Kapitel 20| Ein Mädchen namens Maria

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~Bild oben zeigt Neapel~

Ich erzählte meinen Großeltern die ganze Geschichte, sogar das mit Luke ließ ich nicht aus. „Die Rule Breaker's sagst du?", fragte mein Opa. Ich nickte. Meine Großeltern sahen sich wissend an. „Das alles erinnert mich ein bisschen an deinen Vater... Schade, dass er nicht hier sein kann, dann würde er dir die Geschichte selbst erzählen.", seufzte Oma. „Ihr vermisst ihn.", stellte ich traurig fest. „Und wie. Es ist nicht richtig, dass das Kind vor den Eltern geht, aber so ist es nunmal. Dein Vater war ein toller Mann mit einem großen Herz. Wenn er geliebt hat, dann mit jeder Faser seines Körpers und genau so sollte es sein. Aber deine Mutter war nicht die erste Frau, in die er verliebt war." Ich sah sie verwirrt an. „Er war vielleicht 17 und unsterblich in ein Mädchen namens Maria verliebt. Er hat alles für sie getan und wäre für sie gestorben."

Bei dem Gedanken daran musste ich lächeln. „Die Geschichte ist ziemlich lang und sehr kompliziert.", seufzte sie. „Ich will sie hören." Oma lächelte. „Nun gut... Maria war vor deinem Vater mit Leonardo zusammen. Vielleicht hast du schonmal von ihm gehört. Er gehörte zu den Rule Breaker's und dein Onkel hat ihn ermordet." Ich stutzte. „Onkel Liam?" Sie nickte. Leonardo war Alec's und Luke's Vater gewesen...

„Na jedenfalls war auch Leonardo unsterblich in Maria verliebt und sie waren eine Zeit lang zusammen. Maria hatte jedoch nur Augen für deinen Vater, Lorenzo, was Leonardo ziemlich ärgerte. Er war so verletzt und verzweifelt, dass er einen Plan schmiedete. Er tat so, als würde er zu uns gehören und übermittelte seinem Vater Informationen über uns. Noch dazu war er immer in der Nähe von Maria. Er hat sie wirklich unglaublich geliebt. Sein Vater arrangierte eine Ehe mit einer Lorie, vielleicht kennst du sie." Ich nickte langsam mit dem Kopf. Alec's und Luke's Mutter...

„Leonardo hat Lorie nie so sehr wie Maria geliebt und hat es sie auch spüren lassen. Doch Lorie konnte nichts gegen die Gefühle für Maria unternehmen... Leonardo wusste jedoch nicht, wohin ihn seine Eifersucht bringen würde. Sein Vater war schon immer durch und durch böse und hatte Spaß daran, Menschen wehzutun. Eines Tages entführte er Maria und ließ es alle wissen. Wir alle wurden zusammengetrommelt und keiner hatte eine Ahnung von dem Graulen, das folgen würde. Er vergewaltigte Maria vor unser aller Augen und schnitt ihr im Anschluss die Kehle durch. Leonardo wollte nie, dass ihr etwas geschieht, doch er hat zu leichtsinnig gehandelt. Von dem Tag an hörten wir eine Weile nichts mehr von den Rule Breaker's. Bis zu jenem Tag, an dem dein Vater deine Mutter traf." Sie atmete tief ein und aus.

„Leonardo kam nie über die Sache mit Maria hinweg. Er gönnte es Lorenzo nicht, dass dieser schon wieder glücklich war und er selbst unglücklich verlobt. Auf einem Ball in Neapel wollte er seine Rache vollenden. Er wollte Jasmina, deine Mutter, erschießen. Beim ersten Schuss traf er einen guten Freund deines Vaters, der nur wenige Minuten später starb. Er hieß Marco, genauso, wie dein Bruder. Seinen zweiten Schuss wollte Leonardo nicht verfehlen. Er zielte auf deine Mutter, doch Liam kam ihm zuvor. Er tötete Leonardo und rettete das Leben deiner Mutter. Vielleicht ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass auch Liam schrecklich in deine Mutter verliebt war." Ich sah sie geschockt an. „Onkel Liam war in Mum verliebt?", fragte ich entgeistert. Oma schmunzelte. „Oh ja und wie... Lorie weiß ganz genau, dass Leonardo nur aus Eifersucht gehandelt hat. Er war nie über Maria hinweggekommen und das störte sie. Sie wollte immer seine Aufmerksamkeit, doch sie hatte keine Chance. Seitdem ist sie voller Hass und will die Black Rose vernichten. All jene, die ihr Schmerz und Kummer brachten."

Benommen starrte ich in's Leere. Dad hatte mir nie von einer Maria erzählt und auch nicht, dass sie Marco nach einem alten Freund benannt hatten. Eine Träne kullerte über die Wange meiner Oma. „Hatte er Schmerzen?", schluchzte sie. Ich sah sie traurig an. „Ich weiß es nicht...", flüsterte ich und auch meine Augen füllten sich mit Tränen. Mein Opa saß bloß stumm neben uns, doch ich wusste, dass auch er tief in seinem Inneren um meinen Vater trauerte. Um seinen Sohn... Er war so erzogen worden, keine Gefühle zu zeigen und dennoch konnte man es in seinem Gesicht lesen. Er vermisste Dad. Und ich tat das auch...

Black Rose 2 - Verbotene Liebe✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt