19.

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Die Luft roch anders, die Geräusche in der Höhle, die von dem kehligen Keuchen Tims erfüllt war, fielen auf uns zurück. Tim war über mir, die Augen glasig, als wäre er im Fieber und er riß, wie damals, ungeduldig an meiner Bikinihose- obwohl ich die ja schon gar nicht mehr angehabt hatte! Ich fragte mich gerade, was Traum und was echt war, als wir Lucas hörten, ja, es war genau der gleiche Moment! Ich war heiß von den wilden Küssen, die Tim und ich zuvor ausgetauscht hatten, von seinen zarten Bissen in meinen Bauch, er knurrte und ich schaute ihn erschrocken an. Alles war wie in Zeitlupe, ich lag auf dem Felsen, mit weit gespreizten Beinen, er saß dazwischen und starrte mich erschrocken an, und gleich würde er ins Wasser springen. Doch er lächelte und legte seine Hand auf meinen Mund, drückte zu. Dann positionierte er sich und stieß seine wirklich imposante Erektion in mich, nicht zögernd, vorsichtig, wie er es in meiner Fantasie getan hatte, der süße Liebhaber, der mich achtsam entjungferte, nein, in dieser Version zerriss er mich und der Schmerz zog tief in meine Beine, nun wußte ich, warum er mir den Mund zuhielt, nicht, damit niemand mein Stöhnen hören konnte, sondern um meinen Schrei abzudämpfen! Er penetrierte mich heftig, ich spürte Tränen aufsteigen und begann, mich zu wehren, meine Erregung war dahin. Ich drückte gegen seinen Brustkorb, doch es war schon zu spät, er machte sein niedliches Komm- Geräusch und legte seinen Kopf an meine Schulter. Ich schloß die Augen, denn vielleicht wachte ich auf und war wieder auf dem Felsen, mit ihm.

„Hallo? Ist hier jemand?" hörte ich Lucas rufen, er war schon nahe, Tim immer noch in mir. Nun wurde es kalt und es platschte.

Schnell richtete ich mich auf und zog den Pareo über mich. Tim lenkte seinen Bruder ab, während ich mich anzog, und ich wartete immer noch auf mein Erwachen aus diesem Albtraum. Meine Scham brannte, wie Feuer, ich spürte, wie etwas aus mir herauslief und meine Bikinihose durchtränkte. Tim komplimentierte seinen Bruder aus der Höhle und ich stand auf, Marie guckte mich irritiert an. Ich lächelte schief und wickelte den Pareo um meine Hüfte.

„Ich muss kurz weg." hauchte ich. „Sag den anderen bitte Bescheid."

Zum Glück kannte ich mich mittlerweile gut aus und wußte, welcher Bus vom Strand nach Hause fuhr. Ich hatte zwar meine Tasche liegen lassen, aber der Busfahrer kannte mich und nickte mir nur kurz zu, dann stellte ich mich in den Mittelgang, denn ich konnte mich ja nicht in die Soße setzen! Kaum zuhause- zum Glück war niemand da!- ging ich sofort duschen und sah, dass meine Hose voller Blut und Sperma war. Ich weinte, bitterlich.

„Wach auf! Bitte! Nein, so habe ich es mir nicht gewünscht!" rief ich in den Raum, es tat sich nichts, ich war immer noch in meinem Bad und spürte das scharfe Brennen, die Scham über das, was mir passiert war, die Wut..."Bitte, ich nehme alles zurück. Ich will wieder nach Asien..." hauchte ich.

Ich lehnte meinen Kopf an die Fliesen und ließ das heiße Wasser über mich rinnen. Zählte bis hundert. Bis eintausend. Dann schrie ich auf, stellte das Wasser aus und legte mich auf das Bett. Schloß die Augen. Etwas raschelte und ich fuhr hoch, hoffte, wieder in Malaysien zu sein, doch es war dunkel und Tim stand vor mir. Ich zog die Decke über mich und er stöhnte.

„Nein, Sina, bitte. Es tut mir so leid!"

Er lallte.

„Ich konnte mich nicht mehr bremsen. Nein...nein, ich wollte nicht, das gebe ich zu. Ist mir nicht mal in den Sinn gekommen, aufzuhören. Was machst du nur mit mir?" jaulte er.

Klar, jetzt war ich schuld.

„Bitte, geh einfach." flüsterte ich.

„Was? Warum?" lallte er. „Das ist mein Zimmer und du bist meine Verlobte, schon vergessen? Und du wolltest es genau so, warst total heiß...du hast mich am Telefon immer wieder heiß gemacht, und dann erwartest du, dass ich einfach meinen Schwanz einpacke und dich in Frieden lasse?"

tenebras luxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt