Kapitel 38

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Wütend lief Jo auf und ab und beobachtete dabei die Wachen, die links und rechts neben Teel standen. Solange sie ihn fest im Auge behielten war es schwer, ihn zu befreien, weshalb ihm nichts anderes übrig blieb als zu warten. Er hatte gehört, was der Anführer gesagt hatte und dachte nicht einmal daran, Caro zu erst zu befreien. Sollte er das tun, würden sie nur Teel töten und das konnte er nicht zulassen.

"Verdammt!", fluchte er leise, dann ließ er sich auf den Boden fallen und legte die Beine übereinander.

Ihm blieb nicht wirklich etwas anderes übrig als zu warten.Stunden später öffnete sich die Tür zu Caros Zelle und eilig versteckte sie die Hände hinter dem Rücken. Die Handschellen hatte sie bereits unter dem Bett versteckt, weshalb Lorn es nicht bemerkte. Er schien bester Laune zu sein, als er auf sie zukam und ihr eine Hand auf die Schulter legte.

"Bereit für deinen großen Auftritt?", wollte er wissen, worauf sie leise schnaubte.

"Immer doch!", knurrte sie genervt und verdrehte die Augen.

Er lachte lediglich und führte sie weiter durch die Straße, bis sie die Opferstelle erreichten. Stufen führten nach oben und daneben stand Teel, der sie direkt ansah und den Kopf kaum merklich schüttelte, doch sowohl er als auch sie wussten bereits, dass sie ihn nicht im Stich lassen würde. Lorn machte sich nicht einmal die Mühe, sie nach oben zu bringen, sondern blieb mit den Anderen unten, während das Mädchen weiter und weiter nach oben stieg. Oben angekommen drehte sie sich um und sah auf die kleinen Figuren am Fuß der Treppe.

Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in ein sanftes rot-orange, während alle auf den Dämon warteten, der bald auftauchen sollte. Es war eine unangenehme Stille, als sie den Blick über den Wald schweifen ließ. Weit unten konnte sie die Männer und Frauen sehen, die die Opfergabe sehen wollten. Besonders Lorn schien ein wenig unruhig zu werden und Caro konnte erkennen, dass er angefangen hatte, auf und ab zu laufen. Ein kaltes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, dann gab es ein lautes, unheimliches Krachen.

Sofort wirbelte sie herum und suchte die Gegend mit den Augen ab, bis sie den sich bewegenden, gigantischen Schatten entdeckte. Langsam, als würde er kriechen, bewegte er sich auf sie zu, doch jeder seiner Schritte ließ ein Donner nach hallen und jagte ein Beben durch den Boden, welches davon zeugte, dass er nicht kroch. Mit hämmerndem Herzen stand Caro dort und sah dem Wesen entgegen.

Leise war Jo direkt hinter Teel aufgetaucht, der genau wie seine Wachen gebannt den Kopf in den Nacken gelegt hatte und nach oben starrte. Wortlos legte er seinem Freund eine Hand auf die Schulter, dann waren sie auch schon wieder verschwunden und standen in der Schattenwelt. Jetzt, wo es dunkel war, bestand fast der ganze Ort aus Schatten, was sehr angenehm war, doch Teel schien nicht zufrieden.

"Wir müssen zurück!", rief er und wirbelte herum, "Wir müssen ihr helfen!"

Die Wachen hatten inzwischen gemerkt, dass ihr Gefangener entkommen war, weshalb sie sich nun aufgeregt umsahen, doch Lorn bedeutete ihnen still zu sein. Egal was jetzt noch passierte, der Dämon konnte nicht mehr gestoppt werden. Auch Caro sah das, doch sie warf dennoch einen Blick nach unten, um zu sehen, ob ihre beiden Crewmitglieder in Sicherheit war, dann ließ sie zwei gigantische Wölfe aus der Steinplattform steigen und wand sich ihrem Gegner zu.

"Wie... wie kann sie das machen?", flüsterte Lorn, "Was ist mit dem Seestein?"

Gebannt starrte er die Treppe hinauf zur Opferplattform, während der Dämon nun endlich zum stehen kam. Sein Kopf, der dem einer Schildkröte ähnelte, stoppte nur wenige Zentimeter von Caro entfernt, die versuchte ihre Aufregung zu unterdrücken. Langsam öffnete das Wesen den Mund und stieß ein Grollen aus, dann bewegte es sich vorwärts.

Sofort waren die beiden Wölfe an ihrer Seite und versuchten das Maul des Wesens abzufangen, doch dieses ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken. Der Stein barst unter seiner Kraft, dann stand Caro in Dunkelheit und hörte lediglich das Hämmern ihres eigenen Herzens.


"Was ist los?", Cloud war nervös.

Die Kinder hatten ihn in jede Einzelheit ihrer Maschine eingeweiht und wie die Opferung funktionierte, weshalb er wusste, dass es schon fast zu spät war, um los zu gehen und jetzt bockte das selbst gebastelte Wesen.

"Sie hat einen Defekt!", fluchte Lucas und sprang aus dem kleinen Steuerraum, der im Auge platziert war, "Ich gehe nachschauen!"

Cloud konnte sehen, wie die Sonne langsam hinter den Baumwipfeln verschwand und bei dem Gedanken, dass einem der Anderen etwas zustoßen könnte, trieb ihm beinahe die Tränen in die Augen. Mit einem Kopfschütteln vertrieb er die Gedanken und Nikata, der sich wieder in ein Eichhörnchen verwandelt hatte, warf ihm einen kurzen Blick zu.

"Sie sind stark!", brummte der Orangehaarige, "Mach dir nicht zu viele Sorgen!"

"Aber sie wurden auch gefangen genommen!", flüsterte der Mann.

"Bestimmt haben die Mistkerle einen Trick benutzt!", knurrte das Eichhörnchen, "Im Kampf haben sie keine Chance!"

Unter sich konnten sie Lucas fluchen hören und je länger die Minuten sich zu ziehen schienen, desto schneller kam die Dunkelheit, dann ertönte ein Donnern und ein kurzes Beben. Jedes einzelne Haar hatte sich auf dem Rücken des Mannes aufgestellt und alle in der Höhle standen dort wie erstarrt, während sie lauschten.

Ein erneutes Donnern erklang, dann bebte der Boden, diesmal heftiger. Cloud war der erste, der sich wieder rührte. Er sprang aus der Steuerkanzel und zu Boden, dann rannte er aus der Höhle und versuchte etwas zu erkennen. In weiter Ferne war ein riesiger Schatten zu erkennen, der sich langsam in die Richtung, in der, laut Lucas, das Dorf war.

"Es gibt ihn wirklich!", flüsterte der Junge, der inzwischen neben dem Schwertkämpfer stand, "Der Dämon!"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 10, 2020 ⏰

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