Kapitel 8| Luke

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„Mario ist ja mal sowas von heiß!", schwärmte Louiz von seinem Sportpartner. „Das freut mich. Ist er denn auch... Naja, also schwul?" Er überlegte kurz, bevor er antwortete: „Keine Ahnung. Wie merkt man denn sowas?" Ich sah ihn irritiert an. „Du bist hier der Schwule, woher soll ich das wissen?" Er zuckte mit den Schultern. „Ich hatte halt noch nie einen Freund und überhaupt noch niemanden, der sich für mich interessiert hat. Ach, wie gern wär ich jetzt hetero.", seufzte er. „Stop! Jetzt hör aber auf. Hetero zu sein ist auch nicht gerade besser. Ich hatte auch noch nie was mit einem Typen, wünsche ich mir deshalb gleich, lesbisch zu sein? Nein! Es wird schon noch jemand kommen, der sich für dich interessiert, du musst eben nur Geduld haben." Er sah mich wehleidig an. „Wieso kann ich nicht so wie du sein?" „Weil du Louiz bist.", antwortete ich trocken. „Sehr charmant!", kritisierte er mich.

„Du wirst es schon merken. Wenn er dich länger als 5 Sekunden anschaut, dann ist er interessiert. Wenn er anfängt zu lächeln, wenn er dich sieht..., bingo! Er wird dir Signale geben, wenn er was von dir will. Und wenn er das nicht tut..., dann scheiß drauf! Dann ist er nicht der Richtige.", versuchte ich ihm gut zuzureden. Er lächelte mich verträumt an. „Wenn ich dich nicht hätte...", säuselte er.

„Na, Mädels!", begrüßte uns mein Bruder. „Blödmann.", grummelte ich. Er machte immer gern Witze über Louiz, was ihn jedoch nicht wirklich störte. Ich hingegen hasste es, wenn Marco solche Sprüche riss.

„Hey, Marco.", begrüßte auch Louiz ihn. Mir entging nicht Louiz' auffälliger Blick, den er Marco hinterherwarf, weswegen ich ihm leicht in die Seite boxte. „Aua!", beschwerte sich dieser. „Ach komm, lass mich doch.", flüsterte er mir in's Ohr. Ich verdrehte die Augen. „Na dann viel Glück.", seufzte ich. „Wobei?", fragte mein Bruder verwirrt. „Ach nichts.", erwiderte ich gelassen. „Wollen wir in den Pool? Ich hab ein paar Freunde eingeladen.", schlug Marco vor. Louiz und ich nickten einverstanden. Ein bisschen Spaß konnte ja nicht schaden.

20 Minuten später klingelte es dann an der Tür. Ich öffnete diese und blickte in ein mir bekanntes Gesicht. „Hallo?", fragte ich eher, als dass ich es sagte. Verwirrt blickte ich in die schwarzen Augen von Alec's Bruder. Er musterte mich kurz und ging dann an mir vorbei in's Haus. Komplett verdattert blieb ich im Türrahmen stehen und ließ noch Marco's andere Freunde eintreten.

„Woher kennst du den?", flüsterte ich Marco zu und deutete auf Alec's Bruder. „Luke? Er ist in meinem Team, warum fragst du?" Ich zuckte bloß mit den Schultern und ging hoch in mein Zimmer, um mir meinen Bikini anzuziehen. Ob Mum und Dad davon wussten? Marco hielt ihnen zwar nicht die illegalen Straßenrennen geheim, doch ob sie wussten, dass Luke in seinem Team war? Vielleicht wusste selbst er nicht, dass Luke zu den Rule Breaker's gehörte. Ich hatte keine Ahnung und heute würde ich wahrscheinlich auch nicht wirklich weiter kommen.

Als ich wieder im Wohnzimmer ankam, rannte ich in jemanden rein, der gerade dabei war, die Bowle in den Garten zu tragen. Diese fiel nun zu Boden und der Gesamte Inhalt breitete sich auf dem Teppich aus. „Pass doch auf.", motzte mich Luke an. „S-sorry...", stotterte ich nur unbeholfen. „Und jetzt?" Er schien echt immer schlechte Laune zu haben. „Ich mach das schon.", erwiderte ich und ging an ihm vorbei in die Küche, um Tücher zu holen. Luke folgte mir, was mich mehr als nur verwirrte.

Ich hockte mich auf den Boden und versuchte den rosafarbenen Fleck rauszubekommen. „Lass mich dir helfen.", sagte Luke auf einmal. Verwirrt sah ich zu ihm auf. „Du?" Er lachte. Es war das erste Mal, dass ich ihn lachen sah und ich musste sagen, dass es ihm verdammt gut stand. Das gute Aussehen lag wohl in der Familie. Doch anders als Alec war sein Körper nicht mit Tattoo's geschmückt. Jedenfalls nicht an den Körperstellen, die ich erkennen konnte.

Nachdem wir den Fleck einiger Maßen weggeschrubbt hatten, gingen wir zu den anderen an den Pool. „Wo ist die Bowle?", beschwerte sich Marco. „Gibt keine mehr.", antwortete Luke schulterzuckend. „Habt ihr die leer gesoffen oder wie?", fragte mein Bruder entsetzt. „Aber sicher doch!", erwiderte ich mit einem ironischen Unterton. „Sie ist mir auf den Boden gefallen.", sagte Luke plötzlich, was mich wirklich verwirrte. Wieso nahm er die Schuld auf sich? Schließlich war es keine große Sache und mein Bruder würde mir schon nicht den Kopf abreißen. „Du bist echt nicht der hellste.", lachte Marco. „Dann hol ich eben Bier aus dem Keller.", fügte er noch hinzu und verschwand im Haus.

„Wieso hast du das gemacht?", fragte ich Luke verwundert. „Wieso nicht?" Ich seufzte theatralisch. „Weil die Wahrheit auch kein Drama gewesen wäre." Er zuckte mit den Schultern. „Dich hätte er bestimmt beschimpft." Ich beobachtete ihn durchdringend, nickte dann aber.

„Gefällt dir mein Bruder?", kam es auf einmal von Luke. „W-was?" „Naja, er scheint Gefallen an dir gefunden zu haben." Ohne es zu wollen, schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. „Du musst es ja wissen.", war das einzige, was ich erwiderte.

Black Rose 2 - Verbotene Liebe✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt