Strafe muss sein

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Hoch standen die Sterne am Himmel. Sie leuchteten mit all ihrenErinnerungen hinab auf Mittelerde und ihr Anliz wurde durch dieKlänge der nachtaktiven Grillen begleitet.
Einzig und alleinstörte das ruhige Atmen eines Elbenkindes dieses Lied der Nacht.

Nachdem Ariana den Übungsplatz hinter sich gelassen hatte, warsie zu der Bediensteten geeilt und hatte Ninim abgeholt. Ewig hattensie gemeinsam im Garten gespielt und im Stroh des Stalls.

Dort hatte sie auch ihren Verlobten wieder gesehen, der sie mitNichtachtung strafte. Das sollte ihr nur Recht sein. Sie wusste, dasssie die Etikette verletzt hatte aber so lange Thranduil weder dieVerlobung noch ihre Schwangerschaft verkündet hatte, war sie keineKönigin und auch keine Angestellte des Hofstaats.
Allerdingshatte sie ihn in einem ganz schlechten Licht da stehen lassen und estat ihr leid.


Nun saß sie hier auf dem Balkon des königlichen Gemachs und sahhinauf in die Sterne. Ihre Ziehtochter schlief in ihrem Bett und derKönig war noch immer nicht aufgetaucht. So langsam bezweifelte sie,dass er noch kommen würde. Nicht nur weil Elben nicht jede Nachtschlaf benötigen, sondern auch weil er wollte dass sie zu ihm kamund sich entschuldigte.

Würde die Zeit nicht so drängen, würde sie ihn warten lassen.

Mit einem letzten Blick auf den Mond erhob sie sich mit einemleisen Seufzen. Ariana zog ihren Mantel enger um sich und begab sichdann zu dem Arbeitszimmer ihres baldigen Mannes.

Sie erhob grade die Hand um anzuklopfen da öffnete sich schon dieTür und Thranduil stand vor ihr. Sein Blick war kalt ließ sie sichunbedeutend fühlen.

„Ich wusste das du kommen wirst."

Waren seine einzigen Worte, mit denen er sie eintreten ließ unddie Tür schloss.

„Bitte verzeih mir, dass ich dich so schlecht da stehen ließ."

Sagte die Frau und blickte ihm in seine eisblauen Augen. Nochimmer stand er an der Tür, den Blick zu ihr gewannt. Prüfend, alsmüsse er ihre Worte einzeln auf eine Wage legen.

„Du bist dir deines Fehlers also bewusst."

Seine Stimme hallte leicht von den Wänden des Büros wieder undließ ihn wie Melkor in der Hölle erscheinen. Der Schein der Kerzenund das leise Rascheln der im Wind tanzenden Vorhänge unterstrichensein Auftreten.

„Ja, und wenn du noch weiter darauf herum reiten willst, machdas wenn ich und das Kind den Feuermond lebendig überstanden haben."

Wieder Wörter der Menschen, die der Elb nicht leiden konnte dochheute Nacht, so hatte er es ihr gesagt, wollte er ihr seineEntscheidung mitteilen.

Der König sah in ihren Augen, das sie jede Erdenkliche Strafeakzeptieren würde nur damit er ihr von seinem Entschluss erzählte.Auch ihm war das Ungeborene und seine baldige Gefährtin wichtigerals die Etikette doch Strafe muss sein.

Langsan schritt er zu ihr herüber und blickte dann auf sie hinab.Er spürte die Wärme, die von ihr ausging und sah die Blüten inihrem Haar. Thranduil hob seine Hand und befreite Ariana von ihnen.

„Dir wird nicht gefallen was ich von dir verlangen werde."

„Sprich."

Forderte sie sogleich.

„Sollte es jemals zum Krieg zwischen uns und dem Herrn derWinterberge kommen verlange ich, dass du deine gesamte Machtentfesselst und ihn töten wirst. Zudem wünsche ich, dass du meinenSohn, im Falle meines Todes, nicht auf den Thron lässt. Den Kriegwürde er nicht überleben."

Seine Hand ruhte noch immer in ihrem Haar, als habe er grade vonder Sonne gesprochen, so unbekümmert schien er. Doch in seinen Augenwar ein unbändiger Sturm entbrannt, der verriet wie ernst es ihmwar.

„Ich werde deinem Wunsch nachkommen, sollte die Zeit soweitsein. Doch bedenke, dass unsere Kinder dann nicht nur ihren Vaterverlieren, sondern auch noch ihre Mutter."

Stumm nickte der König und ließ von ihrem Haar ab. Er ging umseinen Schreibtisch herum und setze sich.

„Du möchtest meine Entscheidung bezüglich der Reise nachBruchtal hören."

Erkannte Thranduil das Verlangen nach Antworten in Ari's Augen.Gespannte darauf was er nun sagen würde, begann sie auf ihre Lippezu beißen.

„Wir werden morgen früh aufbrechen, wenn die Sonne ihre erstenStrahlen über die Baumkronen wirft."

Erleichterung durchflutete die Frau. Er hatte ihrem Wunschentsprechend entschieden.

Mit einem sanften Lächeln auf ihren Lippen beugte sie sich überden hölzernen Tisch und küsste ihn.

Für unserer Königin - Ein Abenteuer der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt