O N E >> ✔

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Hi :) Diese Geschichte habe ich mit 13 (!!) verfasst, also seid nicht so streng mit der Rechtschreibung und dem Schreibstil. Ein Buch, welches ich momentan schreibe, um einiges besser als dieses hier ist und ähnlich im Stil, ist "Pain". Schaut doch auch dort mal vorbei!
Der Junge auf dem Cover soll Noah darstellen ;)

James

Blue

Noah

- Noah -

Mit zitternden Beinen betrat ich das Gebäude. An meiner Seite befand sich meine Mom, welche mich hierher geschleppt hatte. Es war eines dieser Dinge, die  ich ihr nie Verzeihen werde. Meone Mom zog mich direkt auf den Empfangstresen zu, wo uns eine junge Blondiene empfing. ,, Guten Tag. Ich bin Marylin Adams, das ist mein Sohn, Noah Adams. Er sollte Heute hierher kommen.", sagte meine Mom mit ruhiger Stimme, fast so, als wäre dieser Tag wie jeder andere. ,, Guten Tag. Würden sie uns bitte ihre Ausweise zur identifizierung vorweisen?" Und so ging es los. Fast eine ganze Stunde informierte uns die Blondine - Tiffany Marson - über den Aufenthalt der St. John Klinik, die Regeln und die Therapie. Was für ein Scheiss. Entweder nahm man mich mit James und Blue, oder gar nicht. Denn die beiden waren ein Teil von mir. Und ich wollte nicht, dass sie verschwinden. Das wäre, als ob man zwei Menschen ermorden würde. Noah, lass es nicht zu!, schrie Blue in mir. Auch er wollte nicht in diese Irrenanstalt. James ebenfalls nicht. In mir drinnen schlummern zwar drei verschiedene Charaktere, doch im Inneren sind sie alle gleich. Als meine Mutter mich mit einer steifen Umarmung in die Realität zurück. Miss Marson zwinkerte mir verführerisch zu. ,, Komm, Noah, ich zeige dir alles".

- Samuel -

Lachend betrachtete ich Jake, meinen besten Freund. Sein blondes Haar stand ihm wirr vom Kopf ab, jedoch sah das sogar noch gut aus. Ausserdem hatte er die blausten Augen, die ich je gesehen habe. Jakes Statur war sehr schlacksig; riesig und dünn. Er erzählte mir gerade von seinem Traum. Als es klopfte, verstummte er augenblicklich, obwohl ihn eh niemand hören, geschweige denn sehen konnte. Und da trat schon die meistgehasste Person des gesamten Anwesens hinein: Tiffany Marson. Sie machte sich an die hübschen Jungs ran, wozu ich definitiv nicht gehörte. Das war auch einer der vielen Gründe, weshalb ich nur einen einzigen Freund hatte. ,, Samuel, ich bringe dir deinen Zimmergenossen vorbei.", meinte sie kalt. Zimmergenossen?! Noch jemand, der sich über mich lustig machen wird. Jemand, der jeder Zeit in meinen Rückziehungsort eindringen konnte. Ehe ich widersprechen konnte, trat sie beiseite und ein Junge so um die sechzehn kam hinein. Und er... hübsch ist die falsche Bezeichnung. Er war einfach nur wunderschön. Mein neuer Mitbewohner war ein klein wenig grösser als ich und durchtrainiert. Sein Gesicht war markant, jedoch strahlte er eine perfekte Nuance von kindlichkeit und wildheit aus. Die Haut des Fremden war makellos und glänzte kein bisschen - im Gegenteil zu meiner. Ausserdem hatte er sehr viel dunkelbraunes Haar, welches jedoch perfekt auf seinem Kopf lagen. Doch es war keine dieser Sachen, die mich so umhaute. Es waren seine Augen. Sie schienen eine Mischung zwischen blau, grün und grau zu bilden. Wow. ,, Das ist Samuel, dein Mitbewohner. Samuel, das ist Noah. Ich gehe jetzt.", meinte Tiffany und ging auch. Jedoch nicht, bevor sie Noah noch einmal verschwörerisch zugezwinkert hatte. Dieser sah sie nur verständnislos an. Schnell stand ich auf. ,, Hi.", meinte er nur schwach und zog seine Mundwinkel ein wenig hoch. Unsicher spiegelte ich seine Geste. ,, Ist das meins?", fragte Noah und deutete auf das unbelegte Bett, welches Parallel zu meinem an der Wand stand. Ich nickte. ,, Klar." Ich beobachtete jede seiner Bewegungen, je länger ich das tat, desto sicherer wurde ich, dass es keinen schöneren Menschen gab. Noah hatte sich auf sein Bett gesetzt und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Gespannt betrachtete ich ihn. ,, Darf ich dich etwas Fragen?", sagte er plötzlich und sah mir direkt in die Augen. Hilfesuchend sah ich mich nach Jake um - natürlich war er nicht da, wenn ich ihn einmal brauchte. ,, Äh, klar.", antwortete ich unsicher. ,, Warum bist du hier?" Erstaunt sah ich ihn an. Ich hätte mehr so etwas wie 'Warum bist du eigentlich so hässlich?', erwartet. ,, Sie glaube, ich habe eine mittelstarke Schizophrenie.", meine ich kurz gebunden. Verwirrt sah Noah mich an. ,, Sie glauben? Denkst du denn nicht, dass du Schizophren bist?" Ich schüttelte energisch meinen Kopf. ,, Nein. Jake ist real, er ist wirklich hier. Es gibt da so eine Theorie, aber der Mann, der sie erstellte, ist leider schon länger nicht mehr da. Sie besagt, dass manche Leute, die zwischen dem tod und dem leben schweben, auf einer anderen Friquenz leben. Und ich hatte eine Nahtoderfahrung und deswegen kann ich quasi von einer Friquenz in die andere wechseln.", erklärte ich. Jetzt hält er dich für verrückt! Bald wird er schreiend davonrennen! Doch Noah sah mich nur fasziniert an. ,, Das ist... spannend! Aber wenn du diesen Jake siehst... warum dann nur ihn? Ich meine... Jake ist doch wohl nicht der einzige, der zwischen 'leben und tod schwebt'!" Wow. Noah glaubte mir. Einfach so. Doch auch ich kannte die Antwort auf seine Frage nicht, weshalb ich nur mit den Schultern zuckte. Eine Weile lang herrschte bedrücktes Schweigen. Bis ich beschloss, ihm die gleiche Frage zu stellen, die er mir gestellt hatte. Zuerst biss er sich auf die Unterlippe, was übrigens verdammt sexy aussah. ,, Ich habe eine Multiple Persönlichkeitsstörung.", meinte er. Erstaunt sah ich Noah an. Nur vielleicht zwei mir bekannte Menschen hatten eine dissozative Persönlichkeitsstörung. Bevor ich etwas erwiedern konnte, fuhr er fort: ,, Da wäre zum einen James. Er ist ein wenig draufgängerisch, abenteuerlich. James ist einer, der sich immer Beweisen will. Doch eigentlich ist er echt total in Ordnung. Und da gibt es noch Blue. Blue ist das genaue Gegenteil von James: ruhig, schüchtern, still. Er hasst es, im Mittelpunkt zu stehen. Das liegt daran, dass ich vor zwei Jahren vergewaltigt wurde. Nun ja; als es passierte, war Blue am Leben. Am Leben, so nennen wir denjenigen, der draussen ist. Wenn Blue weint, darfst du ihn unter keinen Umständen berühren. Am besten ist es, wenn du ihn einfach da lässt, wo er ist. Aber keine Angst: er beruhigt sich schnell wieder. Ich glaube, das ist das wichtigste, was du wissen musst." Wie in Trance nickte ich. Schnell sah ich auf die Uhr. ,, Ähm, Noah, ich muss jetzt zur Therapie. Wenn du etwas brauchst, bin ich im Zimmer 3452. Bis dann!" Mit diesen Worten liess ich meinen neuen - wunderschönen - und verwirrten Mitbewohner im Zimmer zurück und rannte raus.

- Noah -

Mir war vom ersten Augenblick an bewusst, zu welcher Sorte von Menschen Samuel gehört; zu denen, die sich selbst nicht akzeptieren, gemobbt werden und kein Selbstwertgefühl haben. Dabei war er echt hübsch. Doch es gab bestimmt viele, die sofort nach dem ersten Augenblick urteilten. Als ich hinein kam, dachte ich zuerst auch, dass er nicht der allerhübscheste war, doch nach wenigen Minuten spürte ich die spezielle Aura, die ihn umgab. Seine giftgrünen Augen funkelten ungebändigt, sein Haar war haselnussbraun und nach oben gestylt. Samuels Gesicht war eher ein wenig kindlich, doch es sah versammt süss aus. Sein Statur war normal, nicht zu trainiert und auch nicht zu schwabbelig. Einfach perfekt. Und als er mir dann von Jake erzählte, wurde mir klar, dass er einzigartig war. Nachdem er wie von einer Tarantel gestochen aus dem Zimmer rannte, legte ich mich aufs Bett und starrte die kahle, weisse Decke an. Was sollte ich hier? Zusehen, wie zwei Teile von mir starben? Abwarten und Tee trinken., flüsterte mir Blue mit seiner leisen, schüchternen Stimme zu. Und er hatte recht; ich sollte ersteinmal den morgigen Tag abwarten und schauen, was passiert.

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