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James

Blue

Noah

- Noah -

Ich war tatsächlich eingeschlafen und erst am nächsten Morgen wieder aufgewacht. Und ich war immer noch am Leben. Ich schielte zu Samuel rüber, der leise schnarchend in seinem Bett lag und schlief. Gähnend stand ich auf und stellte fest, dass ich immer noch mein Shirt und die Jeans von Gestern trug. Selbst die Schuhe trug ich noch, super! *Wink mal dem Sarkasmus da drüben* Möglichst lautlos öffnete ich meine Reisetasche und holte eine graue Jogginghose heraus. Die Shirts waren zu weit unten und die herauszuholen, würde einen riesigen Krach machen, da irgendwo dadrinn noch die Keksdose meiner Grossmutter steckte. Also zog ich einfach mein Shirt und Schuhe - inklusive Socken - aus und legte mich wieder ins Bett. Schliesslich wohnte ich hier. Gerade, als ich mich wieder in die Decke einkuscheln wollte, klopfte es an der Tür. Genervt sah ich auf meine Armbanduhr. Wer willl um 05:45 etwas von mir?! Oder besser gesagt; von Samuel? Wütend stand ich auf und öffnete die Tür. Da stand ein Junge, ungefähr in meinem alter. Er war relativ muskulös und fest gebaut. Die schwarzen Strähnen, die ihm ins Gesicht hingen, strich er sich hinters Ohr. Aus seinem markanten Gesicht stachen zwei bernsteinfarbene Augen heraus. ,, Ähm... bist du James?", fragte er, nachdem er meinen Oberkörper genaustens inspiziert hatte. ,, Nein, immoment Noah.", antwortete ich. Zuerst sah mich der Fremde verständnislos an, bis ihm ein Licht aufging. ,, Oh, sorry. Hi Noah, ich bin Jesse. Ich wohne gegenüber. Eigentlich gibt es gar keinen Grund für mein plötzliches kommen... I - ich bin aufgewacht u - und mein Zimmernachbar war w - weg. S - sonst kenne i - ich hier n - niemanden, n - nur Samuel u - und ich h - habe gehört, d - dass du jetzt h - hier wohnst. U - und es ist nur s - so, dass i - ich Mono - Monophobie habe.", stotterte er herum. Monophobie. Was ist das noch gleich? In meinem Kopf ratterte es. Diesen Begriff habe ich schon mal gehört. Aber was bedeutete er?! Es ist die Angst, alleine zu sein. Sobald die darunter leidende Person alleine ist, bekommt sie angstzustände., flüsterte mir Blue zu. Als ich ihn fragte, woher er das wisse, antwortete er nur 'Allgemeinwissen'. ,, Oh, ähm... soll ich zu dir kommen?", fragte ich leicht überfordert und sah mich hilfesuchend um. ,, Äh... wenn es dir nichts ausmacht...?" Ich nickte nur. Also führte mich Jesse in das Zimmer gegenüber von meinem. Es sah genau wie Samuels und meins aus, nur, dass der Boden bei ihnen mit einer Schicht Kleider bedeckt war. Er bedeutete mir mit einem nicken auf ein Bett, mich zu setzen, was ich auch tat. Er nahm neben mir platz. Wir lehnten uns mit den Rücken an die Wand und schwiegen eine Weile. ,, Bist du mit Samuel befreundet?", fragte ich Jesse. Dieser zögerte. ,, Ich weiss nicht so genau, ob man das so nennen kann. Weisst du, ich bin extrem unbeliebt, nur zwei Menschen reden noch mit mir; Mason, mein Mitbewohner und Samuel. Manchmal hänge ich mit ihm ab, aber mehr auch nicht.", erklärte er mir. ,, Warum bist du so unbeliebt? Ich meine; du bist nett und siehst gut aus. Was ist so falsch an dir?", fragte ich. Jesse antwortete mir nicht sofort, doch er tat es: ,, Ganz einfach: weil ich schwul bin. Die ganzen verdammten Leute hier sind homophob und wenn du auch so einer bist, dann verpiss dich lieber gleich wieder!", zum schluss hin wurde er immer lauter. Beschwichtigend legte ich ihm eine Hand auf den Arm. Die Tatsache, dass ich gerade Oben ohne neben einem Schwulen sass, dem ich ausserdem noch gesagt hatte, dass er hübsch seie, ignorierte ich geflissentlich. ,, Hey, beruhige dich. Keine Angst, ich bin kein homophobes arschloch.", flüsterte ich und Jesse atmete wieder regelmässig. ,, Tut mir leid.", wisperte er und schon im nächsten Moment hatte er mich in eine lange Umarmung geschlossen, die ich zögerlich erwiederte. ,, Kein Problem, Jesse.", flüsterte ich zurück. Er verliebt sich in dich, Noah! Mach sofort, dass es aufhört! Ich mag das nicht!, schrie James. Doch er schrie es so laut, dass es mir kopfschmerzen bereitete. HÖR AUF, VERDAMMT NOCHMAL! NOAH, DAS WIRD AUFWIRKUNGEN AUF ALLES HABEN! Ich löste mich von Jesse und stürzte aus dem Zimmer. Auf dem Gang war schon viel los und alle warfen mir seltsame Blicke zu. NOAH! HALT DICH VON IHM FERN, ICH SCHWÖRS DIR: ICH WERDE IHN UMBRINGEN! NOAH! HALT DICH VON DER SCHWUCHTEL FERN! Dazu kamen nich die Versuche von Blue hinzu, wie er versuchte James aufzuhalten. James! James, hör auf! JAMES, VERDAMMT! DU ZERSTÖRST DEN KÖRPER! Schreiend sinke ich auf die Knie und halte mit meinen Händen an den Kopf. ,, NOAH! NOAH, Hörst du mich?", schrien Samuel und Jesse. HALT DICH VON IHM FERN! JAMES, VERDAMMTE SCHEISSE! DU ZERSTÖRST UNSEREN KÖRPER! Dann war alles still. Um mich herum sah ich alles in Zeitlupe: Jesse und Samuel schrien mich an, jedoch drang kein einziger Ton zu mir hindurch. Alle starrten mich an. Ärzte in weissen Kitteln kamen auf mich zugesprintet. Doch ehe sie mich erreichen konnten, wurde alles schwarz und ich wurde in ein schwarzes Loch der Idylle gezogen.

- Blue -

Blue! Blue, komm zu dir! Blue...?

Alles war grell. Mein Kopf schmerzte. Ich lag auf hartem Untergrund. Schnell sprang ich auf und sah mich um. Ich befand mich in einem Käfig. Ein einem Glaskäfig. Die Wände und Decke der kleinen, quadratischen Raumes bestanden aus Glas. Auf der anderen Seite des Glases stand ein Kontrolltisch, an dem zwei Wissenschaftler oder so sassen. Dieser wurde von einer kleinen Lampe beleuchtet, der restliche Raum um mich herum war schwarz. Unmittelbar vor der Scheibe stand ein älterer Mann mit einer Hornbrille. ,, Hallo. Mein Name ist Robert Jamesson. Ich bin einer der drei Wissenschaftler, die die dissozative Persönlichkeitsstörung untersuchen. Zum ersten Mal haben wir einen aktiven 'Personenwechsel' miterlebt. Doch nichts hat sich verändert. Deine Werte blieben gleich, dein Herzschlag, der Puls, der Blutwert, einfach alles. Kannst du mir deinen Namen nennen?", sagte der Mann und ging vor mir auf und ab. Was wollten diese Psychos von mir. ,, Blue.", meinte ich kurz gebunden. Blue, hör mir jetzt ganz genau zu, okay?, drang die beruhigende Stimme von Noah zu mir. Du musst fliehen!, mischte sich jetzt auch noch James ein. Halt die Fresse, James! Du bist ja an all dem schuld!, ehe James etwas erwiedern konnte, sagte ich: Noah, ich höre dir zu. Der Professor begab sich zum Kontrolltisch und redete leise mit der Frau und dem Mann, die dort sassen. Also gut. Diese Leute sind überhaupt nicht gut für dich. Wir wurden hier hin geschickt, um euch beide loszuwerden. Und genau das werden sie jetzt auch versuchen. Aber egal was passiert: du darfst nicht in einen angstzustand geraten! Deine und James' Zukunft hängt davon ab. Ihr dürft euch nicht anmerken lassen, dass ihr Ihr seid. Verstanden?, sagte Noah eindringlich. Ja, meinte James. Wenn James sich so schnell einverstanden gab, war es in ordnung. Okay. Ich sammelte meinen ganzen Mut und sagt: ,, Ich heisse Blue. Aber ich heisse auch James. Aber vor allem heisse ich Noah." Verwundert sahen die drei Wissenschaftler auf. Jamesson kam wieder zu mir. ,, Das wissen wir. Aber wer bist du imoment?" Noah ,, Noah. Mein Name ist Noah Adams.", meine Stimme klang sicher, wie die von Noah. Meine Haltung war gerade und gleichzeitig lässig, wie die von Noah. Und meine Augen funkelten stets freundlich, wie die von Noah. Sehr gut, Blue. Ich bin stolz auf dich. ,, Ich dachte du bist Blue?", fragte der Professor. Nun flüsterte mir Noah immer und immer wieder Sätze zu, die ich sagen sollte. Und ich tat es. ,, Ja. Blue ist ein Teil von mir. Ebenso wie James. Und ich sage ihnen eins: wenn sie meine Brüder loswerden wollen, dann sind sie auch gleich mich los. Sterben meine Brüder, dann sterbe auch ich.", meine Stimme klang so überzeugend wie noch nie. Doch der Psychopath lachte nur hohl.  ,, Du sprichst wie ein wahrer Kriegsheld, Noah. Doch wir wollen deine kleinen Freunde nicht umbringen. Wir wollen sie zerstören." Ich musste mich zusammenreissen, mich nicht einfach heilend auf den Boden zu werfen. Noah diktierte mir wieder: ,, Und wie wollt ihr das schaffen?", fragte ich höhnisch - ich versuchte es wenigstens. Professor Jamesson zeigte mir seine strahlend weissen Zähne und geinste diabolisch. ,, Mit der Angst - gegen - Angst - Therapie." Fragend sah ich ihn an. Ängste hatte ich genug. Doch was wollte er damit anstellen? Was ist das? Noah? James? Was ist das?!, fragte ich panisch. Ich weiss es nicht. Aber es hört sich nicht gut an., wisperte Noah.

Sorry, es ist kurz, aber ich habe es binnen einer Stunde geschrieben und ich glaube, es hat über 1000 Wörter. Tut mir leid, manchmal ist die ganze Stimmen - Sache ein wenig kompliziert...
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