S E V E N >>

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- Noah -

Ich würde mich nicht selbst zerstören, bevor ich mich nicht verabschiedet hatte. Jedoch nicht persönlich: meine Brüder würden es mir ausreden. Doch ich wollte das. Ich wollte nicht länger ein Käfig für sie sein. DOch da war auch diese Angst. Die Angst, auch sie zu verletzen,wenn ich mich umbringen würde. Dieser Gedanke schlummerte immer in meinem HInterkopf, doch sie haben es mir selbst gesagt: wenn man den Käfig zerstört, ist man frei. UNd auch wenn es ein Traum war, glaubte ich daran. ICh war schon immer ein klein wenig naiv, doch meistens hat es sich ausgezahlt. Ich ignorierte die kleine,böse Stimme in meinem Hinterkopf, die noch leise ,, Meistens...", flüsterte. Seufzend starrte ich auf das viel z weisse Blatt vor mir. Der Füller in meiner linken Hand war mir schwarzer Tinte gefüllt, blau wäre viel zu fröhlich für einen Abschiedsbrief. Ich habe beschlossen, es altmodisch zu machen. Zuerst war ich noch unschlüssig, was ich hinschreiben sollte, doch nach einer weile stand es fest - wortwörtlich.

Nach geschlagenen acht Stunden war ich fertig. Ich schrieb tatsächlich  sieben Briefe. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Leute gibt, die ich mochte. Erstaunlich. DIe gesamten Einwohner warenjetzt auf dem Weg zu einem Fest, welches jedes Jahr stattfand. Ein Sommerfest oder so. Ich hatte 'Bauchschmerzen' und konnte deswegen nicht mitfahren. Perfekt geplant, sagte ich doch. Ich wusste auch schon ganz genau, wo ich es tun wollte. Nicht im Bad, in meinem Zimmer, nein. Auch nicht im blühenden Garten und nicht in der Bibliothek. Ich wollte es im Flur machen. Wisst ihr, wieso? Im Gang war es so, dass ich beinahe unsichtbar war. Alle zogen an mir vorbei, als wäre ich nichts. Und das gefällt mir; nichts zu sein. Ich wollte nicht der Junge sein, der mit seinen Brüdern in sich drinn rumlief, ich wollte niemand sein. Einfach niemand. Meine rechte Hand umklammerte die sieben weissen Couverte, die linke krallte sich in den Mahagonigriff meines Schnitzmessers, welches ich reingeschmuggelt hatte. Ich wollte nicht, dass ich mir so geschmacklos die Hauptschlagadern durchtrennte. Eigentlich wäre es so schmerzloser geworden,doch aus irgendeinem Grund dachte ich, dass es nur schmerzvoll funktionierte. Die Stille war schon fast beängstigend, aber eben auch nur fast. Ehe ich es mir anders überlegen konnte, rammte ich mir das Messer in die Brust. Es benötigte mehr Kraft als gedacht, doch ih schaffte es, mit der Klinge meinen Brustkorb zu zerbarsten und mein noch pulsierendes Herz zu errechen. Mit grossen Augen starrte ich zum Ende des Gangs. Es tat weh. So unglaublich weh.Wo blieb das weisse Licht, von dem alle sprachen? Der Engelsgesang? Die grünen wiesen und die Sonnenstrahlen? All das blieb aus. BLUE?! JAMES?!, schrie ich panisch. Doch ehe ich ihre Antworten hörte, wurde ich in ein höllisches schwarz gezogen. War das mein Ende? Sah so mein Ende und der Anfang der Existenz meiner Brüder aus? Wenn ja: warum spürte ich dann den schmerz noch? Warum war um mich herum alles schwarz? Als es plötzlich wieder hell wurde, wurde ich von einer Blondiene völlig in weiss empfangen. ,, Hallo? DOKTOR BROWN, DER KOMA PATIENT IST WACH!", schrie sie sogleich. Koma Patient? Doktor Brown? Bei weiterem inspizieren meiner Umgebung stellte ich fest, dass ich mich in einem Krankenzimmer befinden musste. Wieso lebte ich? WO waren meine Brüder? James? Blue? Lebt... lebt ihr?, meine Stimme klang zaghaft und unsicher. Als ich jedoch keine Antwort erhielt, überkam mich die Welle der Erkenntnis: ich hatte mich nicht umgebracht, sondern meine Brüder. Nicht meine Brüder lebten, sondern ich. Ich war ein Mörder. Der Mörder meiner Brüder.

WIE FINDET IHR DAS? ZU... MARKABER? HÄTTET IHR DAS ERWARTET?

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