Kapitel 14| Dunkelheit

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Nach 15 Minuten kamen Marco und ich am Strand an. Er nahm ein Sixpack Bier aus dem Kofferraum und schloss dann das Auto ab. „Ich bin ab nächsten Freitag mit Mum in Neapel." Ich sah ihn schockiert an. „Aber da ist doch der Schulball." Er zuckte bloß desinteressiert mit den Schultern. „Das ist gerade mein geringstes Problem." Ich sah bedrückt zu Boden. „Aber darauf haben wir uns doch schon so gefreut!" Ich schaute enttäuscht zu ihm hoch. „Tut mir leid Emilia." Er klopfte mir brüderlich auf die Schulter.

Wir waren die letzten, die am Strand ankamen und die anderen hatten schon ein kleines Lagerfeuer gemacht. Ob das erlaubt war, wusste ich nicht und wahrscheinlich wollte ich das auch gar nicht. „Hallo.", rief ich in die Runde und alle sahen zu uns auf. „Hey.", rief die Gruppe im Chor. Ich ließ mich neben Luke auf die Decke fallen, welcher mich interessiert musterte. „Alles klar?", fragte er, was mich etwas verwirrte. „Ja, was soll sein?" Er zog eine Augenbraue hoch. „Na das mit eurem Vater...", deutete er behutsam an. Ich legte meine Stirn in Falten. „Alec hat es mir erzählt." „Ach echt?", fragte ich leicht gereizt. „Sei nicht sauer, Marco hätte es mir eh erzählt." Ich zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst."

„Willst du was trinken?" Jason, einer von Marco's Freunden, hielt mir eine Bierflasche hin. Ich nahm sie dankend an und drehte mich wieder zu Luke. „Also erzählt ihr euch alles?", fragte ich ihn dann interessiert. Er lachte auf. „Nicht alles, aber recht viel. Als unser Vater starb, war ich so etwas wie eine Vaterfigur für ihn. Auch, wenn es nach außen hin nicht so wirkt, wir haben echt ein gutes Verhältnis." Ich lächelte. „Das freut mich für euch. Wirklich." Nun fing auch er an zu lächeln, was mein Herz erwärmte. „Du solltest wirklich öfter lächeln, das steht dir." Er verdrehte gespielt genervt die Augen. „Vielleicht solltest du dann öfter in meiner Nähe sein.", grinste er. Etwas überrumpelt sah ich ihn einfach nur an, kicherte dann aber wie ein kleines Mädchen. „Richtiger Charmeur.", lachte ich. „Immer doch."

„Lasst uns schwimmen gehen!", rief Marco. Jason, Luke und ich stimmten sofort zu, während die anderen bloß rummaulten und sich weigerten. Wir rannten gemeinsam in's Wasser. Ich genoss das erfrischende Meerwasser auf meiner Haut und tauchte etwas weiter raus. Die Stille unter Wasser war so wunderschön. Ich wollte wieder auftauchen, doch irgendetwas hinderte mich daran. Ich öffnete die Augen und versuchte, etwas zu erkennen. Ein weiterer Versuch... Vergeblich. Ich wusste nicht, was in diesem Moment mit mir los war und zappelte wie eine Irre, doch kam nicht an die Oberfläche. Die Luft ging mir aus und ich hatte das Gefühl zu ersticken. Panik überkam mich, doch meine Beine waren wir gelähmt. Ich merkte, wie mir die Kraft ausging und gab es schließlich auf. Mich umhüllte Dunkelheit und ab da an spürte ich nichts mehr.

~Luke~

Ich schmiss mich auf Marco und tunkte ihn unter Wasser. Dieser versuchte sich zu wehren, war jedoch nicht ansatzweise so stark, wie ich. Als Marco wieder japsend an die Oberfläche kam, lachten Jason und ich uns fast tot. Er sah aus, wie ein nasser Pudel. Einfach genial dieser Anblick. Jason's Lache verstummte jedoch, als Marco sich auf ihn warf und versuchte auch ihn unterzutauchen. Lachend schüttelte ich den Kopf und sah mich um. Erst jetzt fiel mir auf, dass Emilia nicht mehr neben uns war. Verwundert sah ich zu den anderen an den Strand, doch auch dort war sie nicht. Langsam überkam mich Unruhe. Sie war doch mit uns in's Wasser gegangen.

Plötzlich bemerkte ich kleine Luftbläschen ungefähr zwei Meter von mir entfernt aufkommen. Für ein paar Sekunden schien die Zeit stillzustehen. Ich fing mich jedoch recht schnell wieder und sprang in die Richtung, wo ich die Luftbläschen wahrgenommen hatte. Ich tauchte unter und sah Emilia immer tiefer sinken. Panisch tauchte ich zu ihr, packte sie am Arm und zog sie an die Oberfläche.

Mit Mühe zog ich sie an Land. Die anderen kamen auf uns zu und Marco stürzte besorgt zu seiner Schwester. „Oh Gott, was ist denn passiert?", fragte er besorgt. Ich zuckte hilflos mit den Schultern. „Sie kann doch schwimmen." Ich musterte Emilias leblosen Körper und eine Gänsehaut überkam mich. Hatte sie versucht, sich umzubringen? Jason zückte sein Handy und wählte den Notruf, während Marco sich an Wiederbelebungsversuchen versuchte. Ich saß bloß starr daneben und war unfähig, mich zu bewegen.

Black Rose 2 - Verbotene Liebe✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt