Die Reise über das Nebelgebirge

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Für die beiden Waldelben, die inder Nähe des Anduin genächtigt hatten, war ein neuer Tagangebrochen. Bereits bei den ersten Sonnenstrahlen erwachten sie,wuschen sich und verstauten alles in ihren großen Rucksäcken.Heutenahmen sie den Anstieg des Nebelgebierges in angriff, so hatte esMelien beschlossen. Legolas aber hatte geplant sich viel Zeit zulassen und noch eine Nacht vor den schneebedeckten Gipfeln zu rasten.Mal sehen was daraus noch werden sollte.

Je länger sie auf dem Rücken desPferdes saßen desto kühler wurde die Luft und so trostloser dieEbenen. Die Überquerung des Anduin hinter Beorn's aus und in derNähe der alten Waldstraße. Sie nahmen den Weg den die Menschen „Diealte Furt" nannten. Er führte auf direktem Wege hoch in dasGebirge und verschwand unter einer dicken Schneedecke.

„Wenn der Schnee nicht tieferwird dann werden wir nicht absteigen."

Brach der Prinz die Stille.

„Wir sind grade mal an den erstenAusläufern des Nebelgebirges. Ich denke es wird noch tiefer werden."

Gab Melien zur Antwort und sahdurch die gefrorene Landschaft. Hier und da war noch nackter Fels zusehen und es war noch nicht als so schwer den Weg zu erkennen. Dochmit jedem weiteren Schritt schien nicht nur der Schnee tiefer zuwerden sondern das Wetter auch schlechter. Es war nicht mehr möglichzu Reiten und es wurde immer schwerer einen sicheren Weg durch dieSchneewüste zu finden.

Dank ihrer Leichtfüßigkeit liefenMelien und Legolas auf dem Schnee. Sein Pferd Arofel hatte es daschwerer. Auch wenn er der Nachkomme eines Hengstes Rohan's undeiner Elben Stute war sank er beinahe völlig im Schnee ein. Doch wasihm hier an Leichtfüßigkeit fehlte machte er mit seiner Stärke undseinem Schnelligkeit wieder wett.

„Wie lange werden wir noch laufenmüssen?"

Fragte die Elbe durch den nunstürmenden Wind.

„Nicht mehr lange. Wir sindbereits einen halben Tagesmarsch hier oben und es geht bereitsbergab!"

Rief Legolas durch den Sturm dessenStärke nicht nur ihre Gespräche verstummen lassen wollte sondernihnen die Sicht auch weiter sehr erschwert hatte.

Melien war sichtlich genervt vondem Wetter und stampfte ihrem Prinzen weiter hinterher. Langsam aberwirklich nur langsam wurde die Schneedecke dünner, der Wind flachteab und die Sicht wurde klarer.

Und dann endlich verließen sie dieletzten Schneewehen, traten auf kargen Boden und blickten in einelangsam ergrünende Steppe. Sie war geschmückt mit Felsen, totemGeäst und ein wenig Gras.

„Das ist ja richtig einladend."

Kommentierte die Elbe während siesich umsah.

„Das Nebelgebirge ist kein Ortmit viel Leben. Lass und noch bis zum Sonnenuntergang gehen, dannrasten wir."

Der Elb strich seinem treuemBegleiter durch seine Mähne. Der Hengst war sichtlich ermüdet durchdie anstrengende Reise durch den Schnee. Doch er wusste genau, dasssein Herr ihn nun zu saftigem Gras und Wasser führen würde. Sohatten er es schon einmal getan.

Gemeinsam liefen sie durch dieSteppe. Bald wurde das Gras grüner und sogar einen kleinen Bachlaufkonnten sie finden. Damit war Arofel zufrieden gestellt.

Melien ließ sich ins Gras fallenund seufzte. Sie gab es ungern zu aber diese Etappe ihrer Reise warsehr anstrengend gewesen, auch für sie. Und es schien ihrem Freundnicht anders zu gehen. Nur sah er nicht so erschöpft aus wie sie.

„Lege dich schlafen. Ich werdeein Feuer machen."

Schlug er vor, der ihre Blickegenau bestimmen konnte.

„Einverstanden aber nur wenn dumich weckst und wir gemeinsam Lembas rösten."

Erweiterte sie den Deal.

„Einverstanden."

Mit einem Lächeln auf seinenLippen erhob sich der blonde Elb und begann totes Holz zusammen zusuchen. Er konnte ihre Blicke weiter hin auf sich spüren, doch erignorierte sie. Er wusste was sie wollte aber er hatte maches Malgefallen daran gefunden sie zappeln zu lassen.

Zu seiner Verwunderung ließ siedann doch schneller als gedacht von ihm ab und bereitete ihrNachtlager vor. Sie rollte sich in die Decke ein und die Augen.

„Sie ist sehr erschöpft."

Dachte der Elb und kehrte mit einemArm voller Holz zurück. Er entfachte ein Feuer und setzte sich dannneben Meilen.

„Fuin mae." (Schlafgut,Sindarin)

Flüsterte er und küsste ihreStirn. Er selbst würde sich noch einige Zeit um das Feuer kümmern.

Für unserer Königin - Ein Abenteuer der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt