Kapitel 16

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"Dad", Teel sah glücklich zu dem blauhaarigen Mann.

"Blue Death?", ein wenig nervös sah der Käpt'n der Crew zu seinem Vize, "Was meinst du? Ich habe deinem Sohn nur einen kleinen Auftrag gegeben!"

"Was für einen Auftrag?", der Blauhaarige schien ruhig, doch Caro konnte sich vorstellen, dass er innerlich nahezu kochte.

Auch Flumms Blick ließ darauf schließen. Nervös sah er den Mann an und trat dabei von einem Bein auf das andere. Er konnte ihm nicht in die Augen sehen und scheinbar auch nicht antworten.

"Er wollte, dass ich Caro ausspioniere!", antwortete Teel für ihn, "Aber sie sind jetzt meine Freunde. Ich will nicht, dass ihnen etwas passiert."

"Käpt'n", knurrte der Vize finster.

"Du sollst mich doch nicht Käpt'n nennen!", murmelte dieser, "Flumm reicht vollkommen."

"Wenn du willst kann ich ihn gerne fertig machen!", schlug Caro vor, doch blue Death schien weniger begeistert von dieser Idee und stellte sich schützend vor Pinky.

"Lass deine Finger von ihm!", meinte er und warf ihr einen kalten Blick zu.

"Huh?", Verwirrung breitete sich auf dem Gesicht des Mädchens aus.

Hinter ihr murmelte Teel etwas, weshalb sie sich mit einem fragenden Blick zu ihm umdrehte.

"Was ist mit deinem Vater?", wollte sie wissen, worauf er sichtlich rot im Gesicht wurde.

"Er ist mit Flumm zusammen", brummte er.

"Zusammen? Wie zusammen?", irritiert legte sie den Kopf schief.

"Sie sind ein Paar!"

"Du meinst, so richtig in Liebe? Schwul?", hakte Caro nach, worauf der Junge nickte.

"Ja, sie sind richtig in einander verknallt!", erwiderte Teel, wobei er leicht genervt, aber auch peinlich berührt schien.

"Verstehe!", ein Grinsen erschien auf ihrem Gesicht, "Du hast wirklich einen außergewöhnlichen Dad!"

"Außergewöhnlich?", verwirrt sah er zu ihr auf, "Machst du dich jetzt nicht darüber lustig oder so?"

"Warum sollte ich?", das Mädchen lachte leise, "Ich habe nichts dagegen!"

"Da bist du aber eine Ausnahme!", sein grimmiger Blick galt der Mannschaft, "Selbst einige seiner eigenen Leute sind dagegen!"

"Hey Pinky", rief das Mädchen und machte einen Schritt auf die sich wieder streitenden Männer zu.

"Was willst du?", knurrte der Mann genervt und warf ihr einen ärgerlichen Blick zu.

"Ich hab das letzte Mal gesagt, du wärst ein Feigling! Warum hast du mir nicht gesagt, dass du eigentlich echt mutig bist?", sie grinste breit.

"Willst du mich gerade verarschen?", wollte er wissen.

"Nein", antwortete sie ehrlich, "Ich finde es echt mutig, dass ihr ganz offen ein Paar seid!"

Nun wurde Flumm genauso Pink wie seine Haare, worauf blue Death breit grinste.

"Die Farbe steht dir!", meinte sein Vize leise.

"Hör auf damit!", murmelte Pinky nervös, "Das ist nicht lustig!"

"Was hältst du von einem ehrlichen Kampf? Du gegen mich!", wollte das Mädchen wissen und Flumm nickte zu ihrer Überraschung.

Die Männer warfen ihnen misstrauische Blicke zu, dann gingen sie auseinander und bildeten eine freie Fläche, auf der sich Caro und Flumm gegenüber standen. In ihrer Hand hielt sie noch immer den Säbel und fing an ihn leicht zu drehen, während sie sich in einen Bogen auf ihren Gegner zubewegte.

Dieser schien genau das selbe vor zu haben und so gingen sie beide im Kreis umeinander herum, bis sie schließlich wieder stehen blieben und auf den nächsten Zug des Anderen warteten.

"Was ist los?", rief Pinky grinsend, "Warum greifst du nicht an?"

"Ich dachte, ich lasse dir diesmal den Vortritt.", grinste sie frech, "Aber wenn du nicht willst, fange ich an."

Sie rannte direkt auf ihn zu, den Säbel fest in der Hand und sprang ab, als sie noch wenige Meter von Flumm entfernt war und richtete die Klinge auf ihn, weshalb er zur Seite ausweichen musste. Man konnte hören wie blue Death scharf Luft einsog, als das Metall nur wenige Zentimeter am Kopf seines Käpt'ns vorbei zischte.

Caros Füße hatten noch nicht einmal den Boden berührt, als sie einen Schlag in den Magen bekam und nach hinten flog. Es gab einen dumpfen Ton, als sie auf dem Deck aufschlug und sie stöhnte leise. Langsam richtete sie sich wieder auf und klopfte sich den Dreck aus den Sachen, dann sah sie ihren Gegner an.

"Du scheinst schwächer geworden zu sein!", grinste dieser, worauf sie jedoch nicht reagierte und stattdessen die Schultern kreiste, während seine Mannschaft johlte.

Erneut rannte sie auf ihn zu und setzte zum Sprung an, weshalb er sich bereit machte, diesem erneut auszuweichen. Entgegen aller Erwartungen jedoch duckte Caro sich plötzlich und wirbelte einmal im Kreis herum, wobei sie Flumm von den Füßen riss.

Anschließend kam sie wieder hoch und richtete den Säbel auf seine Brust. Auf dem Deck wurde es totenstill, denn allen war klar, der Käpt'n hatte verloren.

Auch wenn blue Death sich vorher über Pinky geärgert hatte, war er nicht bereit diesen Mann einfach so zu verlieren und zog seine eigene Waffe. Mit einem wütenden Brüllen lief er auf die beiden zu, doch noch bevor er sie erreichte nahm das Mädchen die Waffe weg und machte einen Schritt zurück.

Die Überraschung in den Augen des Mannes war deutlich sichtbar, dann setzte er sich zögernd auf und blinzelte mehrmals, bevor er begriff, dass er nicht sterben würde.

"Was ist los?", wollte er aufgebracht wissen, "Ich habe verloren! Warum tötest du mich nicht?"

"Huh?", sie sah ihn ruhig, aber auch ein wenig fragend an, "Sollte ich denn? Du hast eine Mannschaft, einen Freund und noch ein ganzes Leben vor dir! Wir haben gekämpft, du hast verloren, aber das muss doch nicht heißen, dass du nicht leben darfst!"

"Aber so sind Piraten nun einmal!", meinte Teel hinter ihr leise, "Der Verlierer muss sterben!"

"Ich bin nicht so!", sie grinste den Jungen an, "Ich werde niemanden sterben lassen, der es nicht verdient hat!"

Seine Augen leuchteten voller Anerkennung auf und er nickte leicht. Hinter ihr setzte sich Flumm mit Hilfe seines Vizes auf und musterte schweigend ihren Rücken.

"Was willst du dann?", wollte er schließlich wissen.

"Wie? Was meinst du?", verwirrt drehte sie sich zu ihm um.

"Als Trophäe!", Pinky wirkte kalt, "Unsere Flagge vielleicht? Oder das Schiff?"

Es schien ihm wehzutun, diese Dinge vorzuschlagen, doch er wollte das Mädchen nicht einfach so gehen lassen, ohne für sein Leben bezahlt zu haben.

Nachdenklich sah Caro sich um. Das Schiff war nicht schlecht und sobald sie auf See fuhren würde es ihnen nützlich werden, doch sie wollte ihr eigenes Schiff haben und ganz sicher nicht in Rosa. Die Flagge wäre ein fairer Tausch für sein Leben, denn dann dürfte er nicht mehr unter seinem jetzigen Namen weitersegeln. Ihr Blick blieb an etwas hängen und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.

"Ich will Teel!", meinte sie, "Er soll Teil meiner Mannschaft werden!"

Flumm und blue Death tauschten einen kurzen Blick, dann nickte der Käpt'n.

"Gut.", antwortete er, "Wenn Teel einverstanden ist, darf er mit euch gehen!"

One Piece - blutige Engel - ReWriteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt