One Piece - blutige Engel - ReWrite

Kapitel 8

Mit Jos Hilfe war es überraschend einfach in die Höhle hinunterzukommen. Er hatte einen Baum entschieden, den Caro mit ihrer Fähigkeit fällen sollte, damit er dann quer über der Schlucht lag. Anschließend legte der Junge Teel und ihr jeweils eine Hand auf die Schulter, dann konnten sie in den Schatten ganz einfach hinunter steigen.
Die Höhle bestand aus zwei Teilen. Einem großen, wenn man hereinkam und einem kleineren, der davon abging. Schnell hatten die Kinder entschieden, dass sie in dem kleineren Teil so etwas, wie ein Schlafzimmer einrichten wollten und in dem größeren ein Wohn- und Esszimmer, so wie eine Küche.
Die Materialien dafür würden nicht schwer zu beschaffen sein, immerhin hatte die Stadt einen riesigen Schrottplatz. Was die Kinder noch nicht wussten war, dass der Platz in Distrikte eingeteilt war und jeder dieser Distrikte wurde von einem anderen Anführer kontrolliert.
So stellten sich ihnen, als sie wenig später das erste Mal den Schrottplatz betraten, fünf Männer in den Weg. Waffen blitzten im Sonnenlicht, dann trat einer von ihnen vor.
"Wer seid ihr?" wollte er wissen, worauf die Kinder sich kurz fragend ansahen.
"Was geht dich das an?" wollte Caro gelassen wissen und schon bildete sich eine Zornesader auf seiner Stirn. Sein Schwert richtete sich nun direkt auf das Mädchen, doch diese blieb weiterhin unbeeindruckt.
"Verschwindet oder sterbt!" knurrte der Mann vor ihr. Einige Sekunden standen sie so da, ohne das sich jemand rührte, dann gab der Mann vor ihr ein kurzes, unauffälliges Zeichen. Sofort gingen seine Männer in Angriffsstellung und er selbst stieß zu.
Kleine Metallteile fielen klimpernd zu Boden, als sein Schwert ihre Brust berührte und die Klinge löste sich auf. Überrascht machte er einen Schritt zurück, dann starrte er sie fassungslos an.
"D-das wirst du bereuen!" rief er, wobei er jedoch rückwärts von ihr weg stolperte "Balor wird euch fertig machen!" damit drehte er sich um und floh.
"Balor?" leicht fragend sah Caro die beiden anderen an, doch diese konnten lediglich die Schultern zucken.
"Balor ist der Anführer dieses Distriktes!" meinte ein alter Mann, der auf einer umgekehrten Kiste saß und versuchte ein Feuer zu entfachen.
"Welche Distrikte?" wollte das Mädchen wissen. Der Mann antwortete nicht, sondern pustete vorsichtig in die Glut, worauf kleine Flammen aus dem trockenen Gras aufstiegen. Schnell legte er etwas Holz darauf, dann sah er zu Caro auf.
"Es gibt drei Distrikte. Balors, Liliths und Dracos!" erklärte er "Der Müll aus der Stadt wird von oben auf den Berg geworfen und da Draco der stärkste ist, gehört die Spitze ihm! Danach kommt Lilith, ihr gehört der mittlere Teil und zum Schluss Balor!"
"Also ist Balor der Schwächste?" wollte Jo wissen, worauf der Mann nickte.
"Toll und mit dem müssen wir uns herumschlagen!" seufzte das Mädchen "Dabei brauchen wir nur ein wenig Einrichtung!"
"Das werdet ihr hier nicht finden! Die guten Sachen sind oben bei Draco!" warf der Mann ein.
"Gut! Dann müssen wir weiter! Man sieht sich!" meinte Teel und ging auch schon los. Motiviert folgte Jo ihm, doch Caro blieb kurz stehen und verabschiedete sich von dem alten Mann. Als sie sich wieder umdrehte, waren die beiden Jungen bereits verschwunden.
Eilig lief das Mädchen los, wobei sie geschickt über den ganzen Müll sprang oder sich darunter wegduckte, doch die Jungen fand sie dabei nicht wieder. Suchend lief sie zwischen dem Schrott umher und rief ihre Namen, dann stand sie erneut den Männern gegenüber. Diesmal war noch ein weiterer bei ihnen.
"Hey du!" meinte dieser und stellte sich direkt vor sie "Was machst du in meinem Revier!"
Genervt sah sie ihn an, dann lief sie einfach um ihn herum und zwischen den Männern hindurch um weiter nach ihren beiden Kameraden zu suchen. Wie erstarrt standen sie dort und begriffen nicht ganz, was gerade passiert war, dann wirbelte Balor herum.
"Du Göre!" rief er wütend "Wirst du wohl hier bleiben!" Caro drehte sich nicht einmal zu ihm um, was vermutlich besser gewesen wäre, denn plötzlich packte etwas sie am Hinterkopf und schmetterte sie zu Boden. Metall und anderer Schrott krachte, dann ließ der Mann sie wieder los.
Ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht, als er auf das Mädchen hinuntersah. Ihr Finger zuckten leicht, dann richtete sie sich wieder auf. Blut lief ihr über das Gesicht, doch sie schien es kaum wahrzunehmen und klopfte sich den Staub von den Sachen, dann drehte sie sich zu Balor um.
Der Mann grinste breit und auch die Männer hinter ihm waren sich ziemlich sicher, dass Caro ihrem Anführer nicht anhaben konnte. Neben dem Mädchen lag ein großer Stein, auf den sie eine Hand legte, dann sah sie die Männer kalt an.
"Stone Wolf!" flüsterte sie.

Zwei Jungen kamen über die Grenze und grinsten dabei breit, dann liefen sie auch schon auf direktem Weg weiter. Sie wollten zur Spitze, das war kaum zu übersehen, aber dorthin würden sie nicht kommen, dafür wollte Raven sorgen. Lilith hasste es, wenn jemand ihren Distrikt durchquerte, weshalb es seine Aufgabe war, Eindringlinge aufzuhalten.
Leise folgte er den beiden, wobei er trotz des Mülls, der überall lag, kein Geräusch machte. Daher auch der Name, den ihm seine Freunde gaben. Raven, der sich durch die Gegend bewegte, als würden seine Füße den Boden nicht einmal berühren.
Einer der Jungen blieb stehen und deutete auf etwas, worauf auch der andere stoppte. Sie redeten kurz, dann gingen sie weiter. Einen Augenblick wartete der Mann, dann machte er einen Hechtsprung auf den hinteren Jungen zu, drückte ihm eine Hand auf den Mund und zog ihn mit sich.
Es hatte keinen Laut gegeben und der zweite ging nichtsahnend weiter. Erst als sein Freund nicht antwortete, drehte er sich um und merkte, dass der andere fehlte. Mit wenigen Zügen hatte Raven dem Jungen die Hände auf den Rücken gefesselt und ihn geknebelt, dann kam sein Freund auch schon zurück.
"Teel?" rief der Junge "Wo bist du?"
Lautlos schlich Raven um ihn herum, wobei er ihn keine Sekunde lang aus den Augen ließ, dann war er nur wenige Zentimeter hinter ihm und legte ihm von hinten ein Messer an den Hals. Der Junge schluckte leicht.
Überwältigt und gefesselt warf der Mann sich seine beiden Gefangenen über die Schultern, dann ging er los. Sicher wartete Lilith schon auf seinen Bericht und wenn er ihr die beiden vorzeigte, würde sie sich freuen. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht.