Akt XII

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13.01.2020

Seo Changbin 

Kräftig wurde Changbin von dem Wachpersonal festgehalten, während einer von ihnen eine Fußfessel an das rechte Fußgelenk des Häftlings befestigte. Seungmin stand daneben und beobachtete jedes Tun haargenau. Er hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt und war tatsächlich leicht angespannt. Jedoch konnte er es gut hinter seinem Pokerface verbergen. Changbin wusste es aber auch so. Sein Blick fiel auf die Fußfessel.

„Solltest du das nächste Mal wieder irgendjemanden angreifen, dann wirst du so schnell wie möglich mit einem Elektroschock lahmgelegt? Wollen wir es mal erproben?", fragte Seungmin neugierig nach. Changbin verengte seine Augen. Er war doch nicht dumm und würde nun extra etwas Falsches tun, damit man ihn bestrafen konnte.

„Schon wieder so stur, hm? Soll ich dich etwa an Felix erinnern, wie hilflos er gewinselt hatte, als ich ihm eingeredet hatte, dass du ihn gar nicht lieben würdest? Er hatte so jämmerlich geheult, als ich ihm gesagt hatte, dass er für niemanden etwas Wert ist, insbesondere nicht für dich. Der arme Felix ist doch jetzt ganz kaputt, was findest du bloß an diesem Nichtsnu-"

„HALT DIE KLAPPE! Sprich von Felix nicht so oder ich bringe dich- Argh!"

Changbin's drohende Worte blieben ihm im Hals stecken, nachdem er einen Schritt auf Seungmin zugemacht hatte. Sofort war der stechende Schmerz von seinem Bein in den Rest seines Körpers gezogen. Der Stromschlag hatte es in sich. Seungmin grinste überheblich, während sich Changbin sogar auf die Knie sinken lassen musste, weil sein rechter Fuß sich taub anfühlte. Er konnte seine Wut aber einfach nicht kontrollieren, wenn es um Felix ging. Er liebte den hübschen Australier und wollte ihn nur beschützen. Genau das hatte Seungmin in der letzten Sitzung auch bis zur äußersten Schmerzgrenze ausgetestet. Felix' emotionaler Zusammenbruch war genug, um in Changbin Mordlust zu wecken. Seungmin hatte Glück gehabt, dass das Wachpersonal Changbin an den Stuhl gefesselt hatte, sonst wäre der Psychologe wohl dran gewesen. Es war für ihn aber auch echt leicht gewesen, Felix in so einen instabilen Zustand zu befördern. Der Australier war von Anfang an sehr labil gewesen.

„Was für eine erwartete Reaktion, Changbinnie...", säuselte Seungmin und wandte sich an das Wachpersonal, „Es ist schon Sperrzeit. Bringt ihn in sein Zimmer."

Sofort wurde Changbin an seinen Oberarmen gepackt und wieder auf die Füße gezogen. Er wollte sich wehren und um sich treten, aber sein rechtes Bein wollte da nicht ganz mitmachen. Halb humpelnd halb über den Boden ziehend wurde Changbin von den Wachmänner abgeführt. Sein letzter wütender Blick galt Seungmin, der selig lächelte und es sich sogar erlaubte dem Häftling hinterher zuwinken. Am liebten hätte sich Changbin losgerissen und seinem Psychologen das Gesicht verunstaltet. Zornig und doch verzweifelt wurde Changbin weggebracht.

∞Матрёшка∞

Mit Schwung wurde Changbin in sein Zimmer geschupst. Leicht stolperte er in den dunklen Raum und drehte sich sofort um, um den Wachmännern seine Meinung zu geigen. Jedoch wurde die Tür mit einem lauten Knall bereits geschlossen und alles um Changbin wurde finster. Er konnte seine eigene Hand nicht vor Augen sehen.

Ein genervtes und verschlafenes Stöhnen ertönte, gefolgt von unverständlichem Genörgel. Eine Nachttischlampe wurde eingeschaltet, wodurch das Zimmer leicht erhellt wurde. Changbin drehte sich um und blickte zu seinem unliebsamen Zellengenossen Hyunjin.

„Du schon wieder hier? Ich dachte, die hätten dich in die Geschlossene verfrachtet.", murmelte der Schönling und legte sich auf seinem Bett zur Seite. Sein Blick wanderte durchdringend auf Changbin und musterte diesen von oben bis unten. Letztendlich blieben seine Augen auf der Fußfessel hängen. Ein belustigter Laut verließ seinen Mund.

„Als ob.", keifte Changbin genervt den anderen an. Er hatte es nie gemocht mit Hyunjin sein Zimmer zu teilen. Zum Glück blieb ihr drittes Bett bisher immer unbesetzt. Auf noch eine Nervensäge hätte Changbin wirklich keinen Bock.

Leicht verzog Changbin sein Gesicht als er zu seinem eigenen Bett humpelte. Der Schmerz vom Elektroschock steckte ihm immer noch in den Gliedern. Hyunjin lachte gehässig auf.

„Wer hat dir den einen Stock in den Arsch geschoben?", machte er sich über den Älteren lustig und kassierte sofort einen wütenden Blick von Changbin.

„Wart's ab, wenn ich deinen dämlichen Seungmin das nächste Mal in die Finger bekommen. Der kann sich auf einen langsamen und schmerzvollen Tod vorbereiten.", drohte Changbin. Er hatte einfach die Faxen dicke von diesem Psychologen. Er spielte seine kleinen Spielchen mit ihnen und interessierte sich überhaupt nicht dafür, dass es ihnen von Sitzung zu Sitzung schlechter ging.

Ein wildes Knurren verließ Hyunjin's Mund, als er die drohenden Worte vernahm. Sofort sprang er von seinem Bett auf und baute sich vor Changbin auf, schließlich war er deutlich größer. Changbin hatte aber keinerlei Angst vor dem Jüngeren. Diese Zeiten waren schon lange vorbei. Hyunjin's Augen waren finster. Wahnsinn lag in diesen.

„Wenn du Seungmin noch einmal drohst, dann kannst du dich auf DEINEN Tod vorbereiten. Glaub's mir, ich fackle nicht lange, wenn es darauf ankommt.", meinte Hyunjin ernst und starrte in die Seelenspiegel des anderen. Changbin hob nur unbeeindruckt eine Augenbraue.

„Fick dich.", entfloh es bloß dem Älteren und setzte sich auf sein Bett, die Augen nicht von dem Jüngeren nehmend. Hyunjin holte tief Luft, als müsse er sich mit größter Willenskraft unter Kontrolle halten. Seine Schritte begaben sich nach hinten, bis er mit seinen Kniekehlen gegen die Bettkante stieß und sich hinsetzte. Seine Augen starrten ebenfalls unaufhörlich in die von Changbin, bis er das Licht seiner Nachttischlampe löschte.

Dunkelheit legte sich über sie und doch waren sich beiden Zellengenossen sicher, dass sie sich immer noch bedrohlich anstarrten. Keiner wollte nachgeben und der Schwächere sein. So etwas wie Schwäche durften sie sich gegenseitig nicht zeigen, sonst hätte man sofort verloren.

Law Of Total MadnessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt