fading - the raven cycle

10. Verschwendete Zeit

Cabeswater leuchtete in der Vormittagssonne als sei es in flüssiges Licht getränkt. Blue hatte noch nie so etwas so schönes gesehen. Die Bäume flüsterten in leisem Latein und warfen bezaubernde Lichtspiele auf den moosbewachsenen Boden. Ronans Blick schweifte umher, als könne er nicht wirklich glauben, dass das hier real war. Obwohl er sich wohl mit wahr gewordenen Träumen auskennen sollte. Adam schien bereits mit dem Wald verschmolzen zu sein und Gansey stand nur mit leicht geöffnetem Mund da und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf.
Es fühlte sich fast so an, als wolle der Wald sie mit seiner unglaublichen Schönheit trösten.
„Woah.", war alles, was Blue herausbekam. „Ja, woah", antwortete Ronan. „Glaubt ihr wir können Noah hier finden? Sollen wir ihn irgendwie rufen?", fragte Gansey. Adam zuckte mit den Schultern. „Einen Versuch wäre es wert." Alle Augen richteten sich auf Blue. „Noah?", fragte sie in die Stille. „Noah, bist du da?" Nichts geschah. Blue hatte ein seltsames Gefühl. Es fühlte sich an, als wollte ihr der Wald etwas mitteilen, wusste aber nicht wie sie ihn hören konnte. „Noah?" Wieder nichts. „Ich glaube nicht, dass das funktioniert", merkte Adam plötzlich an. „Hast du einen besseren Vorschlag?", sagte Ronan patzig. Adam schüttelte den Kopf. „Ich habe nur so ein Gefühl, dass wir hier gerade unsere Zeit verschwenden. Wieso weiß ich auch nicht, vielleicht sollte ich meine Sehschale mal wieder benutzen."
„Okay", sagte Gansey, „dann hat das hier wohl keinen Sinn. Adam soll zuhause mal mit Cabeswater in Verbindung treten und dann kommen wir morgen nach der Schule wieder. In Ordnung?" Alle nickten zustimmend. Das hier wirkte aussichtslos. Eigentlich wussten sie nicht einmal mehr wieso sie überhaupt hergekommen waren. Niedergeschlagen machten sie sich auf den Weg zurück nach Henrietta. Gansey fuhr ins Monmouth, Ronan und Adam beschlossen zusammen Cabeswater nach einer Lösung zu fragen und Blue lief vom Parkplatz des Monmouth nach Hause, auch wenn das gerade der letzte Platz auf der Welt war, an dem sie sein wollte. Sie wollte zu Noah, mit ihm sprechen, seine Anwesenheit spüren. Aber sie hatte in Cabeswater einfach nichts gespürt, als wäre irgendetwas an der Situation falsch. Aber sie hatte keine Ahnung was.