#20 strong

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Ein kollektiver Aufschrei ging durch die Menge.
Auch Peter zuckte erschrocken zusammen.
"Was zum Geier?", zischte MJ.
Unruhe.
Die ersten Leute begannen zu tuscheln, einige hoben die Stimme.

"Jetzt beruhigen wir uns alle ersteinmal wieder!", wies der Direktor an, der wieder auf die Bühne geklettert war.
"Es wird sich wahrscheinlich nur um einen Autounfall in der Nähe gehandelt haben. Es ist alle ok."

Dass das natürlich nicht stimmte, konnte Peter jetzt wohl schlecht sagen. Was sollte er denn auch sagen?
"Hey also ich will euch nicht beunruhigen aber jemand durchlebt grade eine Angst und während er das tut ist er fähig zu töten und das weiß ich, weil mir halt ist."?
Ja.
Da würde ihn sicher niemand einweisen lassen.

Aber er musste etwas tun. Er würde nicht einfach wieder tatenlos rumsitzen und Leben riskieren.
Peter warf Ned einen "hey ich muss mal Spidermansachen machen"- Blick zu und dieser nickte, ein abenteuerliches Funkeln in den Augen. An die Tatsache, das sein bester Freund Spiderman war, gewöhnte man sich wohl nie.

Peter wollte sich grade zum Ausgang wenden, da ergriff MJ seinen Unterarm.
"Wo willst du hin?"
"Ich... ähh..."
Er entwand ihr seinen Arm und lief los, warf ihr nur noch einen entschuldigeden Blick zu.

Auf dem Schulhof flüchtete Peter in die nächste Gasse zwischen zwei der Gebäude, kramte seinen Anzug aus seinem Rucksack.
"PETER!"
Erschrocken ließ der Angesprochene den Stoff hinter seinem Rücken verschwinden.
"Mj..."

"Willst du mir sagen was du da hast?"
"Eigentlich nicht."
Das Mädchen bedachte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue.
"Mj ich muss jetzt wirklich los..."
"Wohin?"
Peter würde an diesem Mädchen noch verzweifeln. An diesem wunderschönen, perfekten Mädchen.

"Mj ich..."
"Bin Spiderman?"
"NEIN!", verteidigte sich Peter, wobei seine Stimme zu hoch war, als das man ihm es hätte glauben können.
"Peter... du musst mich hier jetzt nicht für blöd verkaufen."

Was sollte er denn jetzt machen?
MJ war eine seiner besten Freundinnen und er vertraute ihr voll und ganz.
"Okay also es ist so... Peter Parker und Spiderman sind die selbe Person. Ich bin Spiderman."
"Ich weiß."
Die Augenbrauen zusammengezogen begutachtete MJ ihn.
"Das habe ich schon vor Wochen gesagt."
"hm."

Beide schwiegen eine Weile, bis Kyan sich zu Wort meldete.
"Ein Laster in eine Tankstelle gekracht. Das Gebäude brennt und könnte jeder Zeit hochgehen. Du musst jetzt da hin."
Peter holte den Stoff hinter seinem Rücken hervor, deutete mit dem Kinn darauf.
"Ich muss dann mal..."
Er zog sich das Hemd aus, als er erkannte, dass MJ ihn noch beobachtete. Er räusperte sich. "MJ?"

"Oh sorry", murmelte sie, drehte sich schnell um, doch Peter entging nicht die Röte, die sich auf ihre Wangen schlich.
Er zog sich um.
"Ich... bin dann mal weg."
MJ drehte sich wieder zu ihm um, begutachtete ihn, hob dann seine achtlos hingeworfenen Klamotten auf.
"Ich... äh... pass da mal drauf auf.", murmelte sie, kniff dann die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen.
"Okay."

Er wollte grade los, da räusperte MJ sich noch einmal.
"Peter? Sei... sei bitte vorsichtig."
"Das werde ich sein."
Sie lächelte zum Abschied, dann machte Peter sich auf den Weg.

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Schon von weitem erkannte Peter die hoch stehenden Flammen. Bitte lass ihn pünktlich sein.
Es war ein kühler Abend und der rote Tod stach in dem dunklem Abendhimmel deutlich hervor. Bitte Bitte.

"Spiderman!!"
Peter blickte nach unten, um einen wild winkenden Feuerwehrmann zu entdecken.
Mit einer geschickten Landung landete er neben ihm.
"Die Flammen sind zu dicht und hoch. Wie kommen einfach nicht rein. Da sind noch 5 Menschen drinnen aber wir haben keine Chance."
Peter nickte. "Ich mach das."

Sein Anzug war natürlich feuerfest, weshalb es ihm keine Probleme machte sich einfach durch die Flammen zu schwingen. 
Auf der einen Seite war das Dach schon runtergekommen und in wuchs die Angst, dass einer der Menschen darunter liegen könnte.
Ein Husten ließ Peter herumfahren.
Am liebsten hätte er vor Freude aufgelacht, als er 5 Menschen zusammengekauert vor dem Tresen entdeckte. 

"Hey!"
Vorsichtig ging Peter auf sie zu, als würde er sie nicht verschrecken wollen.
"Pidermann!", rief ein kleines Kind aus, keine 7 Jahre alt. Peter hatte es gar nicht gesehen, so fest presste die Mutter es an sich. Also waren doch 6 Menschen hier drinnen. 
"Ok ich werde sie einer nach dem anderen hier raus bringen. Und das so schnell wie möglich."

"Bitte", hustete die junge Mutter, "bringen sie meinen Sohn hier raus."
Peter nickte hob den Kleinen hoch und schwang sich raus. Er drückte das Kind einem der Feuerwehrmänner in die Arme, wollte sich umdrehen, da packte dieser ihm am Unterarm.
"Ich muss da rein!", schrie Peter.
"Das Ding wird jeder Zeit in die Luft gehen! Es wird Sie umbringen!"
Geschockt schüttelte Peter den Kopf.
"Ich werde es versuchen!"

Er schoss eines seiner Netze auf das nebenstehende Gebäude, schwang sich auf die Tankstelle zu als sie mit einem Trommelfellzereißenden Knall explodierte und Peter gegen die nächste Gebäudewand schleuderte. 

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Weiße Lichtpunkte schmückten Peters Sichtfeld als er die Augen aufschlug. Mit einem Stöhnen richtete er sich auf, spürte jeden Knochen in seinem Körper. Seine Rippen schmerzten besonders, vermutlich waren einige gebrochen, aber damit war er ja vertraut. Viel schlimmer schmerzte ihn die Erkenntnis, dass 5 Leute gestorben waren, weil er sie nicht hatte retten können. Ein Kind war jetzt Halbwaise wegen ihm.

Peter hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können und das lag nicht nur an seinen verletzten Rippen. Er musste weg hier. 
Er warf ein letzten Blick auf die Feuerwehrmänner. Einige  starrten in die Flammen der zerstörten Gebäudes, andere halfen ihren Kollegen auf, die zu nah dran gestanden hatten und von der Druckwelle erwischt wurden.
Der Feuerwehrmann  der Peter zurückhalten wollte, presste den kleinen Jungen fest an sich.
Nein.
Er durfte jetzt nicht gehen. Er hatte Verantwortung und das musste er jetzt beweisen.

Er lief zu dem Feuerwehrmann.
"Spiderman... ist alles ok bei dir?"
"Ja klar. Ich wollte...". Mit dem Kopf deutete er auf den Jungen. Der Mann verstand und übergab Peter den Jungen.
Dieser zitterte und weinte bitterlich.
"Ich bringe ihn hier weg."   

So schwang sich Peter also ein paar Blocks weiter und landete auf einem Dach eines Hochhauses.
Er saß einfach nur dort, hielt den Jungen fest an sich gedrückt, bis er sich beruhigt hatte. 
"Wo ist meine Mama jetzt?", schluchzte der Kleine. Peter schluckte hart. Er war ja kaum älter gewesen, als seine Eltern gestorben waren.
"Ist sie jetzt bei Oma Vera?"
Weil er nicht wusste, was er sagen sollte nickte Peter bloß.

"Ich bin mir sicher, dass sie dich sehr geliebt hat."
"Ich sie auch. Ich vermisse sie jetzt schon."
Peter seufzte, versuchte seine eigenen Tränen zurück zu halten.
"Sie ist trotzdem noch bei dir."
Ihm fiel einfach nichts besseres ein, als die typischen Worte.
"Und wenn du jetzt weitermachst... wenn du dich nicht ausbremsen lässt... dann wirst du sie so unfassbar stolz machen."
"Also muss ich jetzt stark sein?"

Peter schüttelte den Kopf.
"Nein. Du darfst schwach sein und du darfst weinen. Lass dir nicht erzählen, dass du es nicht sollst. Du sollst trauen aber du sollst nicht aufgeben."
Der Junge schaute auf, nickte.
Peter atmete tief ein.

"Da ist jemand der mir sehr viel bedeutet. Weißt du was er jetzt sagen würde?"
"Was denn?"
"Ich bitte dich, dir diese Worte zu merken..."
Vorsichtig strich Peter dem Jungen über den Kopf.

"Stay strong kid."

D:
Heute gab es mal ein etwas längeres Kapitel, aber ich wollte euch nicht wieder auf einem Cliffhanger sitzen lassen. ;) Und so langsam bewegen wir uns auch schon auf das Ende des Buches zu... ufff.

 

stay strong kidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt