antworte ich ihm und nehme den gleichen Weg zurück, was sich als Fehler heraus stellt, den ich sitze schneller auf den Hintern wie ich fallen sagen kann. "Vielleicht hättest du doch den einfachen Weg nehmen sollen.", wirft er ein. Ich strecke ihm die Zunge heraus und ziehe mich an die Bande wieder hoch. "Lass uns noch ein wenig laufen und dann das ganze endlich abhaken."

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