Blut verschmierte Wände | Kapitel 20

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Ich wachte auf und hatte höllische Kopfschmerzen.
Es piepte von irgendwo her und die weiße Wand über mir blendete mich.
Warte?
Eine weiße Wand?
Meine Wand war nicht weiß!
Ich wollte aufstehen doch konnte meinen rechten Arm nicht bewegen.

Er war durch Schläuche und kanülen an einem Gerät festgebunden, und eine Flüssigkeit lief aus einem durchsichtigen Beutel in meine Adern.
Ich kniff meine Augen mehrere male zu und hoffte das es ein schlechter Traum sei, doch dem war nicht so.
Und jetzt fiel es mir auch wieder ein, alles was gestern Abend passiert war schwappte wie eine unheilbringende Welle über mich und verschlang alles.

Wenn ich mich richtig erinnerte hatte Patrick meinen linken Arm verletzt.
Ich hob ihn an und nickte langsam.
Ein weißes kleines Pflaster war über die Wunde geklebt worden.
,,Sie ist wach!" Hörte ich Ninas Stimme sagen.
Erst jetzt hatte ich gemerkt das sie und Linda in der Ecke des Raumes auf einer kleinen Couch saßen.
Sie standen auf und gingen auf mein Bett zu.

,,Geht es dir gut?" Fragte Linda besorgt, wobei ich die Schuld in ihrem Gesicht förmlich spüren konnte.
,,Ja alles gut, ich bin nur etwas hungrig." Antwortete ich.
,,Ich hole die Krankenschwester." Nina stand auf,öffnete die Tür und verließ den Raum.
Linda setzte sich auf mein Bett und strich mir durchs Haar.

,,Ich weiß es ist nicht zu entschuldigen, aber du sollst trotzdem wissen das es mir und David wirklich leid tut."
,,Nicht schlimm ich habe schon schlimmeres erlebt." Ich lächelte sanft und Linda erwiederte es.
Was ich gesagt hatte war eine lüge gewesen.
Noch nie hatte ich mehr Schmerzen gehabt, und das schlimmste es waren emotionale Schmerzen.

Nina kam mit einer Krankenschwester, die ein Essenstablett bei sich hatte zurück in den Raum und setzte sich.
Die Krankenschwester die Lilly hieß entfernte die Nadel aus meinem Arm die mich mit dem Beutel verbunden hatte und stellte das Tablett ab.
Sie klebte ein Pflaster über die Stelle und entfernte das andere.

,,Guten Appetit, draußen warten übrigens ein paar Freunde auf dich." Sagte sie höflich und ging zusammen mit Nina und Linda raus, und ließ meine Freunde rein.
,,Wie lange musst du noch bleiben?" Fragte Ben sofort und ich zuckte die Schultern, ich wusste es schließlich nicht.
,,Ich hoffe das diese Lilly alles gut desinfiziert hat, sonst könnte sich noch irgendwas entzünden!" Eddie zappelte nervös hin und her.

,,Ist Patrick auch da?" Wollte ich wissen und ein Funken Hoffnung machte sich in mir breit.
,,Hockstetter? Wieso sollte der hier sein? Willst du noch eine zweite Brandverletzung am anderen Arm damit es nicht so unsynchron wirkt?" Richie lachte, wurde aber von Eddie in den Bauch geboxt woraufhin der aufhörte zu kichern.
,,Nein natürlich nicht, ich wollte nur...ach egal."

,,Ist auch gut s-s-so wer weiß w-w-was er dir s-s-s-onst noch angetahen h-h-h-ätte."
,,Genau du solltest ihn am besten vergessen." Murmelte Mike.
,,Und da du ja auch nichts von ihm willst musst du ihn ja auch nicht wiedersehen." Beverly guckte mich eindringlich an.
Nachdem wir uns noch weiter unterhalten hatten, hatte ein Arzt gesagt ich könne gehen und so verabschiedete ich mich schließlich von ihnen.
Noch etwas benommen stieg ich zu Nina ins Auto.

,,Wenn wir Zuhause sind bestelle ich uns Pizza und wir schauen uns gemeinsam ein paar Filme an!" Sagte Nina und ich nickte.
Als wir angekommen waren zog ich mich um und betrachtete meinen Arm.
Es war eine kleine rundliche Narbe die das Feuerzeug hinterlassen hatte.
Ich trug ein wenig Creme auf die Stelle auf und klebte ein neues Pflaster darüber.
Ich ging wieder nach unten und setzte mich zu Nina die bereits Pizza bestellt hatte.
Wir fingen an einen Film zu schauen als es plötzlich klingelte.

Nina stand auf und ging zur Tür.
Sie kam mit zwei duftenden Pizza Kartons zurück und wir begannen zu essen.
Es war genau 12:00 uhr,ich lachte.
Als wir den ersten Film durchgeschaut hatten entschuldigte ich mich und ging ein Mittagsschläfchen machen, ich war immer noch sehr müde und ausgelaugt von der ganzen Aktion.
Nach einiger Zeit wachte ich auf, weil meine Tante unten in der Küche etwas extrem lautes tat.

Ich lief die Treppe hinunter und traute meinen Augen nicht.
,,Nina?!" Ich rieb meine Augen um zu überprüfen was ich sah,  und blickte sie fragend an.
Nina saß auf dem Boden und hatte überall Töpfe um sich herum liegen.
,,Hey Amber ich dachte ich sortiere mal ein wenig die Töpfe!"
Ich nickte langsam und lachte.
Gerade als ich wieder in mein Zimmer gehen wollte klingelte das Telefon.
,,Ich geh schon." Sagte ich und hing ein ,,damit du deine Töpfe weiter sortieren kannst" hinten dran.

,,Amber Doyle?" Nahm ich den Anruf entgegen und wartete auf eine Antwort.
,,Amber du musst unbedingt sofort kommen die anderen kommen auch!" Hörte ich Beverly am anderen Ende der Leitung.
,,Was ist denn?" Fragte ich doch sie hatte schon wieder aufgelegt.
,,Ich gehe noch mal raus." Rief ich Nina zu, schnappte mir meine Jacke und verließ das Haus.

Ich holte mein Fahrrad und fuhr schnell zu Beverly wo die anderen schon warteten.
,,Da seit ihr ja endlich!" Beverly lief uns entgegen und war komplett außer Atem.
,,Ich muss euch unbedingt was zeigen!"
,,Mehr als damals im Steinbruch?" Fragte Richie und grinste.
Beverly ignorierte seinen Kommentar einfach und wendete sich an die anderen.
,,Kommt ihr? Wir müssen uns beeilen, wenn mein Vater herauskriegt das jungs in der Wohnung waren bin ich so gut wie tot!"
,,Sollte dann nicht besser jemand Wache halten?" Schlug Mike vor, und wir nickten alle.

,,Richie du b-b-b-leibst hier und p-p-passt auf." Entschied Bill und wir liefen alle auf die Treppe zu von der Beverly vorhin kam.
,,Ich?" Warum kann nicht jemand anderes draußen warten? Und überhaupt was soll ich machen wenn Beverlys dad zurückkommt?"
,,Mach das was du immer machst, fang an zu reden!" Rief Stan ihm zu und wir gingen zusammen mit Bev rein.
,,Da vorne ist es." Sagte sie und deutete auf ihr Badezimmer.
,,Im Bad?" Eddie schluckte.
,,Wusstet ihr das im Bad fast dreimal mehr Unfälle passieren als an anderen Orten im Haushalt?"
Wir schüttelten den Kopf.

Beverly öffnete vorsichtig die Tür und wir erstarrten.
Das ganze Badezimmer war voller Blut, und das Tageslicht war kaum durch die Scheiben zu erkennen.
,,Ich glaub ich werd verrückt!" Sagte ich mit offenem Mund.
,,Ihr seht es also auch?" Fragte Bev, und alle nickten.
,,Das können wir n-n-n-nicht so l-l-l-assen!",
Also wischten, schrubbten und putzten wir eine Ewigkeit bis alles wieder glänzte.
Danach gingen wir wieder nach draußen zu Richie.

Wir stiegen alle auf unsere Fahrräder und fuhren los.
,,Was seit ihr den so sprachlos?" Fragte er belustigt, keiner gab ihm eine Antwort.
,,Na schön dann ignoriert mich halt schon wieder!" Sagte er leicht genervt.
,,Beverlys Bad war voller Blut und wir haben es sauber gemacht." Erzählte Mike trocken.
,,Ja ich habe erst gedacht ich bin verrückt geworden aber als die anderen es auch gesehen haben wusste ich, dass ich nicht verrückt bin!" Meinte Bev.
,,Warte. Können das bloß Jungfrauen sehen?"

,,Halt die Klappe Richie!"
,,Ja, halt die klappe!"
,,Hey! Ich hab mir nicht vorgestellt das Beverlys Bad der Halloween Version von der Vagina von Eddies mum gleicht!"
Ich kicherte und wir hielten plötzlich an.
,,Du hast uns noch gar nicht erzählt wie das passiert ist!" Sagte Stanley.
,,Ich weiß es hört sich verrückt an, aber es war als ob ich auf einmal Stimmen aus dem Abfluss hören würde, und plötzlich spritzte Blut heraus! Und am Ende habe ich eine lache gehört, fast so wie die eines-"
"Eines Clowns..." vervollständigte ich ihren Satz.

1278 Wörter
Überarbeitet✅

Alles oder Nichts {ES | Patrick Hockstetter Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt