Black Rose 2 - Verbotene Liebe✔️

Kapitel 15| Eine Schande

~Emilia~

Langsam öffnete ich meine Augen, kniff sie jedoch schnell wieder zu, als mich das grelle Licht blendete. Es dauerte eine Weile, bis ich mich daran gewöhnte. Ich blinzelte ein paar Mal und erkannte meine Mutter schlafend auf einem Sessel neben mir. „Emilia, wie geht's dir?", flüsterte mein Bruder und meine Augen schnellten zu ihm. „W-was ist passiert?" Ich sah mich im Zimmer um und erkannte, dass ich mich im Krankenhaus befand. „Du bist fast ertrunken, wenn Luke dich nicht aus dem Wasser gezogen hätte." Ich sah ihn schockiert an. „L-Luke?" Er nickte. „Schätzchen!", rief meine Mutter und sprang vom Sessel auf, auf dem sie bis gerade eben noch geschlafen hatte. „Wie geht es dir? Tut dir irgendwas weh? Soll ich eine Krankenschwester rufen?", bombardierte sie mich mit Fragen. „Nein, Mum, alles gut. Ich hab keine Schmerzen." „Was machst du bloß immer für Sachen? Ich hol dir ein Glas Wasser." Mit diesen Worten verließ sie den Raum.

Marco musterte mich durchdringend. „Was?", fragte ich irritiert. „Warum?" Ich sah ihn fragend an. „Du kannst schwimmen. Also... Warum?" Es dauerte eine Weile, bis seine Frage zu mir durchdrang. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht... Meine Beine waren wie gelähmt. So, als wollten sie sich nicht bewegen. Ich wollte wieder an die Oberfläche, ich schwör's! Ich würde mich niemals umbringen. Weshalb auch?" Er sah mich mitleidig an. „Alle denken das." Ich sah ihn beleidigt an. „Mich interessiert nicht, was die anderen von mir denken! Mir ist es nur wichtig, was du von mir denkst!" Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Ich glaube dir.", sagte er schließlich mit sanfter Stimme. Erleichtert atmete ich aus.

„Emilia! Wie geht's dir?", ertönte Alec's Stimme. Ich drehte mich zur Tür, durch die er gerade in's Zimmer trat. „Mir geht's gut!", versicherte ich ihm. Er kam mit besorgter Miene zu mir und setzte sich an den Bettrand. Er nahm meine Hand in seine und streichelte mit seinem Daumen kleine Kreise darauf. „Das ist wie ein Deja Vu.", murmelte er, was mich zum schmunzeln brachte. Ich wusste, was er anspielte und erinnerte mich an den Tag zurück, als er mich das erste Mal gerettet hatte. Das erste Mal, als wir uns richtig unterhalten hatten, war in diesem Krankenhaus. Ich lächelte.

~Luke~

Alec war in ihr Zimmer gegangen und nun saß ich allein neben Mum. „Wieso hast du das getan?", flüsterte sie mir so leise wie möglich zu. „Was? Hätte ich sie einfach sterben lassen sollen?" Sie sah mich wütend an. „Ja! Noch ein Feind weniger." Ich starrte sie schockiert an. „Wie kannst du sowas sagen?! Sie ist noch so jung und hat keine Ahnung von den ganzen Geschäften. Sie ist die, die am wenigsten etwas für das alles kann. Sie hat ein großes Herz und würde sowas niemals über andere denken!", konfrontierte ich sie.

„Bitte? Was ist nur aus dir geworden? Wenn dein Bruder sich täuschen lässt, ok... Aber du?! Ich dachte, du hättest langsam verstanden, worum es hier geht.", sagte sie enttäuscht. Mein Blick verfinsterte sich. „Das einzige worum es hier geht, ist Rache! Sie kann doch nichts für Dad's Tod. Sie war da noch nicht einmal geboren. Wahrscheinlich war Dad genau so ein Arschloch, wie du es bist und hat das, was mit ihm passiert ist auch noch verdient." Geschockt sah sie mich an. „Wie kannst du so etwas sagen?!", schrie sie, beruhigte sich jedoch sofort wieder.

„Du bist krank, Mum! Das alles hier ist krank! Wieso können wir nicht einfach damit abschließen? Warum arbeiten wir nicht zusammen?" Ihr Blick nahm plötzlich dieses gleichgültige an und sie erhob sich von ihrem Platz. „Du bist eine Schande als Boss der Rule Breaker's!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging. Ich seufzte verzweifelt. Es war die reinste Katastrophe. Ich mochte Emilia und ich mochte auch Marco. Ich wollte keinen Krieg mehr. Das alles stand mir bis zum Hals. Doch Mum würde es niemals akzeptieren, so viel war sicher.