Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich lieber lachen oder weinen soll.
Wir erwartet war diese ganze Eislauf Nummer einfach eine miese Idee. Eine wirklich, wirklich schlechte um genau zu sein.
Niall und ich haben es geschafft, noch weitere drei Runden ohne irgendwelche Vorkommnisse geschafft, bis das elend seinen Lauf genommen hat. Es wurde voller. Es wurde unübersichtlicher.... und dann sind wir beide wieder volle Kanne auf das Eis gelandet. So heftig, dass wir danach beide absolut keine Lust mehr hatten.
Erst gaben wir humpelnd unsere Schlittschuhe ab, danach bestellten wir uns ein Taxi. Wahrend wir gewartet haben, beschlossen wir noch von unterwegs, uns für heute etwas beim Griechen zu bestellen.
Zuhause angekommen, haben wir uns ersteinmal getrennt. Kurz war ich duschen und habe dann mein mittlerweile blaues Handgelenk versorgt.
Kurz habe ich bei Niall nach dem Essen gefragt und bin dann noch einmal kurz mit meinem kleinen weißen Racker eine runde raus gegangen.
"Was macht dein Handgelenk.", will mein Nachbar von mir wissen, als ich und Flöckchen bei ihm schellen, in die Wohnung treten und ich meinen Haustürschlüssel in die Schale auf der Kommode gelegt habe. "Es ist etwas dick und ziemlich blau geworden.", lasse ich ihn wissen und halte meine bandagiertes Handgelenk in die Höhe. "Allerdings halb so schlimm. Wie sieht es bei dir aus?", will ich von ihm wissen. Er verzieht das Gesicht. Ihm hat es eindeutig etwas schlimmer getroffen, immerhin bin ich halb auf ihm gelandet.
Er hält mir sein Handgelenk hin, welches meines ziemlich ähnelt. "Hier hinten ist es auch ein wenig blau und dick.", informiert er mich und zeigt auf sein Steißbein. "Bist du dir sicher, dass wir nicht ins Krankenhaus fahren sollen?", frage ich ihn. "Müssen wir mit deiner Hand ins Krankenhaus?", stellt er die Gegenfrage. "Ich hab zuerst gefragt. Wie sieht es mit deinen Schmerzen aus?"
"Ich komme zurecht, solange ich mich nicht hinsetzen muss. Nach dem Essen nehme ich eine schmerz Tablette und dann wird es auch sicherlich bald besser werden.", versicherter er mir. Skeptisch schaue ich ihn an. "Vielleicht setzt du dich einfach schon Mal auf die Couch. Ich besorge dir etwas zum kühlen, hole Besteck und Teller und gehe an die Türe sobald der Lieferant schnellt.", schlage ich vor.
"Damit du bezahlen kannst?Du...." - "Genau, ab auf die Couch mit dir.", unterbreche ich ihn und zeige in Richtung der Polster. Zu meiner Verwunderung, macht er es auch.
"Ich geh kurz rüber oder hast du Kühlakkus hier?", will ich von Niall wissen und sehe wie er mit den Kopf schüttelt. Ich scheuche meinen Hund zu Niall auf die Couch, welcher mir ebenso direkt gehorcht und schnappe mir meinem Schlüssel.
Bei mir angekommen, hole ich besagte Kühlakkus aus dem Eisfach und nehme die Salbe und Verband ebenfalls mit - denn irgendwas sagt mir, dass der Ire auch das nicht Zuhause hat. Schnell schnappe ich mir was ich meine Geldbörse und bezahle unterwegs dann auch das Essen, als mir der Lieferant entgegen kommt.
"Das Essen ist bereits da.", rufe ich ihm zu und gehe als erstes ins Wohnzimmer um die Tüte mit dem Gyros abzustellen. In der Küche hole ich Teller und ein paar Handtücher, welche ich um die Kühlakkus wickel und sie dann Niall reiche.
Als er sich vorbeugt, verzieht er das Gesicht. Ich helfe ihm kurz die Kühlteile an die richtige Stelle zu legen. "Und du bist wirklich sicher..." - "Jaja,ich brauche kein Arzt, nur etwas zu essen und eine Tablette.", unterbricht er mich. Ich packe das Essen aus und reiche ihm Teller und Besteck.
"Eigentlich hätte es klar sein sollen, dass diese ganze Eislauf Aktion bei uns beiden in eine ganz große Katastrophe endet.", gebe ich von mir. "Nun stell dich mal nicht so an, so schlimm war das ganze doch nicht.", hält er dagegen. Ich ziehe die Augenbrauen hoch und schaue ihn an. "Du kannst dich kaum bewegen.", erinnere ich ihn und sehe wie er doch tatsächlich mit den Schultern zuckt. "Aber wir hatten Spaß.", hält er dagegen. Ich nicke, denn ganz unrecht hat er damit nicht.
Mal wieder haben wir ziemlich viel gelacht, was eigentlich nicht außergewöhnlich ist, wenn wir beide Zeit miteinander verbringen....
"Und wir leben beide noch und sind nicht im Krankenhaus gelandet. Voller Erfolg würde ich sagen.", setzt er nun nach. "Naja einigem wir uns doch darauf, dass wir es mehr oder weniger überstanden haben und ich kein Wiederholungsbedarf habe.", kommentiere ich und sehe ihn nun die Augenverdrehen. "Meinetwegen. Ich habe heute leider nicht die Nerven dazu mit dir darüber zu diskutieren.", sagt er und verzieht wiederholt das Gesicht, als er sich anders hinsetzt.
Ein wenig Mitleidig schaue ich ihn an. "Ja, Finja ich bin mir sicher, dass wir nicht ins Krankenhaus fahren müssen.", lässt er mich wissen, noch bevor ich die Frage überhaupt aussprechen konnte. Eine Weile schaue ich ihn an und Versuche herauszufinden, ob es ihm wirklich gut geht. "Mach dir nicht soviele Sorgen. Mir geht's gut.", versucht er mich zu überzeugen, scheitert dabei allerdings kläglich.
"Ich will nur, dass es dir gut geht.", gebe ich von mir und sehe wie er nickt. "Geht es. Versprochen."Ich seufze und nehme ihm den Teller wieder ab um ihm Salat, Fleisch und Reis drauf zu packen. Nachdem ich ihm sein Teller wieder zurück gegeben habe, nehme ich mir ebenfalls etwas.
"Hast du dir eigentlich nun schon Mal Gedanken über Weihnachten gemacht? Bleibt es dabei, dass wir die Tage zusammen verbringen?", will Niall vom mir wissen. Kauend nicke ich. "Natürlich, oder haben sich deine Pläne geändert?", hake ich mach und sehe wie er mit dem Kopf schüttelt. "Aber deine vielleicht, wenn ich dir sage, dass ich doch gerne einen Baum hätte. Harry ist Ende der Woche in London und wir wollten gemeinsam los ziehen.", erzählt er mir. Skeptisch schaue ich ihn an. "Könnt ihr nicht irgendwelche Männer Sachen gemeinsam machen?" Wieder schüttelt er den Kopf. "Und du willst ihn hier aufstellen?", frage ich weiter. "Nein Finja, ich stelle ihn im Keller hin.", antwortet er mir ziemlich sarkastisch. "Es ist Geldverschwendung, so einem blöden Baum bloß für ein paar Tage zu kaufen, dass weißt du hoffentlich - aber mir soll es egal sein.", kommentiere ich nun.
Überrascht schaut er mich an. "Okay....und wie sieht es mit Geschenken aus?", will er nun vorsichtig von mir wissen. Ich stöhne, will ihm das allerdings auch irgendwie nicht ausreden. Natürlich habe ich gesagt, dass ich alles so klein und Unweihnachtlich wie möglich halten und hatte mir eigentlich ein paar gemütliche Tage im Schlafanzug mit verschiedenen Serien, Filmen, Pizza, Pommes und Wein vorgestellt, aber ich weiß auch, wie schwer es für Niall ist gerade zu dieser Zeit nicht bei seiner Familie zu sein. "Wenn du unbedingt drauf bestehst und mir sagst, was ich dir kaufen kann, von mir aus.", stimme ich nun zu. "Sicher das du nicht auf den Kopf gefallen bist?", will er von mir wissen.
Grimmig schaue ich ihn an. "Du hast wirklich keine Möglichkeit, zu deiner Familie zu zu fliegen?" "Und dich hier alleine lassen? Vergiss es." Ich runzel die Stirn. Hat er nicht erzählt, dass er kurz vor und gleich nach Weihnachten Termine hier in London hat und es sich einfach nicht lohnen würde, für drei Tage Heim zu fliegen? "Ha.....", setze ich an und werde gleich von ihm unterbrochen. "Ist es okay für dich, wenn ich mich ums Essen kümmere? Ich werde mir auch große Mühe geben, uns beide nicht zu vergiften." Ziemlich unschlüssig schaue ich ihn an. Aktuell wird mir das ganze vielleicht doch ein wenig zu weihnachtlich, allerdings kann ich ihm gerade unmöglich etwas ausschlagen und ich habe keine Ahnung, woran es liegt. "Komm schon. Lass sich einfach drauf ein, ich verspreche auch zu versuchen, alles dennoch so nicht weihnachtlich zu halten sie es mir geht." Ich stelle meinen Teller zurück auf den Tisch, obwohl ich eigentlich noch überhaupt nicht fertig bin. "Okay."
Er verschluckt sich an seinem Essen. "Ernsthaft?", will er von mir wissen. Ich zucke mit den Schultern. "Ja, bevor ich einen mies gelaunten Niall an Weihnachten neben mir sitzen habe." "Du musst..." - "Akzeptiere jetzt besser meine Antwort besser, okad? Bevor ich mir das ganze vielleicht doch noch anders Überlege.", unterbreche ich ihn. "Danke. Im ernst." Ich nicke und winke ab. "Jaja schon gut."
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Christmas? No, thanks!
RandomFinnja ist kein sonderlich großer Weihnachtsfan. Normalerweise geht sie muffelig durch den Advent und ist froh, wenn sie nicht alt so viel von dem ganzen mitbekommt. Sie hasst das hektische Treiben, volle Weihnachtsmärkte und alles was sonst noch da...