Wie ich ihn das letzte mal sah

181 12 3
                                    

Ich ging sofort zu Franka. „Franka. Was geht hier ab? Wer weiß alles davon?" fragte ich sie. Sie sah mich an. „Marcus du musst es rausfinden, so, wie wir es mussten. Das war Martinus' Wunsch" erklärte sie mir. Ich ging durch die Schule bis Sven bei mir ankam. „Hey Mac" er nahm mich in den Schwitzkasten. „Wie gehts dir so?" lachte er Freundschaftlich. „Ganz gut wieso?" fragte ich ihn. „Nur so. Muss ja wissen, dass es meinem Lieblings-Marcus gut geht" lachte er. „Es geht schon Danke." sagte ich dann ernst. „Wirklich Bro... wenn ich dir helfen kann sag Bescheid" er drückte mich noch einmal. Ich ging dann nach der Schule zu Kreuz Nummer 1. „Was machst du hier?" fragte ich Svenja, Martinus' Ex. „Auf dich warten. Du hast mit Leano geredet. Als nächstes bin ich an der Reihe. Du sollst nicht blöd über mich denken. Ich will es erklären" sagte sie und ich sah sie fassungslos an. Sogar sie hat was damit zu tun. „Ok" sagte ich und setzte mich neben sie auf einen Stuhl. „Hier" sagte sie und reichte mir den Zettel. „Dann musst du nicht suchen." lächelte sie. „Wenn du was schlimmes getan hast, hasse ich dich." sagte ich kalt und öffnete den Brief.
Svenja
Weißt du noch, was auf der Party passiert ist? Ich schon. Als ich komplett voll war... da...
„Martinus geht es dir schlecht?" hast du mich Gefragt. Ich nickte. „Komm mit" sagtst du und hast mich in ein Zimmer gebracht, in dem wir alleine waren. „Ohhhh Martinus fickt jetzt erstmal ne Runde" hat Marco gelacht. Mein bester Freund Marco... er kommt auch noch in dieser Liste vor. Du hast mich ins Zimmer gebracht und dort auf's Bett gelegt. „Was machst du?" habe ich dich gefragt. Du warst so schön in dieser Nacht. Ich mochte dich schon sehr lange. Dann hast du deine Lippen auf meine gelegt. Ich wusste nicht was in mir war. Es hat gekribbelt aber es hat sich gleichzeitig falsch angefühlt. Ich mochte dich. Wirklich. Dann hast du mir die Hose ausgezogen und... den Rest kann sich jeder denken... wir haben miteinander geschlafen. „Möchtest du meine Freundin sein?" hab ich dich ein paar Tage danach gefragt. Du hast dich so gefreut.
Ich habe mich auch für ihn gefreut.
Dann haben wir uns lange geküsst. Das erste mal, dass meine Sorgen wegen meines Mobbers entfliehen konnten. Ich war glücklich mit dir. So glücklich.. aber dennoch hat es sich falsch angefühlt. Ich weiß nicht warum. Aber es war so.
Doch dann an diesem Einen Tag ist es passiert, nicht nur du, sondern auch mein Bester Freund Marco, haben mir das Herz gebrochen. Als ich auf die Toilette musste. Ich lief den langen Schulflur entlang. öffnete die Tür ins Jungsklo und hörte dich stöhnen. Ich wollte es nicht glauben aber es klang zu sehr nach Dir. Ich blieb dann 7 Minuten vor der Kabine stehen. Du hast mich wohl nicht gehört. Dann, als ihr beiden fertig wart, hörte ich das, was ich nie hören wollte. „Ich liebe dich Svenja"
Sagte Marco. Mir kamen Tränen. „Ich dich auch" hast du dann gesagt. „Aber was ist mit Tinus?" hat Marco gefragt. Ich habe mich nicht getraut zu Atmen. „Ach Marco.. das Opfer verlasse ich. Der kann eh nichts.. voll der Lauch"
Ich sah sie an. „Wie konntest du?" fragte ich sie. „Ich weiß es nicht" sagte sie ganz leise. „Du hast meinen Bruder Opfer gennant? Nachdem er gemobbt wurde? Nachdem er sich nur bei DIR sicher fühlte?" frage ich und sie nickte. „Du bist das letzte" sagte ich und laß Weiter.
Meine Tränen sammelten sich. Ich habe meinen Besten Freund verloren. Sowie meine Freundin. Mein Herz ist in Tausend teile Zerprungen. Ich habe die Toilettenräume verlassen und bin in den Unterricht zurück. Ich war total aufgelöst. Neben mir stand ich.
Das war dein Verdienst, Svenja.
Das war dein Werk, Marco
Martinus
„Wie konntest du ihm das antun?" schrie ich. „Ich weiß es nicht. Ich wusste ja nicht, dass er zuhört" sagte sie traurig. „Du bist ein untervögelter scheißhaufen" fluchte ich und ging. Das tat mir im Herzen weh, dass zu lesen. Wie hat sich Martinus nur gefühlt? Ich lief die Straßen zu Kreuz 2, bis mir einfiel, dass ich heute meine Therapiestunde habe. Ich drehte also um und lief Richtung Therapie.
„Ist er immernoch in deinem Kopf?" fragte mein Therapeut mich. Ich nickte. „Öfter oder seltener?" fragte er dann. „Öfter" sagte ich und musste wieder an ihn denken. „Marcus ich möchte, dass du mir davon erzählst, als du Martinus' Körper das letzte mal gesehen hast.
—-
„Martinus bitte bleib bei uns" weinte ich in seinen Arm. „Der Krankenwagen ist Unterwegs" rief meine Muutter unter Tränen. „Wer hat das nur getan?" fragte sie mich. „Ich weiß es nicht. Martinus bleib hier" sagte ich dann wieder und weinte einfach weiter. Als dann der Notarzt kam, sollte ich einen Schritt zur Seite gehen. Ich ging zur Seiten und drehte mich um, da ich ihn nicht so sehen wollte, ich drehte mich trotzdem um und mir wurde ganz schlecht. Ich sah seine offenen Arme: voller Blut. Sein ganzer Körper: voller Blut. Mein weißes T-Shirt war auch voller Blut, das an mich gekommen ist. Die Schnitte in seinen Armen waren Tief. Ich fing an zu weinen, als sie sich erhoben und seinen Tod feststellten. Dann kam ein Leichenwagen. Ich werde nie vergessen, wie ich geweint habe. Dann haben sie ihn in eine Schwarze Plane gesteckt und zum Wagen getragen. „Vorsichtig" bat ich sie. aber nichts dergleichen. Sie haben ihn einfach in den Wagen geschmissen. Als wäre er ein Gegenstand. Ich weinte weiter und weiter. „Kann man sagen, wie Brutal der Täter vorgegangen ist?" fragte meine Mutter besorgt. „Frau Gunnarsen... es gibt keinen Täter..." erklärte der Notarzt. „Wie es gibt keinen. Er wurde umgebracht" weinte ich. „Frau Gunnarsen... Ihr Sohn hat Selbstmord begangen." erklärte er und ging. Er Ließ uns so zurück. Ich sah den Leichenwagen wegfahren und ging rein, setzte mich aufs Sofa und weinte einfach nur. Meine Mutter nahm mich in den Arm und versuchte, Papa zu erreichen. Er ging nicht ans Telefon. „Was ist los?" fragte er, als er nach Hause kam. Er war beim Schießen und legte seine Waffe in die oberste schublade, und die Munition nahm er mit nach oben. „Martinus ist tot" erklärte Mama ihm. Er stand in Schock da. „Wie?" fragte er dann. „Er hat sich umgebracht
——
Sogar meinem Therapeuten kamen die Tränen, als ich ihm das erzählte. „Marcus ich weiß, dass du Dir Vorwürfe machst. Aber du bist nicht an dem Tod deines Bruders schuld" will er mir einreden. Martinus Briefe sagen da aber was anderes
1102 Wörter

Wieviel hast du durchgemacht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt