Kapitel 31

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Als sie am nächsten Morgen ablegten, hatten sich die Dorgbewohner im Hafen versammelt, um sich von den Piraten zu verabschieden. Hier und da wurden kurze Umarmungen ausgetauscht, dann ging die Gruppe an Bord und Jo und Teel setzten die Segel, während Cloud das Steuer in die Hände nahm. Caro stellte sich vorne auf den Wolfskopf und behielt das Meer im Blick, auf ihrer Schulter saß Nikata, um seinen Hals ein Band, dass ihn davon abhielt sich wieder zu verwandeln. Es hatte einen Minimalen Anteil an Seestein, weshalb der Mann nichts machen konnte.

Mit einer Kette war er an der Hand des Mädchens befestigt und fiepste verärgert, als sie diese leicht bewegte, da sich dadurch unerwartet das Gewicht der Kette verlagerte. Mit schnellen Bewegungen putzte er sich über den Kopf und die kleinen, flauschigen Ohren, dann hielt er plötzlich inne und sah auf. Seine Schnauze zuckte leicht, doch vor ihnen war nichts zu sehen. Das Eichhörnchen drehte sich einmal um sich selbst, fiepste erschrocken auf und verschwand in Caros Oberteil.

"Ey", schimpfte das Mädchen, "Komm sofort da rauß!"

Der Orangehaarige weigerte sich, weshalb das Mädchen sich umsah, was ihn so verschreckt hatte. Hinter ihnen waren die Segel eines Marineschiffes aufgetaucht. Es war vermutlich von hinter der Insel gekommen und hatte nun die Verfolgung aufgenommen, um die Piraten zu stellen. Einen Moment lang war Caro nachdenklich geworden, dann wurde sie plötzlich sehr rot und zerrte mit einem Ruck den Arm hoch.

"Du perverser, kleiner Mistkerl!", schimpfte sie und funkelte Nikata an, worauf dieser stocksteif wurde.

Gerade hatte das Schiff der Marine sie erreicht und wurde neben ihnen ein wenig langsamer. Die Soldaten standen bereit, um das Piratenschiff zu kapern.

"Piraten!", meinte ein Mann, scheinbar der Käpt'n, und trat vor, "Ergebt euch!"

"Warum?", wollte Caro wissen, während sie von ihrem Aussichtsplatz herunter sprang und zur Reling schlenderte.

Wie nebenbei setzte sie sich Nikata wieder auf die Schulter und sofort huschte das Eichhörnchen näher an sie heran und versteckte sich halb hinter ihrem Hals.

"Weil wir sonst Gewalt einsetzen werden, um euch zu besiegen!", erwiederte der Käpt'n des anderen Schiffes.

"Hört sich mies an!", seufzte das Mädchen, "Hört sich an, als hätten wir absolut keine Chance, was Jungs?"

Hinter ihr stand Teel und nickte theatralisch, Cloud brummte etwas, schien jedoch keine Lust sich einzumischen und behielt weiter das Steuer in den Händen.

"Wirklich keine Chance!", meinte Jo, der plötzlich hinter den Soldaten stand.Erschrocken wirbelten die Männer herum und starrten den Jungen an, worauf dieser breit grinste.

"Ich fürchte, wir werden diesen gefährlichen Männern nicht einmal gegenüber stehen können ohne vor Angst so sehr zu zittern, dass wir umfallen!", seine Stimme triefte vor Sarkasmus.

"Macht ihr euch über uns lustig?", wollte der Käpt'n wenig beeindruckt wissen, worauf Caro lächelte.

"Nur Minimal!", gab sie zu, worauf sich der Blick des Mannes verfinsterte.

Jo verschwand in dem Schatten des Schiffmastes und tauchte wenig später neben Caro wieder auf.

"Es ist übrigens alles bereit!", meinte Teel und grinste breit, "Soll ich uns hier rausbringen?"

"Kannst du?", ein wenig überrascht sah das Mädchen ihn an.

"Natürlich!", meinte er und verschränkte gespielt beleidigt die Arme vor der Brust, "General Franky hat es bei seinem Schiff, aber ich habe es perfektioniert!"

"Perfektioniert?", wollte Jo skeptisch wissen.

"Jep", stolz schwoll seine Brust an, "Unsere Mechanik läuft mit Meerwasser und ist damit jeder Zeit einsetzbar! Wir müssen den Tank nie nachfüllen!"

"Klingt praktisch!", stimmte Caro zu.

"Sie ignorieren uns!", meinte einer der Soldaten zu seinem Käpt'n, doch dieser hatte das natürlich schon bemerkt.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und sein Blick verfinsterte sich.

"Feuer!", brüllte er und sofort gab es ein lautes Knallen.

Fünf Kanonenbälle schlugen in die Seite ihres Schiffes ein, worauf Caro fluchte.

"Hey!", rief sie den Marinesoldaten hinüber, "Seid ihr verrückt?!"

Einige der Männer sahen ein wenig irritiert an, dann wand das Mädchen sich zu ihrem Schiffszimmermann um.

"Bring uns weg!", meinte sie ein wenig angepisst, worauf dieser kurz nickte und los lief.

"Nachladen!", rief der Käpt'n vom anderen Schiff und Caro verzog leicht das Gesicht.

"Noch so einer Salve halten wir glaube ich nicht stand...", murmelte sie und sah an am Schiff hinunter.

"Ich erledige das!", meinte Jo mit einem leichten Grinsen, dann war er auch schon verschwunden.

One Piece - blutige Engel - ReWriteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt