Meine allerliebste Perrie,
Danke. Danke für die schwierige Zeit, die du an meiner Seite verbracht hast. Du warst als einzige da. Du warst die einzige, die mich je akzeptiert hat. Und du warst diejenige, die mich immer wieder dazu ermutigte aufzustehen. Du warst mein Engel. Ich habe dich nur sechs Monate lang gekannt, doch es war lange genug, um dir all meine Ängste, Sorgen und Geheimnisse anzuvertrauen. Auch du hast mir dein Geheimnis erzählt. Dein dunkles, grosses Geheimnis. Weisst du, es hat für mich keinen Unterschied gemacht. Du bist nicht schuld an Michaels Tod. Er hat sich umgebracht, nachdem ihr euch gestritten habt, klar. Aber weisst du, ich glaube, ich verstehe ihn. Er wurde vier Jahre lang gemobbt. Wahrscheinlich hat es ihm den Rest gegeben, als er bemerkte, dass er auch zu Hause nicht ganz so erwünscht war. Du warst es nicht. Es waren die verkackten Mobber. Weisst du, auch ich habe mich ebenfalls umgebracht. Für meine Brüder. Du hast richtig gehört: Blue und James sollten eigentlich meine Brüder werden, doch die Natur hat uns einen Streich gespielt. Wahrscheinlich wirst du in der nächsten Zeit zwei Ebenbilder von mir begegnen. Behandle sie gut. Es werden James und Blue sein. Sie werden dir alles erklären, sobald du ihnen diesen Brief zeigst. Denn du hast ein Recht darauf. Per, du warst immer eine kleine Schwester für mich. Danke. Danke dafür, dass du mich mit all meinen Persönlichkeiten, Macken und Fehlern genommen hast. Ich liebe Dich. Auch Mikey hat es getan. Weisst du, falls ich ich in den Himmel komme, werde ich ihm begegnen. Dann werde ich ihn von dir grüssen.
Pass auf dich auf, Noah
Ich las den Brief schon zum fünften mal durch. Noah war weg. Weg. Die Schwarze Tinte war von meinen Tränen verloffen. Ich stand immer noch vor unserem Briefkasten, bereit dafür, in die Schule zu gehen. Er würde nicht wieder kommen. Genau wie Mikey. Ich öffnete den Briefkasten erneut, in der Hoffnung, einen weiteren Brief zu finden, in dem stand, dass das alles nur ein verblödeter Scherz war. Doch alles was ich fand, war die Morgenzeitung. Meim Blick fiel auf die Schlagzeile. 17jähriger begeht Selbstmord, um seine irratonialen Brüder zu retten! Daneben pragte ein Bild von... Zwei weinenden Noahs. Sie standen eng umschlungen da, im Hintergrund war ein schwarzer Leichensack zu erkennen. Erschrocken presste ich meine Hand vor den Mund.
Noah Adams leidete seit seiner Geburt an der so genannten Mutiplen Persönlichkeitsstörung. Die beiden Persönlichkeiten in ihm, Blue und James genannt, lebten aktiv, als wären sie echte Menschen. Marylin Adams, Noah Adams' Mutter, schickte ihn in die St. john Nervenheilanstalt um die Persönlichkeiten loszuwerden. Gestern, am 15. Juli 2013 wurde seine Leiche in einem Flur der Anstalt gefunden. Er hat selbstmord begangen. Gleichzeitig tauchten in seinem Zimmer zwei Jungen auf, die ein Ebenbild von Noah sind. Wie sich herausstellte, waren es Blue und James. Nicht einmal Dr Robert Jamesson, der Spezialist für die MPS, kann sich das erklären. Marylin Adams beschloss die beiden Ebenbilder ihres Sohnes bei sich aufzunehmen un sie auf die städtische Schule zu schicken. Neben Noahs Leiche wurden sieben Briefe gefunden. Stehen in ihnen die Antwort? An wen wurden sie geschickt? All dies bleibt uns verschlossen, doch wir hofeen, dass sich die Erhälter melden. Mehr über Noah Adams' Tod finden sie auf Seite 3
Geschockt liess ich die Zeitung fallen. Was ist hier bloss los?!
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Faces
RandomDrei Namen, Drei Persönlichkeiten, Ein Junge. Was, wenn Noahs dissotiative Persönlichkeitsstörung eben nicht nur eine psychische Erkrankung ist?